Durch den Monsun - Südindien 2014

Reisezeit: Juli / August 2014  |  von Julia S

Puducherry (Pondicherry): Bienvenu à Pondi!

Côte d'Azur auf indisch

Mes chers lecteurs

Keine Sorge, dies wird kein französisches Kapitel, auch wenn die Ville Blanche dazu verleitet.
Pondicherry - vor einigen Jahren in "Puducherry" eingeindischt (hat sich nicht durchgesetzt, die Bevölkerung spricht durchgängig von Pondi) - ist wirklich eine etwas schräge, aber durchaus charmante Melange aus französisch-provencalischem savoir-vivre und dem "normalen" indisch liebenswertem Chaos. Die Stadt stand bis 1954 unter französischer Kolonialherrschaft und im französischen Viertel (Ville Blanche) gibt es schöne schattige Pflasterstraßen, die von geschmackvollen Villen gesäumt sind. Der innere Stadtkern, in dem sich auch die Ville Blanche befindet, ist eine Stadt vom Reißbrett, also mit rechtwinklig angelegten Straßen, die die Orientierung ungemein erleichtern. Geradezu europäisch bis preußisch mutet die nachvollziehbare (logische) Nummerierung der Häuser an ... ohne es genau zu wissen, möchte ich behaupten, dass das ein Unikum auf dem indischen Subkontinent darstellt.
Der Ring, der die Innenstadt umgibt, wird an der Ville Blanche zur Avenue Goubert, die auch gleichzeitig Promenadenstraße ist. Sie ist von 18 - 7.30 Uhr für Autos, TukTuks und Motorräder gesperrt, so dass man völlig ohne Huperei und Wahnsinnsfahrer etc. flanieren kann. Oberhalb der Straßenebene befindet ein etwas dreckiger Sandstreifen (diesen als "Strand" zu bezeichnen. wäre in der Tat übertrieben) und daran angrezend Felsen, an die der Indische Ozean kracht. Schwimmen kann man hier nicht, da es fiese Unterströmungen gibt. Ich habe mich gestern mal bis zu den Knien in den badewannenwarmen Ozean gestellt und war echt beeindruckt von der unglaublichen Kraft der Strömung, so dass ich relativ schnell wieder aufs Trockene gegangen bin. Ich habe dann einige Zeit auf den Felsen gesessen und einfach ein wenig den Wellen zugesehen und zugehört. Besser kann es kaum sein!

Neben dem französischen Viertel gibt es auch ein Tamil-Viertel, in dem der indische Alltag tobt, ergo: Huperei, Märkte, Tempel (inkl. Tempelelefantendame Lakshmi am Ganesha geweihten Sri-Manakula-Vinayagar Tempel ... im muslimischen Viertel steht die ein oder andere Moschee, die man dank der sehr lauten Muezzine aber auch weit über die Grenzen des Viertels hinaus hört.
Ich genieße es, hier einfach ein wenig im indischen Touristenstrom mitzuschwimmen (z, B. das abendliche Flanieren über die Promenade, wo es viele Buden gibt, u,a mit Muschelketten und -kästchen, mit Spielzeug für die Kinder, mit Popcorn, mit tollen frisch gegrillten Maiskolben, die man mit Zitrone und Chili in Zeitungspapier für 10 Rs. = 12 Cent serviert bekommt etc, ... in Italien haben wir dieses abendliche Sehen und Gesehen Werden als "scrucio" kennengelernt und ich stelle fest, der Inder beherrscht das ebenfalls), durch die Straßen zu flanieren, ein wenig zu shoppen, in nette Cafés einzukehren und etwas zu lesen ... fasse ich das mal zusammen: Urlaub at its best!!!
Lobend hervorheben möchte ich auch meine Unterkunft "L'Escale" in der Rue Dumas 31, direkt an die Promenade angrenzend. Mein Zimmer (Nr. 4, Tilak) ist sehr geschmackvoll eingerichtet, kühl, ruhig und hat ein sauberes Badezimmer! Auf der Dachterrasse kann man gemütlich sitzen und den Blick aufs Meer genießen! Mit 1600 Rs. (20 Euro) / Nacht ist das eine meiner teuersten Übernachtungen in Indien, aber ich genieße den Aufenthalt in vollen Zügen.
Ein weiterer Tipp: das Restaurant "Satsanga" (Rue Labourdonnais), das neben europäischem Essen (auch Steak) eine tolle Seafood-Auswahl bietet. Geschmacklich hat mich der fangfrische, in Masalamarinade eingelegte und gegrillte Fisch echt umgehauen ... Yummie yummie!

Morgen berichte ich dann von meinem Besuch bei Christopher, einem ehemaligen Schüler. der gerade ein Volunteer-Jahr in Auroville (also in unmittelbarer Nachbarschaft zu Pondi) leistet. Mein Cliffhanger für heute: die Strecke nach Auroville (ca. 10 -12 km) habe ich mit einem Motorroller fahrend bewältigt ...

Es grüßt aus dem wunderbar warmen Pondi: Easy-Rider-Jule/ia (und weil es hier so französisch ist auch: Juju)

Mein Zimmer

Mein Zimmer

Indien mal müllfrei

Indien mal müllfrei

Kolonialer Charme

Kolonialer Charme

Blick in Richtung Promenade kurz vor Sonnenaufgang

Blick in Richtung Promenade kurz vor Sonnenaufgang

Chillout-Zone auf dem Rooftop des L'Escale

Chillout-Zone auf dem Rooftop des L'Escale

Solche hübschen Mehl-Mandalas werden hier vor die Hauseingänge gestreut

Solche hübschen Mehl-Mandalas werden hier vor die Hauseingänge gestreut

Nôtre Dame des Anges - außen wie innen etwas Disney ...

Nôtre Dame des Anges - außen wie innen etwas Disney ...

... Pastellfarben sind doch wieder schwer im Kommen, oder?!

... Pastellfarben sind doch wieder schwer im Kommen, oder?!

Lakshmi

Lakshmi

© Julia S, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieder fliege ich nach Indien - diesmal wird allerdings der Süden erkundet. Mal sehen, wie der Monsun dieses Jahr so ausfällt ...
Details:
Aufbruch: 06.07.2014
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 06.08.2014
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Julia S berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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