Ein Jahr Auszeit

Wir waren die letzte Septemberwoche bis Mitte Oktober in den Neuenglandstaaten. Das erste Ziel war New Haven, Connecticut, wo die Universität Yale beheimatet ist. Mit unserem kleinen Mietwagen erkundeten wir Connecticut, dessen putzige Häuschen mit gepflegten Vorgarten und weißem Zaun die Vorstadtidylle Amerikas widerspiegelt, so wie wir sie kennen. Kleine Ortschaften mit Antiquitätenläden und Straßencafes laden zum Bummeln ein.
Der strahlend blaue Himmel steht im Kontrast zu den leuchtenden Herbstfarben der Laubbäume, derentwegen wir ja um diese Zeit hier waren. Wirklich ein wunderschönes Ambiente, das zum Verweilen einladet. So fanden wir die Neuenglandstaaten am Anfang vor. Das war leider nur der Vorgeschmack wie schön es sein könnte, wenn die Sonne scheint. Die ließ uns nämlich eine Woche später im Stich, als wir in Providence für 1 Woche ein Appartement mieteten, um von dort Sternfahrten nach Marthas Vineyard, der Halbinsel Cape Cod und natürlich Boston zu machen. Was soll ich sagen. Marthas Vineyard bei Regen kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber Boston muss man gesehen haben. Schließlich kann das Wetter im 1 Stunden entfernten Boston ja besser sein. War es aber nicht. Wir legten den berühmten Freedom Trail mit dem Hop on Hop off Bus zurück, wobei wir nur einmal in Little Itlaly rausgehoppt sind, um uns Boston schön zu essen und zu trinken. Frustriert stauten wir uns wieder nach Hause. Aber wir gaben nicht auf und versuchten unser Glück am nächsten Tag wieder, besuchten das Aquarium (Norbert hing wie ein Saugnapf an dem Giant Ocean Tank, einem zylinderförmigen über 4 Stockwerke reichenden Meeresaquarium), den Quincy Market, gingen natürlich entlang es Freedom Trails, der an 17 historischen Gebäuden vorbeiführt, besuchten das Haus von Paul Revere, einem amerikanischen Freiheitskämpfer und kehrten anschließend mit der Fähre zurück, um die Skyline zu bewundern. Diesmal waren wir ganz begeistert von Boston!! Wir fuhrenweiter nach Maine, wo wir in einem netten, gemütlichen Cottage wohnten. Auch hier hatte uns das Schlechtwetter anfangs eingeholt. Der einzige Leuchtturm zu dem wir wanderten, war im Nebel verhüllt. Aber in Camden war ein Farmer`s Market wo die Leute ihre Waren aber auch handwerkliche Kunst verkauften. Camden ist mein Lieblingsort. Ein richtig kitschiges Hafenstädtchen, wo sich kleine Geschäfte, die allerlei nutzlosen Kram verkaufen, aneinanderreihen und mit sehr guten Restaurants aufwarten kann. Unsere Gastgeberin war richtig nett und plante beim Frühstück mit uns den Tag. So lernten wir schöne Spaziergänge und Gegenden kennen, de wir sonst sicher nicht gefunden hätten. Das Wetter war wieder besser und die weißen Häuser und roten Scheunen bildeten einen schönen Kontrast gegen das bunte Herbstlaub und dem blauen Himmel. Das Nachbarstädtchen Rockport wird auch als Hauptstadt des Hummers bezeichnet, da die Fischer ihn hier massenweise aus dem Meer fangen. Wir mussten natürlich direkt am Hafen einen Hummer essen, denn hier mit der sanften Meeresbrise und dem Rauschen der Wellen schmeckt er am besten!! Wir verbrachten einen Traumtag mit den Fahrrädern im Acadia Nationalpark und fuhren dann über New Hampshire, wo wir einige Wanderungen machten, nach Vermont, um den Indian Summer so richtig zu erleben. Wir waren etwas enttäuscht, da wir den Indian Summer schon in Ostkanada erlebt haben, wo einfach mehr Ahornbäume sind, die diese leuchtenden Rottöne im Herbst hervorbringen. Hier in Vermont dominieren Rosttöne und Gelbtöne, die sich aber auch sehr schön, gegen das Grün der Nadelbäume abheben.

Die letzten 3 Tage verbrachten wir in New York. Da das schon unser 2. Besuch war, wollten wir die Stadt einfach ohne Hektik des Sightseeings genießen. Wir hatten 3 traumhaft schöne Tage und machten einen Hubschrauberflug, fuhren mit der Fähre nach Staten Island und spazierten entlang des Hudson Rivers zum Chelsea Market, wo wir in einer umgebauten Fabrikshalle köstlich aßen. Wir bewunderten die Skyline von der Brooklyn Bridge aus, bummelten durch Greenwich Village und Little Itlaly und beendeten die Tage in einem guten Lokal. Norbert ließ mich nicht ins Outletcenter, was natürlich bedeutet, ich muss wiederkommen!