Jakobsweg - Camino de Levante de Santiago 2013

Reisezeit: Februar - April 2013  |  von Uschi Agboka

Teil 1 - Camino de Levante - Valencia / Toledo: 01.03.2013 - 4. Tag - Xativa – Moixent (28,7 km)

Freitag, 01.03.2013 4. Tag Xativa - Moixent (28,7 km)

Freitag, 01.03.2013 4. Tag Xativa - Moixent (28,7 km)
An diesem Morgen regnete es wieder, allerdings nicht so stark wie gestern. Zunächst machte ich mich auf zum Decathlon, um mir einen Poncho zu kaufen. Anschließend besichtigte ich Xativa. Um 11 Uhr machte ich mich dann wieder den Weg. Der Regen hatte aufgehört, doch es nieselte auf der gesamten Strecke. Die Berge waren mit Schnee bedeckt. Der Camino bis Canals war sehr schön. Ich musste u. a. eine Furt durchqueren. Das ging gerade noch, ohne dass ich die Schuhe ausziehen musste. In Ayacor hatte ich ein besonderes Erlebnis. Eine Frau kam mir mit Bananen entgegen. Ich fragte sie, wo man einkaufen könne. Spontan schenkte sie mir 3 Bananen mit den Worten "Buen camino". Ich war sprachlos. Doch das sollte heute nicht das einzige Mal gewesen sein. Später mehr. Nach Canals begann ein sehr schöner Weg mit wenig Autoverkehr. Dann erreichte ich die 2. Furt am Rio Canyoles. Diese sah sehr schwierig aus, denn der Fluss führte wegen des vielen Regens Hochwasser. Ich schaute mir die Sache aus der Nähe an, es schien nicht ungefährlich. Also nahm ich Handy, Kamera, Kindle, verstaute alles doppelt in Plastiktüten, damit, sollte ich ausrutschen, nichts mit ihnen passierte. Dann zog ich Schuhe und Strümpfe aus und überquerte die Furt langsam und vorsichtig. Gut am anderen Ufer angekommen, Füsse getrocknet und wieder alles angezogen. Gestern hätte ich das nicht machen können, denn ich konnte mich weder hinsetzen, um die Schuhe anzuziehen, noch wären die Schuhe innen trocken geblieben. Ich hätte nach Canals zurückkehren müssen. Nun ging es weiter, auf landschaftlich schöner Stecke, links und rechts Obstplantagen, Richtung Vallada. Doch plötzlich stand ich an der Autobahn. Ich hatte wohl einen Pfeil übersehen. Ich ging jedoch nicht zurück, sondern auf der Straße parallel zur Autobahn. An einer Autobahntankstelle gab es dann kein Weiterkommen mehr. Ich fragte eine Spanierin, die mir den Weg zeigte, der weiterhin entlang der Autobahn führte. So kam ich ziemlich erledigt in Vallada an, wo ich mir erst einmal ein alkoholfreies Bier genehmigte. Von Vallada waren es noch 7 km bis Moixent. Kurz vor dem Ort fing es wieder an zu regnen. Entlang der Hauptstraße kam ich an einer Bäckerei vorbei. Dort kaufte ich mir ein Brot. Als ich bezahlt hatte, erklärte mir der freund-liche Inhaber, ich solle noch warten. Er packte mir noch ein Pizzabrot und eine Flasche Wasser ein. Man kann es kaum glauben, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Hier merkt man, dass es nicht viele Pilger auf dem Camino Levante gibt. Anschließend ging ich zur Policia Local, wo ich den Schlüssel zur Herberge erhielt, die ca. 1 km außerhalb des Ortes liegt. Die Herberge war sehr spartanisch ausgerüstet, doch zum Glück gab es wenigstens einen Heizlüfter. Die Dusche kann man vergessen, sie tröpfelt nur. Da ich heute bei nur 7 Grad nicht geschwitzt hatte, war das nicht weiter schlimm. Ich habe mir die Pizza schmecken lassen und bin dann früh ins Bett gegangen.

© Uschi Agboka, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf, von Valencia nach Zamora und von dort weiter nach Santiago de Compostela, 26. Februar bis 11. April 2013.
Details:
Aufbruch: 26.02.2013
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 11.04.2013
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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