Ein Jahr Auszeit

Reisezeit: Juli 2014 - Juli 2015  |  von Doris und Norbert Sykora

Die Südstaaten: Vom Winde verweht läßt grüßen

Wir sind im Paradies gelandet, 33 Grad und 80 % Luftfeuchtigkeit. Wir haben ein kleines nettes kreolisches Haus in der Nähe vom French Quarter gemietet. Am ersten Abend tauchten wir gleich in das Nachtleben von New Orleans ein. Im Acme Oyster House soll es die besten Austern geben - muss wohl so sein, sonst müsste man sich nicht eine halbe Stunde anstellen, um einen Tisch zu bekommen. Sehr befremdlich sich für das Essen anzustellen!!! Aber es hat sich ausgezahlt. Wir probierten die berühmten "Po`boys" - ein Sandwich mit gebackenen Austern, ein Dutzend rohe und die besten überbackenen Austern, die wir jemals gegessen haben - das ganze dann nochmal bis Doris auf dem Wolkerl gelandet war. Die legendäre Bourbon Street im Herzen vom French Quartier erwacht in der Nacht zu einer einzigen Party. Aus jedem Lokal klingt Jazz- und Blues, an den Straßenecken versuchen Trompeter und Pantomime die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu lenken, die in ausgelassenen Gruppen durch die Straßen ziehen. Von den Balkonen rufen die Leute einem zu und bewerfen uns mit bunten Ketten. Leuchtreklamen werben für Wahrsager und Voodoozauber. Doris hat sich die Zukunft aus der Hand lesen lassen. Erstaunlicherweise hat die Wahrsagerin die Charaktereigenschaften von Doris punktgenau getroffen. Natürlich mussten wir auch die Preservation Hall besuchen. Hall ist etwas übertrieben - ein relativ kleiner dunkler und unspektakulärer Raum,, wenn man bedenkt, dass Künstler wie Louis Armstrong und hier groß geworden sind. Eine Band alter Männer kamen mit ihren Instrumenten auf die Bühne - und hauten uns einfach mit ihrer Musik um. Sie spielten fantastischen Jazz, man muss es einfach gehört haben. Am nächsten Tag machten wir eine Bootstour in den Bayous, wo wir Krokodile und die für Louisanna berühmten im Wasser stehenden Zedern sahen. Das herabhängende Spanish Moss oder auch Feenhaar genannt, wehte im Wind. Auch den Friedhof Lafayette sollte man besuchen. Wäre natürlich toll gewesen ein Begräbnis, das mit Jazzmusik begleitet wird, zu sehen - war aber nicht. Viele der Grabsteine wiesen deutsche Namen auf. Nach 3 Tagen mussten wir uns leider von New Orleans verabschieden und fuhren auf der Old River Road, die entlang des Mississippi verläuft, vorbei an Zuckerrohr - u. Baumwollplantagen mit ihren prachtvollen Herrenhäusern. Vom Winde verweht lässt grüßen. In der Nähe von Lafayette bekamen wir ein Zimmer in einem ehemaligen Plantagenhaus und lernten Jim und Christie kennen. Sie hatten ein tolles Zuhause, eingerichtet mit einem Sammelsurium antiker Sachen, die aber irgendwie zusammenpassten. Der Mittelpunkt war die gemütliche Küche, wo wir bis mittags mit Ihnen quatschten in Englisch und mit Händen und Füßen. Natchez, gelegen am träge dahinfließenden Mississippi mit seinen Schaufelraddampfern, bietet sowohl historische Herrenhäuser im griechischen Stil in gepflegten Gärten, die von riesigen moosbewachsenen Eichen dominiert werden., als auch urige Kneipen, wo sich Gestalten wie Huckleberry Finn herumtreiben. Wir nehmen Abschied von der Cajunmusik mit den Banjo- und Waschbrettspielern und fahren nach Memphis, wo in Graceland, dem eigentlich unspektakulären Wohnsitz des Kings seinen Tugenden gehuldigt wird und so manche Träne an seinem Grab zerdrückt wird. In Nashville, dem Zentrum der Country-Music ziehen wir von einer Bar zur nächsten, und lassen uns von der Partystimmung mitreißen und singen mit den anderen laut und falsch den Refrain zu bekannten Songs. Nach all diesen Aufregungen sind wir froh, in den Smoky Mountains in einem schönen Blockhaus 3 Tage auszuruhen, da Norbert sich von einer Verkühlung, hervorgerufen durch die lästigen Klimaanlagen, erholen muss.

Austern essen im Acme Oyster House

Austern essen im Acme Oyster House

Fotografieren verboten - ein bisschen was erkennt man trotzdem, Jazz vom Feinsten!

Fotografieren verboten - ein bisschen was erkennt man trotzdem, Jazz vom Feinsten!

Doris wird übrigens 93 Jahre alt!!

Doris wird übrigens 93 Jahre alt!!

Party, Party, Party

Party, Party, Party

Kleines Leckerli für das niedliche Kroko!!

Kleines Leckerli für das niedliche Kroko!!

Evergreen Plantage

Evergreen Plantage

Twelve Oaks

Twelve Oaks

Hier sind wir im Peabody Hotel in Memphis. Seit 1940 werden die hauseigenen Enten vom Springbrunnen in der Empfangshalle über den roten Teppich in den Lift geführt. Übernachtet wird am Dach!

Hier sind wir im Peabody Hotel in Memphis. Seit 1940 werden die hauseigenen Enten vom Springbrunnen in der Empfangshalle über den roten Teppich in den Lift geführt. Übernachtet wird am Dach!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise führt uns von Alaska - Yukon, über die Südstaaten und Neuengland, drei Monate mit dem Rucksack durch Südamerika, danach mit dem Wohnmobil durch Neuseeland. Drei Monate Seele baumeln in der Südsee soll uns den Alltag vergessen lassen. Dann wartet noch ein großes Offroad-Abenteuer in Westaustralien gemeinsam mit unserem 18 jährigen Neffen, der extra eingeflogen wird.
Details:
Aufbruch: 26.07.2014
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Juli 2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kolumbien
Bolivien
Brasilien
Neuseeland
Französisch Polynesien
Der Autor
 
Doris und Norbert Sykora berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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