USA 2013 - Teil 1 - Südwesten

Reisezeit: Juni / Juli 2013  |  von Uschi Agboka

Von Monument Valley nach Cortez, Colorado

Sonnenaufgang Monument Valley

Sonnenaufgang Monument Valley

Monument Valley

Monument Valley

Monument Valley

Monument Valley

Besuch bei Gouldings

Besuch bei Gouldings

Bei Gouldings

Bei Gouldings

13. Tag Cortez, Colorado

Dienstag, 18. Juni 2013
13. Tag Cortez, Colorado Knights Inn Motel

Monument Valley / Gouldings / Ute Mountains / Cortez
Gefahrene Meilen: 152 (245 km) - 12 Stunden

Schon vor 5.00 Uhr stehen wir auf, um den Sonnenaufgang zu erleben. Das ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Rolf macht viele schöne Bilder. Ich sitze auf unserem Balkon und schaue und genieße - links West Mitten Butte, East Mitten Butte, rechts Merrick Butte, Elephant Butte, Camel Butte und Rain Good Mesa. Diese Zeit am frühen Morgen ist am schönsten, es ist ruhig und man kann die Seele baumeln lassen. Wir erleben einen spektakulären Sonnenaufgang, man muss es erleben, man kann es nicht beschreiben.

Um 7.30 Uhr treffen wir uns zum Frühstück. Das Büffet ist hervorragend, u. a. mit reichlich frischem Obst. Die Zimmer im The View Hotel sind ihr Geld wert, mit wertvollen Kunstgegenständen und Bildern ausgestattet. Die Handtücher im Bad sind ein Traum und das Personal im Hotel - alles Navajos - ist freundlich und sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Meine sämtlichen Infos hat mir vor Jahren eine Dame an der Rezeption kopiert. Nach dem Frühstück statten wir der Trading Post einen Besuch ab. Indianer-Salbe, eine gute Heilsalbe gegen kleine Verletzungen, Verbrennungen, Insektenstiche, erstehen wir alle. Ich kaufe noch einen kleinen Speer für unsere Indianerwand und eine Postkarte von Susie Yazzie mit Tochter.

Um 9.30 Uhr gehen Doris, Rolf, Rita und Chris mit Nelson von Daniel's Tours auf die Rundfahrt durch das Tal. Da ich die Tour schon mit gemacht habe und die Hoppelei nicht gerade günstig für meine Hüfte ist, fahre ich nicht mit. In der Lobby habe ich einen Plausch mit einem netten Franzosen aus Sarlat. Wie klein die Welt doch ist. Auch er ist begeistert von der schlichten Schönheit des Hotels, dass sich wunderbar anpasst an die umgebende Natur. Er fotografiert wie ein Weltmeister. Später setze ich mich auf die Terrasse, geniesse die leise Flöten-Musik und die Aussicht. Kein Mensch außer mir ist hier. Das ist einfach herrlich.

Gegen 12 Uhr kommen die anderen von der Tour zurück, eingesandet, doch sehr zufrieden. Schnell waschen, Toilette und Motorräder laden, dann verlassen wir den schönen Ort und fahren zu Gouldings. Das schöne Museum wollen wir unseren Mitfahrern nicht vorenthalten. Während Rolf im Schatten draußen sitzt, auf die Motorräder mit Gepäck aufpasst, statten wir anderen dem ehemaligen Goulding-Haus einen Besuch ab. Doris ist begeistert und auch ich bin immer wieder gerne dort. Es gibt so viel Interessantes zu sehen und lesen.

Geschichte der Gouldings:
Harry Goulding und seine Frau "Mike" sahen 1921 Monument Valley das erste Mal und verliebten sich gleich in die wunderschöne Gegend. Es gelang ihnen, Land zu kaufen und so wurde Goulding's dann 1923 als Trading Post gegründet für die Navajo-Indianer. Harry und Mike trieben von 1920 bis 1935 Handel mit den Indianern, von denen sie sehr geschätzt wurden. Während der Depression gerieten die Gouldings in finanzielle Nöte. Es gab keinen Markt mehr für die Artikel mit denen die Indianern handelten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Harry Goulding hörte, dass ein berühmter Hollywood-Produzent einen Film im Südwesten der USA machen wollte. So ließ er von einem deutschen Fotografen Photos von Monument Valley machen und fuhr mit seiner Frau Mike nach Hollywood, um John Ford aufzusuchen und ihn zu bitten, den Film im Monument Valley zu drehen. Ford war von den Fotos so begeistert, dass er fragte: "Können Sie 100 Leute beköstigen und ihnen Quartier geben innerhalb von 10 Tagen?" Die Gouldings sagten das zu. Ein junger Mann in dieser Crew war ein unbekannter Schauspieler namens John Wayne. Harry Goulding versprach, für die Crew des Filmes "Stagecoach" zu sorgen. So entstand die ursprüngliche Goulding's Lodge, die eigentlich nur für die Filmcrews gebaut wurde, die in Monument Valley drehten. Ford kam immer wieder ins Monument Valley zurück, mehr als 150 Filme wurden hier gedreht. So erreichten die Gouldings, dass die Navajo-Indianer ein festes Einkommen hatten als Statisten für die Filme und zum zweiten, dass das wunderschöne Monument Valley weltweit bekannt wurde. Wegen Harrys Krankheit zogen die Gouldings 1962 nach Sun City, Arizona. Goulding's wurde an das Know College verkauft. Das College managte die Lodge für 19 Jahre, bevor sie sie 1981 an die La Font Familie verkaufte, die noch heute die Besitzer sind. Harry starb und 1987 wurde seine Frau Mike von der Familie La Font eingeladen, ihre letzten Jahre in ihrem ursprünglichen Haus zu verbringen. Eine sehr warmherzige Geste. Mike starb in ihrem geliebten Monument Valley 1992.

