Thailand, Kambodscha & Vietnam
Vietnam: Ho Chi Minh City (Saigon)
Von Chau Doc nach Saigon mit dem Bus. Eine wahre Qual, insbesondere für großgewachsene Menschen (wie Lars). Unser Guesthouse reservierte uns freundlicherweise 2 Liegeplätze in einem komfortablen Schlafbus. Wenn das nicht verlockend klingt: Beine ausstrecken, ein bisschen dösen und die 7 Stunden Fahrt wie im Fluge vergehen lassen.
Die Realität sah ganz anders aus. Für einen (eher nicht so großgewachsenen) Vietnamesen mögen die Sitze tatsächlich recht bequem sein, aber der durchschnittlich große Europäer hat hier keine Chance, die Beine auszustrecken. Die Liegesitze entpuppten sich als Metallkäfige mit sehr wenig Fussraum, Lars musste 7 Stunden lang die Beine anziehen, wahrlich kein Vergnügen. Die Metallkäfig-Optik erinnerte auch eher an einen Gefängnisbus (ohne jemals Einen betreten zu haben, versteht sich . Außerdem musste man beim Einsteigen in den Bus die Schuhe abgeben und barfuß durch das Gefährt schleichen.
Nicht genug, dass die Knie permanent schmerzend an irgendwelche Metallstreben gedrückt wurden. Dazu kam noch eine unfassbare Geräuschkulisse. Pausenlos klingelten Handys, überlaut wurden die Telefonate geführt und aus Lautsprechern plärrte – ebenfalls überlaut – eher ungeile vietnamesische Schlagermusik, stundenlang, pausenlos, gnadenlos… Vietnamesen sind den Lärm offenbar gewohnt, einige schafften es sogar, dabei einzuschlafen. Nicht, ohne laut und genüsslich zu schnarchen, versteht sich.
Egal, jede Qual hat eine Ende, so auch diese. Endlich trafen wir in Saigon, bzw. Ho Chi Minh City, ein.
Saigon unterscheidet sich eigentlich wenig von anderen großen Städten Asiens. Es herrscht viel Verkehr, überall Stau, schlechte Luft und ein herrliches Chaos. Wobei es nur auf den ersten Blick chaotisch wirkt, aber die Menschen in Saigon schaffen es, trotz der unfassbar vielen Leute, die dort unterwegs sind, einigermaßen effizient den Verkehrsfluss aufrecht zu erhalten – nach ganz eigenen Regeln. Faszinierend!
Das allgemeine Leben findet eher auf der Straße statt, kein Wunder bei den ganzjährig hohen Temperaturen. Die Wohnungen werden offenbar nur zum Übernachten gebraucht.
Kabelsalat in Ho Chi Minh City
Unser charmantes Hotel lag sehr zentral, mitten drin zwischen Bars, Restaurants, Hostels und vielen Shops. Hier trieben sich viele Touristen herum. Auch hier war es laut, überall lief Musik, es war sehr lebendig und hat uns gut gefallen. Nachdem wir unsere Koffer abgelegt hatten, wollten wir die Stadt zu Fuß erkunden. Die herrlich entspannte und unaufdringliche Atmosphäre Chau Doc‘s war hier wie weggeblasen. Unzählige Verkäufer und Bar-Besitzer und Taxi-Fahrer haben uns angequatscht und nicht so schnell in Ruhe gelassen. Beim Schlendern durch die Stadt habe ich viele Kakerlaken auf der Straße gesehen. Und als wir spät nachts zurück ins Hotel kamen, konnte ich aus dem Augenwinkel eine rasche Bewegung wahrnehmen. In der Mitte des Zimmers posierte eine fette Kakerlake. Ein Prachtexemplar! Normalerweise würde ich laut schreien, aber ich wollte cool bleiben und habe keinen Mucks von mir gegeben. Innerlich schrie ich aber laut und bekam einen Schauder am ganzen Körper. Ich hasse Kakerlaken, ich hatte mit diesen Kreaturen schon vorher keine schönen Erlebnisse gehabt. Nachdem wir die Kakerlake entsorgt haben, habe ich das Zimmer 10 Mal durchgescheckt und alle kleine Spalten an Türen und Schränken mit Tüchern verdeckt hatte, konnte ich aufatmen. Ich habe noch kurz überlegt, wie „Leon, der Profi“ auf dem Sessel mit einem offenen Auge die Kakerlaken-Wache zu halten, entschied ich mich aber für die komfortabelste Variante und legte mich schlafen. Erstaunlicherweise überstand ich die Nacht, ohne von diesen Viechern angeknabbert zu werden
Aufbruch: | 19.01.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 16.02.2015 |
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