Skandinavien ich komme..... Mein August 2015 im Norden von Europa
Es geht los... Das Abenteuer kann beginnen: Vreni Schneider
Norge Jeg er tilbake (Norwegen, ich bin zurück)
Nach einer erholsamen Nacht bin ich bereits um 06.00 Uhr wach. So kann ich kontrolliere, ob meine Wäsche nun endlich trocken ist. Aber Fehlanzeige..., immer noch gleich feucht wie gestern Abend. Also nochmals zusammenpacken und alles hinein in den Tumbler. Vorsichtshalber einmal eine halbe Stunde. In dieser Zeit kann ich mich selbst parat machen und den Rest einpacken. Nach 30 Minuten Kontrolle: Immer noch feucht. Unglaublich. Was mache ich nur falsch?? Also, noch einmal eine halbe Stunde. Dann.... endlich... einigermassen ist die Wäsche trocken und kann eingepackt werden.
Nach 08.00 Uhr verlasse ich somit bereits den Campingplatz in Vemdalen und fahre einmal ca.1 1/2 Stunden, bis ich in einem kleinen Städtchen ein Kaffee entdecke und dort einen Café Latte und ein Sandwiche esse. Dann geht es weiter. Die Strasse immer genau gleich: Geradeaus, zwischendurch eine kleine Kurve, rechts und links Bäume. Unglaublich. Von der Ortschaft "Sveg" bis nach "Särna" sind es 94 km. In dieser Zeit begegnen mir 2 Lastwagen, 0 Autos, 0 Motorräder, 0 Fahrräder. Unglaublich. Einmal wäre ich dort gerne abseits der Piste gefahren, da es einen Weg zu einem See hat. In diesem Moment läuft bei mir die Musik von DJ Ötzi "Noch in 100'000 Jahren". Da dachte ich: "Ich glaube ich bleibe auf der Hauptstrasse, denn wenn ich dort abseits der Strasse verunfalle, findet mich noch in 100'000 Jahren kein Mensch....
Generell ist es natürlich wunderschön diese Natur. Aber mit der Zeit definitiv zu wenig abwechslungsreich und vor allem keine Motorradstrecke. So freute ich mich, bald wieder in "meinem" Norwegen zu sein.
Als Motorradfahrer ist ja der Tankinhalt sehr wichtig und bei einer solchen Tour ist ein Besuch an einer Tankstelle täglich 2 bis 3 mal notwendig. Nach "Särna" leuchtete bei mir wieder einmal "Reserve" auf. Ich weiss, ich lerne es nicht mehr. Ich brauche einfach diesen Nervenkitzel . Aber kein Problem, denn mein Navi meldete, dass es in diesem Ort eine Tankstelle hat und tatsächlich lag diese genau auf meiner Strecke. Also Blinker raus, Tankrucksack wegnehmen, Tankschloss öffnen, Kreditkarte in den Automat und..... nichts..... Irgend etwas stand auf Schwedisch. Leider ist mir diese Sprache noch nicht so geläufig und so hatte ich keine Ahnung, was der Automat genau von mir wollte. Aber irgendetwas ähnliches wie "Error" stand drauf . Shit.... was nun? Wieder einmal nur noch etwa 40 km Tankinhalt und wenn es so weiter geht mit der Strecke, dann geht es sicher noch 100 km zur nächsten Tankstelle. Also probierte ich noch meine "Haushalt-Kreditkarte", welche ich nur als Reserve mitgenommen hatte. Aber auch hier ging nichts. Unglaublich.
Da ich mich nächste Woche ja mit meinen "Wolfrudel-Freunden" in Hamburg treffe, hatte ich auch die Travel Cash Karte vom Wolfsrudel dabei. Letzte Chance mit dieser Karte.... und.... oh Wunder. Es funktionierte. Wolfrudel sei Dank... ich konnte weiterfahren. (die 200 SEK werde ich selbstverständlich wieder aufs Konto überweisen und die erste Runde (Wasser) geht auf meine Kosten )
Danach überschritt ich schon bald die Grenze nach Norwegen (war zwar fast nicht auszumachen, wo diese genau ist) und tatsächlich gab es dann endlich einmal zwei, drei Kurven. Immerhin. Und dann ein wunderbarer Blick auf den Mjosa-See und eine Brücke. So gefällt es mir doch
Nach "Hamar" geht es nordwärts Richtung Lillehammer. Dort hatte es sehr viel Verkehr (jetzt plötzlich) mit vielen Radarkästen. Und dann in Lillehammer selbst erst recht. Ein riesen "Puff", wie es halt in den meisten Städten vorkommt. Da habe ich mir bereits erstmals die Einsamkeit von Schweden zurück gewünscht. Ja, so schnell kann das gehen.
In Lillehammer habe ich zuerst die Sprungschanze angeschaut. Diese ist sehr imponierend, auch im Sommer. Der Schanzenrekord liegt hier bei 146,0 Meter. Von einem gewissen "Simon Ammann", aus dem Jahr 2009. Lillehammer ist ja vor allem durch die Winterolympiade 1994 bekannt geworden. Aus Schweizer Sicht war damals "Vreni Schneider" überragend, mit je einer Gold, einer Slber und einer Bronzemedaille. Die Kampforte waren Kvitfjell und Hafjell. Dort finden jedes Jahr Rennen im Rahmen des Ski-Weltcup statt.
Danach besuchte ich noch die Eishockeystadien und das Olympiadorf. Dort machte ich einen Halt in einem Kaffee, wo ich draussen sitzen konnte. Dies bei etwa 25 Grad.
Da es noch recht früh am Nachmittag war, entschied ich mich spontan, weiter zu fahren und in Oslo eine Unterkunft zu suchen. Und dieser Entscheid war Goldrichtig. Oslo ist zwar Übernachtungsmässig extrem teuer. Aber was in dieser Stadt los ist, kann man nur selbst erleben. Also ich bin total begeistert. Noch um 23.00 Uhr war die Stadt voller Leute (an einem Mittwoch) und alle gut drauf, von Jung bis Alt. Natürlich war sicher auch das Wetter "schuld", so war es auch um diese Zeit noch deutlich über 20 Grad warm. Die Jacke hatte ich auf jeden Fall vergebens an diesem Abend mitgenommen.
Als grosser Fan der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft hatte ich bisher immer eine gewisse Abneigung gegen Oslo. Dies basiert vor allem auf das WM-Qualifikationsspiel 1997, als die Schweizer gegen Norwegen 0:5 verloren und deshalb nicht an der WM 1998 teilnehmen konnten. Aber auch von früheren Mannschaften ist Oslo in bleibender Erinnerung. So verloren hier die Schweizer 1976 gegen Norwegen 0:1 und nachher wurde bekannt, dass am Vorabend des Spiels die Spieler "Jakob Pfister* und "Köbi Kuhn" das Nachtleben von Oslo zu lange genossen hatten. . Nach gestern kann ich dies sehr gut verstehen. .
Heute werde ich mir Oslo und die vielen Sehenswürdigkeiten bei Tag anschauen und erst gegen Abend weiterfahren.
In diesem Sinne: ha en fin dag
Blick von der Sprungschanze (von unten ). Lillehammer ist - entgegen meinen Erwartungen - überhaupt nicht hoch gelegen
Aufbruch: | 04.08.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 04.09.2015 |