Crazy India, everything is possible
Kerala
"Ein ganzen Leben wuerde nicht ausreichen euch von den vielen Dingen zu berichten was ich gesehen habe..." so oder so aehnlich waren angeblich die letzten Worte des Marco Polo auf seinem Sterbebett. Und genau dieser Spruch ist mir eingefallen als wir auf unserem Hausboot die Backwaters in Kerala durchschippert haben. Doch ich will von vorne anfangen: Ungefähr 10 Monate später, zwischenzeitlich war ich zu Hause am Geld verdienen und bin dann wieder nach Indien geflogen, diesmal mit einer Arbeitskollegin und nach einem relativ langen Flug mit zwei Zwischenstopps und Gott sein Dank recht wenigen Turbulenzen sind wir am Donnerstag morgen gut in Trivandrum angekommen. Von dort gings dann gleich weiter nach Kollam, standesgemaes in einem alten wunderschoenen Ambassador und dort haben wir uns dann erstmal ausgeruht und uns dann noch am gleichen Tag das oben erwaehnte Hausboot gechartert. Das Boot war sehr schoen gebaut, nur aus Holz und Bambus und mit an Bord hatten wir einen Kapitaen, einen Koch und einen "Boy", der uns jeden Wunsch von den Augen abgelesen hat. Morgens um neun ging es dann los, Steffi und ich in geilen bequemen Bambussesseln, vorne auf dem Boot wo uns eine herrliche Brise durch die Haare wehte! Dann hatten wir noch so eine Art Ottomane zum rumfletzen vorne auf unserer "Schiffsveranda" und so sind wir gemaechlich durch eine Landschaft geschippert wie sie schoener nicht sein kann. Total tropisch, mal enge Kanaele, mal Seen, mal groessere Kanaele und Kokospalmen wohin das Auge blickte, manchmal trafen sich die Palmen von beiden Uferseiten in der Mitte, dazu Gezwitscher von tropischen Singvoegeln, am Ufer lachende Kinder, Frauen die ihre Waesche wuschen oder Fischerboote an denen wir gemaechlich vorbei geschippert sind. Ein Traum kann ich euch sagen, ganz genau das richtige fuer stressgeplagte Europaeer! Mittags und abends hat uns der Koch verwoehnt mit delikaten Speisen, unglaublich was der alles aus der kleinen Bordkueche gezaubert hatte. Fuer uns beide gab es zweimal am Tag ein Menu von immer 5 verschiedenen suedindischen Gerichten dazu dann Riesengarnelen, Kingfisch oder Chicken. Der Koch war ein Genie! Der hat fuer uns sogar zweimal am Tag frisches Brot gebacken. Morgens wurden wir vom Geschnatter von hunderten von Enten geweckt, die zusammen mit ihrem Entenhirten an an uns vorbeigeschwommen sind (der Hirte sass natuerlich in einem kleinen Boot Nach drei Tagen war dieser Traum leider vorbei, als dann am dritten Tag der Bordmotor den Geist aufgegeben hatte und wir die letzten Km unserer Reise abgeschleppt werden mussten, merkten wir erst wieder dass wir eigentlich in Indien sind und nicht irgendwo in der Karibik und wir mussten unsere Reise ueber Land fortsetzen. Wir sind dann mit einem Bus in die Berge gefahren, in den Gewuerzgarten von Kerala. Der Pfeffer waechst hier, Kardamon, Zimt, Anis, Lorbeer, Vanille, Kaffee, Kakao, Pampelmusen und was weiss ich noch alles. Klar, Tee waechst hier auch in rauen Mengen, ganze Teeplantage soweit das Auge reicht. Heute waren wir mit einem Inder in einer Teeverarbeitungsfabrik. War echt interessant wie so ein paar gruene nach nichts schmeckende Blaetter als aromatisches schwarzes Pulver im Teebeutel landen.
Morgen frueh gehts wieder weiter, runter von den Bergen und in hoffentlich fuenf Busstunden zurueck ins Tropenparadies. nach Kochin genauer, von dort gibt es sicher wieder was zu berichten.
Aufbruch: | September 2005 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | September 2005 |