Ein Jahr Auszeit
Kolumbien: Karibikküste
Cartagena
In Cartagena angekommen, waren wir vom Charme der Stade gleich bezaubert. Die Altstadt, mit der noch zur Gänze erhaltenen Stadtmauer besticht durch ihre verschiedenfarbigen Herrenhäuser mit schattigen Patios und netten Plätzen. Die Leute sind fröhlich, als ob sie keine Sorgen hätten, Salsa Musik tönt aus den Lokalen und dicke, farbige und bunt gekleidete Mammys balancieren Obstkörbe auf den Köpfen. Das Obst schneiden sie vor dir frisch auf und man kann es gleich auf der Straße essen. Ein perfekter Tag in Cartagena schaut so aus: Vormittags ein bisschen Sightseeing mit den bunt bemalten Bussen, Chivas genannt, wie die von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützte Festung. Nachmittags Siesta halten beim Pool lesend und nachmittags durch die Stadt bummeln und sich von ihrem Rhythmus anstecken lassen. Dann ein perfektes Essen in den Arkadenhöfen bei Kerzenschein, eine Kutschenfahrt durch die beleuchtete Altstadt, bevor man in einer auf dem Hügel gelegenen Bar mit Blick auf die ganze Stadt einen Cocktail trinkt. Nachts dreht sich alles um Salsa wo man in der Havanna Bar den Tänzern zuschauen kann.
Ciudad Perdida, Tayrona NP und Minca
Im Anschluss wollten wir den 5 tägigen Trail zur geheimnisumwobenen Ciudad Perdiida machen, einer 4 Jhdt. alten Indiostadt am Gipfel eines dichten Regenwaldes gelegen. Der Beginn war gleich extrem hektisch, weil wir verschlafen hatten und das Taxi auf uns wartete.
Unsere Gruppe bestand aus insgesamt 6 Leuten, 2 holländische Studentinnen, einen jungen Engländer und einen Argentinier. Wir hoben das Durchschnittsalter erheblich.
Am ersten Tag legten wir 600 Höhenmeter zurück, was uns sehr zufrieden stimmte, da die Lost City auf 1300 Meter liegt. Wir sollten uns aber täuschen, da wir mehre Bergketten überwinden mussten und es ein stetiges Bergauf und Bergab war. Der Weg war anfangs sehr steinig. Wir durchquerten öfters reißende Flüsse.- das Wasser reichte uns manchmal bis zur Hüfte-, aber die Aussicht über die mit Regenwald bedeckten Berge entschädigte uns für alles - bis wir zu dem Abschnitt mit dem rutschigen, glitschigen roten Lehm kamen. Der Weg war sehr steil und man fand keinen Halt. Ich zog mir die Schuhe aus, in der Hoffnung mit meinen Zehen das bergabschlittern zu verhindern, was nur zur Folge hatte, dass ich hinfiel und vom Kopf an mit schmierigen roten Lehm beschmutzt war. Als noch die Packpferde, die erstaunlicher Weise auch rutschten, im engen Hohlweg hinter uns auftauchten, mussten wir uns an die Wand drücken um nicht zerquetscht zu werden. Das ließ aber unseren Guide, einem Indio völlig kalt. Im Camp angekommen, konnten wir in den Naturpools schwimmen und bekamen wirklich sehr gutes Essen serviert. Es gab auch Sanitäranlagen, wenn auch sehr primitive und geschlafen haben wir in Hängematten. Klingt schlimmer als es ist.
So quälten wir uns die nächsten Tage in nassen Kleidern (das hatten wir doch schon einmal - nur diesmal war es heiß), passierten Indiodörfer, hielten immer wieder, um die Landschaft zu genießen und erholten uns dann in den Camps bei Würfelpoker oder plauderten einfach ein bisschen.
