Skandinavien ich komme..... Mein August 2015 im Norden von Europa
Es geht los... Das Abenteuer kann beginnen: Schweden, Dänemark, Deutschland
Jetzt, als ich mit dem Bericht endlich weiterschreiben kann, ist es schon Mittwoch. D.h. ich bin genau vor 3 Wochen in Hamburg angekommen. 3 Wochen in denen ich unglaublich viel erleben durfte. Und wenn ich zurückblicke und vor allem die Tages-Reiseberichte nochmals lese, kommt es mir vor, als würde das schon Monate zurückliegen. Komisch.... eigentlich ist die Zeit wie im Flug vergangen, aber trotzdem scheint es mir, als liege es so lange zurück. Der Grund liegt wohl darin, dass ich viel vom erlebten noch gar nicht richtig im Kopf verarbeiten konnte. Ich bin so froh, dass ich ein solches Reisetagebuch geführt habe (und immer noch führe), denn ansonsten würden viele Erlebnisse dieser Reise wohl aus dem Gedächtnis fallen.
Am Sonntagmorgen, es war einmal mehr wunderschönes Wetter, habe ich früh meine sieben Sachen (in Wirklichkeit sind es wohl eher 70 Sachen) gepackt und bin zur Reception gefahren um den Hütten-Schlüssel wieder abzugeben. Vor der Reception sassen zwei Motorradfahrer aus Schweden, mit welchen ich mich dann auf Deutsch kurz unterhalten habe. Da die Fähre zurück aufs Festland alle ca. 30 Minuten fuhr, musste ich mich nicht beeilen und konnte dort noch gemütlich Frühstücken. Dann ging meine Reise via Fähre in Richtung Süden. Alles der Schwedischen Küste entlang nach Westen. Gerne hätte ich zwischendurch mal angehalten um zu fotografieren oder sogar irgendwo an den Strand zu sitzen. Aber es hatte so viel Verkehr, dass dies fast nicht möglich war. Eigentlich hätte ich es ja ahnen können.... Sonntag, wunderschönes Wetter im August, der Küste nach.... Alle Schweden waren wohl unterwegs. Vor allem auch die mühsamen Fahrer, welche - unabhängig ob Inner- oder Ausserorts - konstant mit 60 km/h fahren. Ja, die gibt es auch im "hohen Norden" und nicht nur bei uns.
Somit konnte ich die Gegend viel zu wenig geniessen. Allerdings ist man in Schweden auch nie so nahe an den Stränden wie beispielsweise in Norwegen. Zumindest empfand ich es so.
Ich fuhr also alles der Küste nach und kam - trotz der erwähnten mühsamen Fahrweise - recht gut vorwärts. Da das Wetter immer noch sehr schön war, entschied ich mich, bis nach Kopenhagen weiter zu fahren. Ein wesentlicher Grund war auch, weil ich unbedingt Ersatz-Kontaktlinsen am Montag kaufen wollte und dazu in eine Stadt musste. Denn sollten mir auch meine aktuellen Kontaktlinsen kaputt gehen, müsste ich mit dem Taxi in eine Stadt fahren und mich so durch den Grossstadt-Dschungel kämpfen um einen Optiker zu suchen.
In Kopenhagen fand ich schnell ein passendes Hotel zu einem vernünftigen Preis. D.h. für mich war der Preis günstig, aber für mein Motorrad teuer. So bezahlte ich für die "Tiger" beinahe gleichviel wie für mich. Und das ohne Frühstück . Na ja, mir war es wichtig, dass ich das Motorrad in der Stadt nicht einfach so auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen musste. Nachher ging ich auf Erkundungstour und blieb dann irgenwann in einem Irischen Pub "hangen". Es hatte dort gute Stimmung, lustige Leute, gutes Bier, feines Essen und WIFI. Was wollte ich mehr. .
Am anderen Morgen bin ich als erstes auf die Suche nach einem Optiker gegangen und fand einen solchen auch recht schnell. Sehr freundlich wurde ich in dem grossen Geschäft empfangen und erklärte meine Situation. Sofort konnte ich einen Augentest machen (sehr ausführlich) und aufgrund dessen erhielt ich einen 10er Pack Tageslinsen. Wunderbar. So bin ich für den Notfall ausgerüstet. Danach ging ich nochmals auf Stadtbesichtigung. Mit rund 580'000 Einwohner ist Kopenhagen etwas kleiner als Oslo. Die Menschenmenge in dieser Stadt war aber unglaublich gross. Im Gegensatz zu Oslo, wo ich das Gefühl hatte, dass die meisten Leute Einheimische sind, hatte in Kopenhagen gefühlsmässig 80 % einen Stadtplan in der Hand. So wie ich auch. Ausserdem hatte es extrem viele Reisegruppen, welche vor den bekannten Sehenswürdigkeiten standen. Wenn jemand gerne shoppen geht (ich gehöre leider nicht in diese Kategorie Mensch ), dann ist Kopenhagen "das Paradies". Es gibt wohl keine Marke, welche nicht ein eigenes Geschäft hier hat. Unglaublich. So hat es mir aber Spass gemacht, durch diese Strassen zu spazieren und zwischendurch in einem Café etwas zu trinken. Hatte es am Morgen beim Aufstehen noch geregnet, war es in der Zwischenzeit trocken und sonnig. Im Verlaufe des Nachmittags bin ich dann zurück zum Hotel spaziert und habe mich "Motorrad-Like" wieder umgezogen. Raus aus der Tiefgarage und was sehe ich?? Es giesst wie aus Kübeln. Unglaublich, da war es doch vorhin noch so schön und nun stürmt und gewittert es. Aber da half alles nichts.... raus ins "nasse Leben". Ich bin dann auf Neben- und Hauptstrassen alles Richtung Westen gefahren. Dies war aber die bisher mühsamste Fahrt. Nicht nur wegen des Wetters sondern auch wegen der vielen Ampeln und des grossen Verkehrs. So machte ich nach rund 2 Stunden einen Halt und suchte eine Pension für die Nacht, welche ich dann auch fand.