Über HW 163, vorbei am Eulenfelsen, kommen wir nach Kayenta. Dort entdecken wir das "Blue Coffee-Pot" Cafe, ein hauptsächlich von Indianern besuchtes Lokal. Es ist sehr schön eingerichtet und das Essen gut und lecker. Wir sind begeistert. Und weiter, HW 160, Richtung Cortez. Um 16 Uhr passieren wir die Grenze nach Colorado. Es ist sehr sehr heiß. HW 491 durch die Ute-Land, vorbei an den Ute Mountains, führt direkt nach Cortez.

Die Ute Mountains, auch The Sleeping Ute genannt, sind ein kleines Gebirge im südwestlichen Zipfel von Colorado. Die höchste Erhebung, Ute Mountain oder Ute Peak, ist 3.042 m hoch. The Sleeping Ute soll einen Ute Häuptling darstellen, auf dem Rücken liegend, mit über der Brust gekreuzten Armen. Eine andere Legend besagt, es handle sich um einen großen schlafenden Kriegsgott. Das Gebirge ist den Ute Indianer heilig und spielt bei ihren Zeremonien noch heute eine große Rolle.

Das Volk der Ute lebt überwiegend in Utah (der Name des Staates rührt von den Ute) und Colorado, und das seit mind. 1000 Jahren. Ute bedeutet "Land der Sonne". Die Ute waren Feinde der spanischen Eindringlinge und sie verbündeten sich mit den Navajos, Apachen und Comanchen in div. Kriegen gegen diese. Noch heute werden im Frühling die Bear Dances abgehalten und im Sommer der Sun Dance, wichtige Zeremonien für das Ute Volk. Die Ute sind ein reicher Indianerstamm, ih-nen gehören Erdöl- und Gasfirmen, Casinos und Immobilien-Firmen. Bekannte Ute: Chief Ouray, Führer der Uncompahgre und seine Frau Chipeta. Ouray wurde von der amerikanischen Regierung aufgrund seiner Führungsqualitäten als Chef der gesamten Ute angesehen. Er war Freund der Weißen und gleichzeitig Beschützer der Indianer, ein großer Mann.

Um 17 Uhr sind wir in Cortez, nach 12 Stunden, 152 Meilen (245 km). Wir sind geschafft, Anschauen macht auch müde und dazu die Hitze. Also ist erst mal Duschen und Relaxen angesagt. Später fahren wir in das "Main Street Brewery Restaurant". Rolf und ich waren da vor Jahren schon mal zum Essen, damals war es sehr gut. Sie haben eine Flagge vor dem Hotel hängen, Aufschrift: Mesa Cerveza, avoid heart attack, drink beer! In der Brauerei gibt es viele verschiedene gute Biersorten, doch wir müssen uns zurückhalten, sind wir doch mit den Motorrädern unterwegs. Rolf genehmigt sich also nur ein alkoholfreies Bier, ich einen Weißwein, dazu haben wir eine herrliche frische Forelle. Alles sehr gut, sehr lecker und preislich ok.

Nach dem Dinner fahren wir ins Hotel zurück und machen noch einen gemütlichen Abend vor dem Hotelzimmer von Rita und Chris, mit Bier für die Männer und Weißwein für uns Frauen. Dazu haben wir Pistazien und Erdnüsse. Wir erleben einen herrlichen Sonnenuntergang, bei immer noch 32 Grad. Erst spät gehen wir schlafen.

Zu dem Hotel Knights Inn ist zu sagen, dass es sehr schlecht ist, nicht sauber, vergammelt und daher die Preise eine reine Abzocke. Leider weiss man das nicht immer vorher.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de

Richtung Kayenta - Eulenfelsen

Richtung Kayenta - Eulenfelsen

The Blue Coffee Pott Cafe

The Blue Coffee Pott Cafe

Im Blue Coffee Pot Cafe - sehr freundliche Bedienung

Im Blue Coffee Pot Cafe - sehr freundliche Bedienung

Witzig im The Blue Coffee Pot

Witzig im The Blue Coffee Pot

Ute Mountains

Ute Mountains

Cortez - bei Herzproblemen Bier trinken

Cortez - bei Herzproblemen Bier trinken

Solche Verrücktheiten mag ich

Solche Verrücktheiten mag ich

Forelle war sehr  lecker

Forelle war sehr lecker

Gesehen in Cortez

Gesehen in Cortez

Rolf und Chris - ich sage nur "Säufer"

Rolf und Chris - ich sage nur "Säufer"

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 8.135 Meilen = 13.097 km. Text: Uschi Agboka Fotos: Rolf Kummer - www.harley-rolf.de
Details:
Aufbruch: 06.06.2013
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 11.07.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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