Wir standen schon um ½ 5 Uhr auf, um die Ersten bei der Lost City zu sein. Vorher mussten wir 1200 Stufen überwinden - aber der Aufwand und die Strapazen der letzten 3 Tage haben sich gelohnt. Man fühlt sich wie bei Indiana Jones. Mitten im Regenwald versteckt, tauchen terrassenförmige, mit Gras bewachsene Steinkreise auf. Der Anblick vom Gipfel ist einfach nur atemberaubend. Der Rest der Stadt ist fast nicht begehbar und von Lianen versperrt. Unser Guide erzählte uns von den Schamanen und wie das viele Gold hier verarbeitet wurde. Beim Abstieg über die mit Moos bewachsenen und verschieden hohen Stufen, fühlten wir uns nicht mehr wie Harrison Ford als wir auf allen Vieren hinunterkletterten.
Nach dem Trail erholten wir uns auf den in Felsen erbauten Cabanas über dem Meer und direkt unter den Betten brachen sich die Wellen. Einen der 4 Tage wanderten wir in den Tayrona Nationalpark um die schönen Strände zu besichtigen. Danach machten wir einen 2 tägigen Ausflug zu den Kaffee-plantagen nach Minca. Wir hatten uns in einem Hostel einquartiert, ohne zu wissen, dass uns 211 Stufen von dem schönen Ausblick, den man von oben genießen kann trennten. War recht nett mit geschulterten Gepäck den Aufstieg zu machen
Ausblick vom 1.Camp
Eines unserer Lager
Das ist unsere Dusche - sehr erfrischend!
Ney wollte sich nicht die Schuhe nass machen!
Endlich da!
Geschafft!!!
Unsere traumhaft schön gelegene Cabana
Tayrona NP
auf einer kleinen Kaffeeplantage in Minca.
Providencia
Nach so viel Anstrengung flogen wir für 2 Wochen auf die Karibikinsel Providencia zur Erholung. Das Paradies präsentierte sich am ersten Tag sehr regnerisch. Unsere Laune sank auf den Nullpunkt. Das änderte sich jedoch sehr rasch, als wir für den Rest der Zeit nur mehr schönes Wetter hatten.
Die Leute sind hier sehr hilfsbereit. Auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz wurden wir per Hitchhiking von einem Laster mit jungen Soldaten mitgenommen. Per Motorradtaxi sind wir dann zum Vermieter gekommen, wo wir uns einen Golfwagen ausborgten. Gleiches Recht für alle. Kinder springen auf das fahrende Auto um mitgenommen zu werden.
Man liegt faul in der Hängematte am Strand über sich die Kokospalmen und schaut auf das Meer hinaus. Reggae Musik schallt aus den Lautsprechern. Kleine Mädchen mit Rastazöpfchen und eingeflochtenen Perlen laufen am Strand oder planschen im Wasser. Mittags gehen wir zu Ninjo`s, der uns schon kennt und Norbert trinkt sein Bier zu den Langusten. Abends fahren wir mit unserem Mule(Golfbuggy) zu Roland Rooster`s Bar. Die coolste Bar, die wir je gesehen haben. Auf Bambusbänken direkt unter schief ins Wasser reichenden Palmen trinkt man bei lauter Reggae Musik Pina Colada aus Kokosnüssen.
Im Meer gibt es Schwärme von Fischen, sogar einen 2,5 Meter langen
Nurse Shark haben wir gesehen. Die Korallen allerdings lassen zu wünschen übrig. Den Berichten zufolge soll es eine bunte Korallenwelt geben, die wir vergeblich auf mehreren Schnorchelausflügen gesucht haben.
Die aufkeimende Langeweile bekämpften wir mit Wanderung auf dem Peak und Reiten am Strand . Die Leute, noch nicht von den Touristen verdorben, sind völlig entspannt, oft auch unter dem Einfluss von Marihuana, grüßen mit "Take it easy!", sind hilfsbereit und extrem freundlich. Also ein echtes Paradies und man gewöhnt sich mit der Zeit ans Nichtstun.
Roland Rooster`s Bar
Unser Hausstrand
Aufbruch: | 26.07.2014 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Juli 2015 |
Kolumbien
Bolivien
Brasilien
Neuseeland
Französisch Polynesien