Szenen aus Vietnam

Reisezeit: Mai 2014  |  von Misch und HO :-)

Szene 13 - Marmor Stein und Eisen bricht...

Die Marble Mountains

Ca. 20 km von Hoi An entfernt findet man, gerade vor den Toren der Stadt Da Nang, die Marmorberge. Eine Ansammlung von kleineren Bergen, die aus Marmor bestehen. Das muss man natürlich gesehen haben, also setzten wir uns auf unseren Roller und fuhren nach der letzten Anprobe beim Schneider in die gewünschte Richtung.

Die Fahrt dorthin war kurzweilig und wäre eigentlich ganz uninteressant gewesen, wären wir nicht über fast die gesamte Strecke von einem Rollerfahrer verfolgt worden, der uns als potentielle Kunden ansah. Manchmal, wenn ein anderer Roller uns zu nahe kam, bremste er uns aus, Hupte für Minuten wie verrückt und tat alles, was man nur tun konnte, um uns zu nerven. Ein freundliche Dame auf einem weiteren Roller fuhr irgendwann neben uns und klärte uns natürlich darüber auf, dass dieser Mann verrückt wäre und wir ihr doch einfach folgen sollten, so kämen wir sicher ans Ziel. Aha, also den einen Schlepper mit dem anderen abhängen. Ob das so klappt? Vielleicht waren die beiden auch ein Team?!?!?!?

Wir jedoch fanden die Dame nicht im mindesten so aufdringlich wie den Herrn und folgten ihr, nicht ohne in dem Moment in dem sie stoppte, noch eine Ecke weiter zu fahren, um noch einen Drink zu uns zu nehmen. Natürlich blieb das unserer "Retterin" nicht verborgen und so stand sie auf einmal neben uns und erklärte uns Gott und die Welt.

Um das ganze zu beschleunigen folgten wir ihr ohne Diskussionen in ihren Laden, fanden sogar das eine oder andere Teil, fanden aber auch, dass die Preise viel zu hoch wären. Nachdem sie "mit ihrem Vater" abklären musste, was man denn beim Preis noch machen könne, wurde uns mitgeteilt, dass der von uns vorgeschlagene solche weit unter dem Einstandspreis liege.

Also legten wir noch einen drauf und meinten, das wir für den von uns vorgeschlagenen Preis eigentlich zwei Produkte wünschten, was natürlich ganz und gar unmöglich war, wolle das Geschäft nicht unmittelbar nach unserem Verlassen Konkurs anmelden.

So boten wir der Dame an, sich den Preis durch den Kopf gehen zu lassen, bis wir vom Berg zurück wären, woraufhin sie uns zum Eingang desselben begleitete, dort noch mehrfach erklärte, dass wir diesen Eingang auch unbedingt als Ausgang benutzen sollten, schliesslich wäre der andere Ein- bzw. Ausgang ja am anderen Ende vom Ort und somit bei dieser Hitze viel zu weit weg.

Na ja... bei dieser Hitze waren wir gerade dabei einen Berg zu besteigen.... Was soll's...

Nennen wir die Sache beim Namen. Die Olle wollte uns kräftig verschaukeln. Für ein Teil, für das sie USD 10.00 wollte, haben wir auf dem Hügel oben USD 3.00 bezahlt. Somit war klar, dass sie nicht einmal mehr den Hauch einer Chance haben würde, etwas an uns zu verkaufen.

Der Berg selber war wirklich interessant. Aber den Ausflug in der Mittagshitze zu planen war an einem Tag, an dem die Temperaturen nahe an die 40 Grad Celsius gingen nicht die cleverste Lösung.

Nachdem wir uns oben ausgiebig umgesehen hatten, haben wir dann eben doch den anderen Ausgang genommen (Anarchie?), sind gemütlich durch das Dorf geschlendert, haben hier und dort etwas erstanden - diesmal sogar ohne Prügel für den geschundenen Misch - und haben der Ollen im vorbeigehen zugerufen, dass wir nicht mit Leuten zusammenarbeiten, die "unfair" sind.

Okay, sie wusste natürlich sofort zu berichten, dass wir auf dem Berg und in allen anderen Läden nur Fälschungen gekauft haben. Aber ein gefälschter Stein der nur 1/10 von einem echten Stein kostet und zudem in der Form gehauen ist, in der wir ihn wollten, ist nunmal ein 90 Prozent günstigerer Stein. Und unserem Steingarten ist es unserer Vermutung nach schlussendlich recht egal, ob da nun eine Fälschung rumliegt oder nicht.

Gekauft....

Gekauft....

Haben wollen....

Haben wollen....

Unten rein...

Unten rein...

... und oben wieder raus.

... und oben wieder raus.

© Misch und HO :-), 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zum Routing: Flug von Zürich nach BKK mit Swiss, Weiterflug nach Hanoi. Zwei Nächte Hanoi, eine Nacht Halong Bay, Flug nach Hue, zwei Nächte dort. Transfer nach Hoi An, hier vier Nächte, dann der Nachtzug nach Mui Ne. Nach zwei Nächten dort irgendwie nach Ho Chi Minh City gelangen, zwei Nächte in Saigon verbringen. Dann nach BKK fliegen, auf ein Feierabendbierchen mit Cyrill gehen, übernachten und powershoppen; zuletzt dann noch der Rückflug mit Swiss nach ZRH.
Details:
Aufbruch: 01.05.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 18.05.2014
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.