Skandinavien ich komme..... Mein August 2015 im Norden von Europa

Reisezeit: August / September 2015  |  von René Pfau

Es geht los... Das Abenteuer kann beginnen: Hamburg und die Ostsee

Am Hafen von Hamburg

Am Hafen von Hamburg

Nun ist es schon fast eine Woche her, seid ich zum letzten Mal im Reisetagebuch geschrieben habe . Der Grund liegt aber nicht im Mangel an Interesse sondern schlichtweg aus zeitlichen Gründen und mangels WIFI an vielen Orten in Deutschland. Aber alles der Reihe nach....

Am Mittwoch wollte ich ja um 11.00 Uhr im Hotel auschecken. Dies ist mir auch beinahe geglückt... allerdings mit einem "Schaden". Das Hotel hatte einen Rollladen, mit Kurbel von Hand. Am Dienstagabend wollte ich diesen zum verdunkeln in der Nacht herunterlassen. Aber irgendetwas klemmte, mit viel Kraftaufwand gelang es mir aber. Als ich dann am anderen Morgen das Zimmer wieder hell machen wollte, nahm ich wieder die Kurbel in die Hand. Kein Wank! Na dann halt mit etwas mehr Kraftaufwand.... gedrückt wie verrückt und es kam wie es natürlich kommen musste: Die Kurbel riss ab und der Rolladen war kaputt. Suuuper. Na ja, ich habe es dem freundlichen Besitzer des Hotels (ein Österreicher) gebeichtet und er wird sich dann mit mir bzw. der Versicherung in Verbindung setzen.

Danach ging es wieder aufs Motorrad. Im Navi gab ich als Ziel das gebuchte Hotel in Hamburg ein und als Option "kurvige Strassen". Und siehe da... ich fuhr tatsächlich auf einer sehr schönen Nebenstrasse Richtung Hamburg. Allerdings führte der Weg immer wieder durch kleine Ortschaften, wo die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h vermerkt ist, was nicht unbedingt sehr reizvoll für das Motorradfahren ist. Plötzlich erschien das Stadtschild von Hamburg. Und das, obwohl ich noch 20 km vom zentralen Hotel entfernt war. Unglaublich gross ist diese Stadt. Und die Strasse wandelte von einer Nebenstrasse in eine 4-Spurige (!!) Hauptstrasse. Zum Glück war das Wetter gut. Denn auf dieser Strasse, mit dem Motorrad, bei diesem grossen Verkehr und dann noch Regen....das wäre dann "des Guten zu viel gewesen" . Aber nach verschiedenen Umleitungen erreichte ich glücklich das Hotel "Holiday Inn Express", welches super zentral gelegen ist und sogar eine Tiefgarage hat. In diesem Hotel blieb ich nun für ganze 4 Nächte. D.h. nach über 3 Wochen Tour, verbrachte ich nun die nächsten Tage das erste Mal nicht mehr auf dem Motorrad. Ein spezielles Gefühl.

Da erst am Donnerstag Morgen die ersten Freunde vom "Wolfsrudel" in Hamburg landeten, verbrachte ich den Mittwoch Abend noch alleine in der grossen Stadt. Ich kaufte mir eine U-Bahnkarte und fuhr einige Stationen mit dem Zug. Bei einer zufällig ausgewählten Station stieg ich dann aus und meine Idee war es, mit Situationsplan der Stadt sowie "Google Map" wieder zum Hotel zurück zu finden. Dies klappte auch hervorragend. So informierte mich das App ja immer wieder, wenn ich nach rechts oder links abbiegen musste. Auf diese Weise fand ich zufälligerweise ein Restaurant der von mir bekannten Kette "Blockhouse", wo es immer feines Fleisch gibt. Wunderbar. So ass ich dort zu Nacht und las - dank WIFI im Restaurant - was alles so in der Schweiz und der Welt passiert ist auf dem 20Minuten-App und auf Blick.ch. Allerdings war das ein Fehler. Denn nach dem Essen war der Akku vom Handy leer und somit konnte ich nicht mehr "Google Map" benutzen und musste mich ausschliesslich auf den Stadtplan fokussieren. Kein Problem, denn die Strassen sind ja alle vermerkt. Also los geht's. Nach ungefähr 2 Stunden Spaziergang hatte ich dann erstmals das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Denn eigentlich hätte ich schon längst wieder beim Hotel angelangt sein müssen. So fragte ich die nächste mir entgegenkommende Person, wo es in Richtung St.Pauli geht. Dies erklärte mir der freundliche Herr auch und nach ungefähr 4 Stunden Marsch durch Hamburg traf ich völlig kaputt beim Hotel ein. . Da ich durch diesen grossen Spaziergang brutalen Durst hatte, ging ich noch auf die Reeperbahn und trank dort in einem gemütlichen Restaurant ein Bierchen, während ich die einzigartige Stimmung und die vielen Einheimischen und Touristen studierte und entspannt genoss.

