Fahrt ins Ungewisse
In Ruanda rauften wir mit einem Berggorilla. In Botsuana rettete uns der Okawango vor den Stoßzähnen eines Elefantenbullen. In Südafrika teilten wir unser Nachtlager mit Reptilien und das Taxi mit Schwerbewaffneten. Unsere Reise durch Malawi und Mosambik soll alles übertreffen.
Reisefieber, Reisevorbereitungen und Reissuppe
Der Countdown läuft - noch 5 Tage!
Noch 5 Tage bis zum Abflug. Der Sommer ist schon mal vorausgefahren. Es ist lausig kalt in der Oberpfalz, während Michael und ich die letzten Reisevorbereitungen treffen. Mit Michael, meinem 16-jährigen Sohn, reise ich am liebsten. Wir sind seit jeher ein Team, zogen schon alleine zusammen durch Asien, als er noch nicht einmal zur Schule ging. Können uns aufeinander verlassen. Wissen jeweils, wie der andere tickt.
In Afrika waren wir schon dreimal zusammen - im Süden und im Osten. Diesmal geht es vom Osten in den Süden. Mit dem Flugzeug von Frankfurt nach Daressalam und weiter nach Mbeya im äußersten Süden von Tansania. 100 Kilometer um die Ecke liegt schon der Malawisee. Ab da ist Schluss mit bequemen Flugzeugsitzen. Ab da warten Bus, Sammeltaxi und Ruderboot. Aber auch die honiggelben Ufer des drittgrößten afrikanischen Sees, türkisfarbenes Wasser und Dörfer wie vor hundert Jahren. Dort möchten wir tauchen und von den Einheimischen wissen, wie sich Afrika anfühlt.
Vom Malawisee aus wollen wir weiter an den Indischen Ozean nach Mosambik. Was wir noch nicht wissen ist, wie wir dorthin gelangen könnten. Dafür wissen wir von Rosebill, unserer Kontaktfrau in Lilongwe, das einzige Fährschiff zwischen Malawi und Mosambik, die altehrwürdige "Ilala", wäre "broken", weshalb jetzt "no ship anymore" die beiden Länder miteinander verbinden würde.
Damit nicht genug. Wir können auch nicht sagen, auf welchen - verschlungenen? Gefahrvollen? Noch nicht gebauten? - Wegen wir das südafrikanische Johannesburg erreichen wollen. Zu ungewiss sind die Verbindungen, zu mannigfach sind die Versuchungen, die unterwegs auf uns warten. Nur dass wir, wie um alles in der Welt auch immer, dorthin gelangen müssen, das wissen wir sehr gut. Denn von dort wird nach 22 Tagen unser Flugzeug zurück nach Hause starten.
Diese Ungewissheit ist schuld an dem mit jedem Tag immer lauter werdenden Grummeln in unseren Mägen, das uns bei den letzten Reisevorbereitungen begleitet, wach rüttelt, nicht mehr so ruhig wie üblich schlafen lässt. Aber noch ist es nicht so weit. Noch sitzen wir bei Reissuppe und heißem Ölgebäck geborgen am heimischen Küchentisch. Und vernehmen nur ganz schwach, noch aus sicherer Entfernung, doch langsam unaufhaltsam immer näher rückend - den Lockruf Afrikas. Nur noch 5 Tage!
Aufbruch: | 22.08.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.09.2014 |
Malawi
Mosambik
Südafrika