Städtetrip Marseille

Reisezeit: März / April 2015  |  von Herbert S.

Panier-Viertel

Vom großen Platz an der Mairie hat man schon einen Blick auf den Glockenturm von Notre-Dame-des-Accoules.

das Besondere : Glockenturm und Kirchenschiff stehen voneinander getrennt

das Besondere : Glockenturm und Kirchenschiff stehen voneinander getrennt

An der Notre-Dame-des-Accoules beginnt der steile Aufstieg über Treppen ins Panier-Viertel. Es gibt mal wieder einen Seifenladen – der hat diesmal die Seifenquader und –Platten an Schnüren.

wieder mal ein Seifenladen

wieder mal ein Seifenladen

Durch enge Gassen geht es zum Place des Moulins, hier windet es heute besonders stark, scheint es aber auch früher getan zu haben, da hier auf der Anhöhe früher die Windmühlen gestanden haben.

Der Platz ist nett aber nicht überwältigend bis auf einen Baum, der jetzt zwar keine Blätter aber immer noch seine Früchte trägt, eine Frau beantwortet meine Frage mit Micocoulier.

Von den ehemaligen Mühlen ist nichts mehr zu sehen, jedoch säumen einige schöne provenzalische Bürgerhäuser den Platz.

Fantasie scheinen die Bewohner beim Bepflanzen von Gegenständen entwickelt zu haben, wie der bepflanzte Colakastenturm beweist.

Ein paar Gassen weiter treffen wir auf den von außen unscheinbaren Bau der Vielle Charité. Daneben steht noch ein alter Turm, dessen Bedeutung uns aber verborgen bleibt. Die Stadt Marseille beschloß im Jahre 1640 in diesem Viertel ein Armenhaus zu bauen. Pierre Puget (1620-1694) wurde beauftragt und schuf mit einem seiner schönsten Komplexe (Planung ab 1671) eine geschlossene Einheit, dessen Vollendung er selbst aber 1749 nicht mehr erlebte.

Der Innenhof ist überwältigend. Nichts mehr von der glatten schmucklosen Außenwand, sondern rundherum ein dreistöckiger Arkadengang und in der Mitte des Hofes eine riesige Barock-Kapelle. Nach wechselvoller Nutzung (Armenhaus, Kinder- und Altenheim, Militär) begann der Verfall, der letztlich zum Abriß führen sollte. Aber Le Corbusier setzte sich für den Erhalt ein und sorgte mit dafür, das der Komplex 1951 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Seit Abschluß der Restaurierungsmaßnahmen im Jahre 1986 sind drei Museen dort untergebracht.

Vom Obergeschoß könenn wir bereits auf die (neue) Cathedrale de la Maior schauen.

Ein paar Straßen bergab und wir stehen unvermittelt vor der riesigen Cathedrale de la Maior. Nur die Beharrlichkeit des Bischofs Eugène de Mazenod führte trotz der finanziellen Engpässe zur Grundsteinlegung durch Napoléon III am 26. September 1852. .

monumentale Zwerggalerie

monumentale Zwerggalerie

rechts neben der Kathedrale steht VIEILLE MAJOR (geschlossen) - eine der ältesten Kirchen von Marseille, von der nur noch eine Apsis im romanisch-provenzalischen Stil (12.Jh.) übrig ist

rechts neben der Kathedrale steht VIEILLE MAJOR (geschlossen) - eine der ältesten Kirchen von Marseille, von der nur noch eine Apsis im romanisch-provenzalischen Stil (12.Jh.) übrig ist

Die im vorderen Teil dreischiffige Kirche wird neben dem Chor fünfschiffig mit sehr großem Chorumgang und noch einigen recht großen Nebenkapellen, die wie eigenständige Kirchen wirken. Der Stil - ‚quergestreift’- mit verschiedenfarbigen Marmorblöcken ist eigentlich Italien vorbehalten.

eine der großen Nebenkapellen

eine der großen Nebenkapellen

Mosaikfußböden im Kirchenraum

Mosaikfußböden im Kirchenraum

© Herbert S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Waren wir im vorvergangenen Sommer aus der Provence zum Bouillabaise-Essen nur kurz in Marseille - so hat sich bei uns bei der Durchfahrt der Wunsch geregt, die Stadt einmal etwas ausführlicher anzuschauen.
Details:
Aufbruch: 26.03.2015
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 02.04.2015
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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