Vom Donnerstag bis zum Sonntag Abend verbrachte ich dann die Zeit mit dem Wolfsrudel. Wir verbrachten - wie immer - ein super verlängertes Wochenende miteinander.

Die Weiterfahrt hatte ich somit auf Sonntag Abend geplant, was im Rückblick auch goldrichtig war. Denn gegen 18.00 Uhr war das Verkehrsaufkommen in der Stadt sehr gering und so kam ich ohne Probleme aus der Stadt heraus. Ursprünglich wollte ich in meiner letzten Tour-Woche von Hamburg aus nach Hause fahren. Dies noch ohne Plan, auf welchen Strassen und allenfalls auch durch welche Länder. Ein Blick auf meine Pneus bestätigte mir dann aber, dass dies wahrscheinlich keine gute Idee ist.... denn die Pneus hatten nur noch ein sehr kleines Profil. Kein Wunder nach beinahe 8000 km Fahrleistung. Da auch der Wetterbericht nicht gerade "eitler Sonnenschein" versprach, entschied ich mich kurzfristig, von Hamburg aus wieder zu "verladen" und mit dem Autozug nach Lörrach zu fahren. Der nächste freie Platz war am Mittwoch Abend und so plante ich, von Sonntagabend bis Mittwoch Nachmittag nochmals in Richtung Ostsee zu fahren. Dies in der Hoffnung, dort einen schönen Zeltplatz zu finden.

Am Sonntagabend fuhr ich nicht mehr sehr weit und fand etwas ausserhalb von Hamburg eine gemütliche und sehr günstige Pension. Am nächsten Morgen bin ich dann gegen 12.00 Uhr weitergefahren. Das Ausschlafen hatte ich wohl nötig, ging 5 Tage Hamburg doch etwas an die Reserven .

Via Fähre fuhr ich dann von Travemünde auf die "Mecklenburger Landstrasse" und dann alles der Ostsee nach in Richtung Osten. Zum Teil wirklich wunderschöne Strände und Campingplätze. Leider jedoch allesamt völlig ausgebucht. Da das Wetter recht unsicher war und es doch immer einmal wieder geregnet hat, wollte ich auch nicht unbedingt im Zelt übernachten und hätte eine Hütte bevorzugt. Nach vielen, vielen vergeblichen Anfragen fuhr ich zurück in den Nordwesten und fand in Malente ein sehr schönes und preisgünstiges Hotel, wo ich dann schlussendlich sogar zwei Mal übernachtete und am Dienstag, also gestern, von dort aus die Gegend erkundigte.

Leider hatte ich im Norden von Deutschland beinahe nirgends freies Internet, sodass mein Bericht nun bis heute Mittwoch warten musste. Nun bin ich in einem Restaurant in Hamburg und heute Abend geht es zurück Richtung Süden. Morgen gegen 08.00 Uhr sollte ich dann in Lörrach ankommen und dann - vermutlich via Schwarzwald - die letzten Kilometer meiner Tour unter die Räder nehmen.

Also dann: Moin moin

überall die typischen Sonnenliegen an den Stränden

überall die typischen Sonnenliegen an den Stränden

Die Fähre in Travemünde. Nur gerade 240 Meter trennt das andere Ufer

Die Fähre in Travemünde. Nur gerade 240 Meter trennt das andere Ufer

Hier riecht nicht nur das Meer fantastisch

Hier riecht nicht nur das Meer fantastisch

© René Pfau, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Motorrad ans Nordkapp im August 2015
Details:
Aufbruch: 04.08.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.09.2015
Reiseziele: Norwegen
Der Autor
 
René Pfau berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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