Weser-Elbe-Dreieck - ungefährlicher als das Bermudadreieck
Sittensen und Umgebung
Die kleine Samtgemeinde Sittensen wird von der Oste durchflossen, die in der Ortsmitte in einen Mühlenteich floss. Mitte der 70er Jahre kaufte bzw. pachtete die Gemeinde zur Ortsverschönerung die Grundstücke am Mühlenteich und an der Oste, um sie der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Da der Mühlenteich durch den von der Oste mitgeführten Sand und Mutt immer wieder versandete, wurde der Lauf der Flusses um den Mühlenteich herum verlegt. Der Teich wurde durch eine Spundwand vor dem Wehr von der Oste getrennt und kann von dort aufgestaut werden. Die ausgebaggerte Erde wurde zur Erhöhung der Grillhaus-lnsel verwendet.
Die Wassermühle gehörte ursprünglich dem Stift Verden. Nach einem Tauschhandel mit dem Verdener Bischof Philipp Sigismund kam sie im Jahre 1600 in den Besitz des Horneburger Burgmanns Dietrich Schulte. Sie wurde 1701 von den Schulten an die Müllerfamilie Bellmann übergeben. Als "Erbzinsmühle" hatte das Gut Burgsittensen dort die "Mattenfreiheit". Einen Namenswechsel gab es, als 1859 der Müller Friedrich Gohde dort einheiratete. Die Mühle wurde 1854 umgebaut. Der massive Anbau erfolgte 1908. In ihm ist heute ein Handwerkermuseum eingerichtet, zu dem auch die auf der anderen Straßenseite liegende Scheune der Wassermühle - zur Museumsschmiede umgestaltet - gehört.
Ein Spaziergang um den Teich und an der Oste entlang führt zu dem etwas höher gelegenen Gelände des Heimathauses. Das Ensemble umfaßt ein Zweiständer-Niedersachsenhaus, Backhaus, Speicher und Schafstall.
Der Rückweg führt uns noch zur St. Dyonysius-Kirche, die leider wie so viele tagsüber geschlossen bleibt.
Der vorgeschlagene Wanderpfad führt anschließend durch Felder nach Burgsittensen, wo auf einem von einem Wassergraben umschlossenen Gutshof das Jagdschloß der Familie von Schulte liegt.
Zu dem bereits 1591 erwähnte Hof gehörte auch ein Herrenhaus, das allerdings auf Anweisung des Baron Alexander von Schulte abgerissen und durch das Jagdschloß ersetzt wurde. Es wurde 1856 im neoklassizistischen Stil fertiggesetllt, hatte allerdings noch keinen Wintergarten. 1880 erwarb die Königl. Klosterkammer den gesamten Besitz und setzt Gutspächter ein. 1901 erfolgte dann eine Erweiterung des Jagdschlosses durch den Gutspächter Garrels einschließlich Anbau des Wintergartens.
Eine Besonderheit ist noch auf dem Tafeln zu sehen: Ein Foto mit einem kleinen Baum - man soll sich umdrehen und dann auf diesen riesigen Lebensbaum schauen !
Zum Tister Bauernmoor sind es nur wenige hundert Meter - also auf dorthin.
Aufbruch: | 23.09.2014 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 30.09.2014 |