Szenen aus Vietnam
Szene 6 - Die Zitadelle
Szene 6 - Die Zitadelle
Die Zitadelle ist der alte Kaiserpalast in Hue und eigentlich DER Grund, dass die Menschen hier anhalten und nächtigen. Das Wetter kann es zumindest nicht sein, regnet es in Hue doch (ob der Lage nahe am Wolkenpass, wo das Wetter, welches vom kühlen China herkommt sich staut) an schlechten Tagen nur einmal (also den ganzen Tag) an glücklichen Tagen mehrmals. Wir haben einen glücklichen Tag erwischt.
Bei der Zitadelle angekommen haben wir die 105'000 Dong Eintrittsgebühr entrichtet und die Kaiserstadt betreten. Warum der Kaiser bei dem Wetter hier unbedingt leben wollte, ist uns zwar nicht klar, aber das war ja auch seine Sache.
Um es kurz zu machen. Der Palast hat einige nette Ecken und man kann viel über das Leben des Kaisers erfahren. Leider jedoch ist der Palast irgendwann ein paarmal abgebrannt und wieder aufgebaut worden, nur um wieder abzubrennen. Zuletzt haben die Amis den wieder aufgebauten Palast im Vietnamkrieg mit Napalm zerbombt, da sie Hue zu verlieren drohten und die Stadt, wenn dann schon richtig schön dem Erdboden gleichgemacht an die Vietcong abtreten wollten.
Das ist ihnen auch gelungen.
Der Palast an sich ist derzeit massiv im Aufbau befindlich und die Arbeit die die Restaurateure machen scheint von sehr guter Qualität. Leider ist die gesamte Anlage sowas von zugemüllt und von den wenigsten Bereichen stehen zumindest noch die Grundmauern.
Die verbotene Purpurstadt zum Beispiel (der Ort, an dem sich ausser dem Kaiser und seiner Konkubinen ausschliesslich Eunuchen aufhalten durften) besteht nur noch einer Art Grundplatte mit vielen vielen Löchern, welche die Napalmbomben nicht plattgemacht haben.
Wir wollen den Palast nicht schlechter reden als er ist. Wer ein wenig über das Leben des Kaisers erfahren möchte, ist hier an der richtigen Stelle. Auch wenn das eine oder andere Bild vielfach in den verschiednen Räumen aufgehängt ist. Wer aber mal einen guten Palast sehen will, der nehme untenstehenden Tipp in seine Reiseplanung auf.
Nachdem wir den Palast hinter uns gelassen hatten waren wir faul. Zu faul um noch gross zu laufen. Aber einfach Unsummen für ein Cyclo zu bezahlen kam uns auch nicht in den Sinn. Also 150'000 Dong für ein Cyclo in die Stadt (gerade einmal 2 oder etwas mehr Kilometer) sind dann doch überrissen. Der Stundenansatz liegt zwischen 50'000 und 80'000 Dong.
Aber wir sind ja grosszügige Menschen. Darum haben wir uns nach alter "du bist zu teuer also gehe ich einfach weg" Manier nicht auf grosse Diskussionen eingelassen sondern gewartet, bis die Fahrer neben uns herradelten und mit dem Preis so lange heruntergingen, bis wir bei 50'000 Dong pro Cyclo zugesagt haben. Geschundene Füsse sollten einem das Wert sein.
Tipp
Wenn man einen interessanten und intakten Palast sehen will, der auch ein wenig über das dasein der Konkubinen erzählt, der fliege für ein verlängertes Wochenende nach Istanbul, macht sich da ein paar schöne Tage, verbringt einen Nachmittag im Palast, kauft auf den Märken dort ein und verbringt die Zeit in Hue anders. Vielleicht mit einer Fahrt an die ehemalige Waffenstillstandslinie, die wir leider ausgelassen haben.
Tipp
Für gutes und günstiges Geld kann man im Orchid Hotel übernachten. Eines von zahlreichen zwar und nicht wesentlich zentraler als die Konkurrenz, aber das spezielle Etwas ist der extrem aufmerksame Service der Mitarbeiter. Das Frühstücksbuffet selber gehört zwar nicht zu den besseren, aber wenn man einen Wunsch hat, so wird dieser nach Möglichkeit erfüllt. Frische Früchte werden täglich aufs Zimmer gebracht. Wir haben bei der Reservation den Wunsch nach einem Balkon geäussert, was zur Folge hatte, das wir ein upgrade bekommen haben.
Nachdem wir uns bereits bei der Ankunft über die Transfermöglichkeiten nach Hoi An informiert hatten, wurde uns sofort der hoteleigene Chauffeurdienst angeboten, welcher gleichteuer war wie ein extern gebuchter Transfer und den Vorteil hatte, dass der Fahrer sehr gut Englisch sprach.
Aufbruch: | 01.05.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 18.05.2014 |
Thailand