Städtetrip Marseille
Vieux Port (nördlicher Teil)
Um 7.00 Uhr bin ich ausgeschlafen und schreibe Bordbuch – gegen 9.00 ist Ulrike fertig gestylt und bereit zum Frühstück. Aber ich bin noch nicht geduscht. Aber wir haben es ja auf unserem Städtetrip nicht eilig. So starten wir gegen 10.00 Uhr, laufen durch das Centre de Bourse, in dem auch das Musée d’Histoire de Marseille untergebracht ist, die wenigen hundert Meter bis zum Vieux Port. Hier schlägt das Herz von Marseille, seitdem die Stadt vor mehr als 2600 Jahren von griechischen Seefahrern aus Phokaa gegründet wurde. Die Einfahrt in den Hafen wird von zwei Forts aus dem 17. Jahrhundert bewacht. Jeden Morgen findet hier ein Fischmarkt statt - auch heute sind um diese unsere späte Zeit noch einige Fischhändler vor Ort.
Das Eckhaus Quai/Republique glänzt wieder mit toller Architektur und Karyatiden.
Die Kirche St. Ferreol gegenüber wurde 1542 unter dem Namen Augustiner-Kirche geweiht. 1804 wurden die Säulenjoche entfernt und um 1874 bekam die Kirche eine Fassade aus Zement.
Am Quai du Port entlang laufen wir an unzähligen Lokalen vorbei entlang bis zur Mairie, wieder ein prächtiger Barockbau mit imposanter Fassade. Das historische Gebäude aus dem 17. Jahrhundert wird durch den Pavillon Daviel und den Espace Villeneuve-Bargemon ergänzt, in dem seit 2007 der neue Ratssaal des Stadtrats untergebracht ist.
Dort wenden wir uns nach Norden vom Hafen ab und wandern über einen riesigen Platz, an dessen Rand eine Stadtvilla aus dem Jahre 1570 steht, die ihren Namen den diamantahnlich behauenen Steinen ihrer Fassade verdankt – maison diamantée. Eine ähnliche Fassade haben wir bereits einmal in Lissabon (Casa dos Bicos) gesehen, aber deren Stilnamen kenne ich nicht mehr.
Die Internetrecherche gibt Aufschluß: Diamantquader nennt man eine in der Renaissance als Sonderform der Rustizierung häufig vorkommende Art von Quadern, deren Oberfläche bei quadratischer Ansichtsfläche wie ein halbiertes Oktaeder gebildet ist; bei rechteckiger Form entsteht in der Mitte eine gratartige Kante. Die Spitzen bzw. Kanten treten flach oder stark heraus, entweder unmittelbar aus dem Spiegel oder nochmals von einer Gliederung, einem Randschlag oder dgl., umgeben.
Auf dem großen Platz stehen noch zahlreiche Relikte aus der Zeit als Marseille Europas Kulturhauptstadt war.
Das imposante Gebäude am oberen Ende des großen Platzes entpuppt sich einfach als Interconti-Hotel im Denkmalschutzgebäude – früher Hotel de Dieu - ehemaliges Krankenhaus aus dem 18.Jahrhundert.
Zur Überschrift des Kapitel besser passend folgt nun die Beschreibung des Fort St. Jean, obwohl wir bei unserem Rundgang ins Panierviertel (nächstes Kapitel) abbiegen.
Diese Burg wurde im 12. Jahrhundert erbaut, im 15.Jahrhundert baulich verändert und im 16. Jahrhundert mit Bastionen versehen. Das Fort Saint Jean ist heute in den MuCEM Museumskomplex integriert.
Man vermutet, das dieses Plateau schon in der Antike besiedelt war. Ludwig XIV. erkannte den militärischen Wert dieses Geländes und befahl 1660 die Konstruktion eines Forts. .
das auf der anderen Hafenseite liegende sternförmige Fort St. Nicolas ließ Ludwig XIV. 1680 von seinem Ingenieur Chevalioer de Clerville bauen. Da es heute vorwiegend vom Militär genutzt wird, ist es für uns (Touristen) nicht interessant.
Aufbruch: | 26.03.2015 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 02.04.2015 |