Jakobsweg - Camino de Levante de Santiago 2013
Teil 2 – Camino de Levante Toledo / Zamora: 17.03.2013-20. Tag- Torrijos – Escalona ( 25 km)
Sonntag, 17.03.2013 20. Tag Torrijos - Escalona ( 25 km)
Sonntag, 17.03.2013 20. Tag Torrijos - Escalona ( 25 km)
Nachdem ich in der Nacht gehört hatte, wie es nur so vom Himmel schüttete, war ich gespannt, was mich heute wettermäßig erwartete. Es sah noch gut aus. Nach dem Frühstück in der Bar San Gil machte ich noch einige Fotos von der schönen Kirche und dem Rathaus in Torrijos. Anschließend ging es auf den Camino. Zunächst ging alles sehr gut, bis Val de Santo Domingo. Doch kurz nach der Autobahnüberquerung wurde es so matschig, dass ich kaum voran kam. Teilweise hatte ich cm-dicken Lehm an meinen Schuhen. Zum Glück war das der einzige Matsch bis Escalona. Es war zwar noch nass, aber die Wege bestanden größtenteils aus Sand. Manchmal musst ich "Seen" ausweichen und zwei Furten überqueren, welche wegen des vielen Regens viel Wasser führten. Hin und wieder nieselte es leicht. Auf einer Anhöhe sah ich das Castillo de la Vela von Maqueda (15. Jh.) thronen.
Castillo de la Vela ist auf einer früheren arabischen Festung errichtet. Königin Isabella lebte eine zeitlang auf diesem Schloss, welches sich am Rande der alten Stadtmauer der Stadt befindet. Die Mauern sind 3,5 m dick und die Burg ist durch Wassergräben und Türme geschützt. Seit 1931 ist das Gebäude National Historic Monument. Es wurde eine zeitlang von der Guardia Cicil als Hauptquartier genutzt.
Heute war anscheinend der Tag der Hasenjagd. Ich sah viele Männer, die Netze über die Hasenlöcher legten und dann warteten, bis die Hasen heraus kamen. 2 Männern hatten in ihren Käfigen bestimmt schon 7 Hasen/Kaninchen. Ich muss sagen, dass ich in meinem ganzen Leben noch nie so viele Hasen gesehen habe wie auf diesem Camino. Und rennen können die Viecher, da ist nix mit Gehoppel.
Als ich um 16 Uhr in Escalona ankam, fing es richtig an zu regnen. Heute am Sonntag war die Polizeistation nicht besetzt. Also marschierte ich zum Marktplatz und sprach ein Ehepaar mit Kindern an, wo ich übernachten könne. Der Mann erklärte mir, dass es in Escalona eine Herberge gebe und er fing an, zu telefonieren. Er erklärte mir, dass der Polizeichef kommen und mir die Schlüssel geben würde. In der Zwischenzeit lud er mich auf einen Kaffee ein und wollte unter keinen Umständen, dass ich selbst bezahle. Es schüttete inzwischen wieder wie aus Kübeln. So verfrachte der nette Mann den Polizeichef und mich in sein Auto und fuhr uns zur Herberge. Wo würde es so etwas bei uns geben? Die Herberge ist inzwischen keine Notunterkunft mehr. Es befnden sich 2 Stockbetten und mehrere Matten sowie ein Radiator in der Herberge. Das Wasser war heiss, so dass ich gut duschen konnte. Sogar einen Wasserkocher habe ich gefunden, so dass ich mir Tee machen konnte. Da es weiter regnete, beschloss ich, etwas zu lesen und dann schlafen zu gehen.
Escalona liegt auf einer Bergebene über einem Steilufer rechts des Flusses Alberche. Die Ursprünge des Orts liegen über 2.500 Jahre zurück. Bemerkenswert am großartigen Ortskern ist der mittelalterliche Teil. Sein Wahrzeichen ist die im 15. Jahrhundert von Álvaro de Luna errichtete Burg, die einen Umfang von 420 m hat und in zwei Bereiche aufgeteilt ist: den Waffenplatz im Norden und die Festung Alcázar im Süden. Gräben, Mauern, Türme und Wehrgänge sind erhalten. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Encarnación-Kloster, aus dem 16. Jahrhundert, eine schöne Plaza Mayor, die großteils von Arkaden umgeben ist, eine schöne, lange Brücke über den Alberche sowie eine Vielzahl volkstümlicher Wohnhäuser mit Balkonen und Arkaden.
Aufbruch: | 26.02.2013 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 11.04.2013 |