Der Entscheid, dort zu bleiben, war goldrichtig. Denn am anderen Morgen schien wieder die Sonne und so fuhr ich bis nach Rödby und erwischte dort gerade als letzter noch die Fähre, welche mich nach Puttgarden, nach Deutschland brachte. Dies war eine sehr exklusive Fähre und man konnte auch zollfrei einkaufen. Ich brauchte allerdings nichts, ausserdem hatte ich ja überhaupt keinen freien Platz auf dem Motorrad.
Noch etwas zur Freundlichkeit in Skandinavien: In Internet-Foren hatte ich gelesen, dass die Norweger, vor allem im Norden, eher unfreundlich und weniger zuvorkommend seien. Dies kann ich absolut NICHT bestätigen. In der ganzen Zeit, ob in Norwegen, Finnland, Schweden oder Dänemark wurde ich stets sehr, sehr freundlich bedient und behandelt. Natürlich ist es auch so, dass, "wie man in den Wald ruft, hallt es zurück" und wenn die Leute sahen, da kommt ein Motorradfahrer, der vielleicht der Sprache nicht so mächtig ist, hatten sie Freude und verhielten sich sehr freundlich! Die erste Person, welche mich eher unfreundlich, mit einem grimmigen Gesicht, behandelte, war auf der Fähre an der Kasse. Es war eine Deutsche. . Aber wahrscheinlich war sie mit dem falschen Fuss aufgestanden. Was solls... ich hatte Freude, dass ich ein feines Sandwich essen konnte und dazu ein Cola tinken. Ja, man muss sich immer auch an kleinen Dingen freuen. .-)
In Deutschland angekommen, wollte ich der Ostsee nach Richtung Osten fahren und dort auf einem der vielen Campingplätze übernachten. Leider war das Wetter wieder nicht optimal, so regnete es immer mal wieder. Deshalb war mein Ziel nicht das Zelten sondern eine Hütte zu mieten. Da ich nachher 4 Nächte in Hamburg bin, wollte ich nicht ein nasses Zelt so lange "herum schleppen". Aber die Suche nach einem freien Campingplatz erwies sich als aussichtslos. Entweder war der Campingplatz schon restlos voll oder es hatte keine Hütten. Ja, das ist ein wesentlicher Unterschied zu Skandinavien, wo es sehr viele Hütten hat und man normalerweise auch fündig wird, war dies in Deutschland nicht möglich. Auch gewisse Auflagen, wie mindestens 2 Übernachtungen, gibt es in Skandinavien nicht. Dutzende Campingplätze habe ich abgeklappert und bin dann schliesslich in Schwerin. Niemals hätte ich gedacht, dass ich auf meiner Reise in dieser Stadt lande. Ja, ich wusste bis gestern nicht einmal, wo Schwerin überhaupt genau liegt. Im Osten ja, aber wo genau, hatte ich keine Ahnung. Und nun bin ich hier und die Stadt gefällt mir sehr gut. So hat es viele wunderschöne Gebäude und einen herrlichen See. Allerdings, im Gegensatz zu den bisher besuchten Städten in Skandinavien, war gestern Abend überhaupt nichts los und es hatte auch nur wenige Leute auf der Strasse. Aber es gibt hier eine Stadtbrauerei und dieser habe ich dann doch noch einen Besuch abgestattet. .
So, nun ist es beinahe 11.00 Uhr und ich muss hier auschecken. Meine nächste Station ist Hamburg.
In diesem Sinne: Däach
Kopenhagen ist eine richtige Velo-Stadt. Unglaublich die vielen Fahrradfahrer. Es hat überall breite, separate Fahrradwege in der Stadt
Mitten in Kopenhagen das "Tivoli". Ein weltbekannter Vergnügungs- und Erholungspark, den es seit 1843 (!!!) gibt
Mein ganzes "Gelage"... Obwohl ich alles einzeln in Säcken zusätzlich verpackt habe, konnte ich noch keine ideale Organisation für mein Gepäck finden
Aufbruch: | 04.08.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 04.09.2015 |