Iran - mit dem Fahrrad im Orient
Ich hätte da gern mal ein Problem...
Wer hat einen guten Rat für mich?
Eigentlich wollte ich mich ja nicht schon wieder melden, nachdem ich erst gestern die Erlebnisse der letzten Tage zusammengetragen habe. Aber jede Reise bringt neue Herausforderungen mit sich, und so brüte ich jetzt über einem Problem, für das ich noch keine richtige Lösung gefunden habe, weil ich damit hier am wenigsten gerechnet hatte.Deswegen jetzt dieser Hilferuf.
Für heute war leichtes Programm angesagt. Nur gute 60 Kilometer auf ebener Straße. Also habe ich es locker angehen lassen und wenn dann neben der Fahrbahn etwas scheinbar Interessantes lockt, gibt man der Neugier einfach mal nach. Ein paar hundert Meter abseits der Hauptstrecke zwischen Teheran und Mashhad entdecke ich einen recht modernen Bau mit einem riesigen Strauß als Blickfang auf dem Dach. Mein Interesse ist geweckt!
Ja, es ist tatsächlich eine große Straußenfarm mit 2000 Tieren und ich werde in der Anlage herumgeführt und kann mir alles ansehen. Offenbar ein lukratives Geschäft, denn hier wirkt alles ein bisschen gediegener, als ich es von den meisten anderen Orten bisher gewohnt war. Bei dem Rundgang wird mir auch noch eine kleine Mahlzeit angeboten, die ich gern annehme (ist vielleicht schon aufgefallen, dass Essen immer wieder ein wichtiges Thema ist), und mit Hähnchen mit Reis muss ich hier wohl auch nicht unbedingt rechnen. Bei den ausgewachsenen Tieren liegen ein paar Straußeneier in einem Gestell im Gang und meine Begleiterin fragt, ob ich schon einmal Straußenei gegessen habe. Habe ich nicht. Ob ich es denn einmal probieren möchte. Angesichts der in Aussicht gestellten Mahlzeit bejahe ich ein wenig zu voreilig und halte im nächsten Moment ein Straußenei in den Händen. Auch die dickes Ei! Und als wollten sie mich dann auch noch verhöhnen, werden mir zwei Hühnereier in die Pfanne gehauen, dazu Brot, Tee und Kaffee (!). Ich versuche das großzügige Geschenk zurückzugeben und argumentiere mit meinen Transportschwierigkeiten auf dem Fahrrad. Die gute Fee verschwindet und kommt nach einem kurzen Augenblick mit einer großen Plastiktüte zurück - Problem gelöst!
Nun habe ich das Problem an der Backe. Einfach außer Sichtweite das Ei im Straßengraben entsorgen, bringe ich nicht über mich. Aber jetzt habe ich einige Fragen, auf die mir keine Antworten einfallen:
Wie lange kocht man ein Straußenei, damit es wachsweich ist?
Wie viele Portionen Rührei bekommt man aus einem Ei?
Wie hoch ist danach der Kolesterinspiegel?
Was kann man sonst noch mit einem Straußenei anfangen?
Wie soll ich es überhaupt mit meinem Campingkocher zubereiten?
Vielleicht verpacke ich ja einfach nur ganz sicher und nehme es mit nach Hause - sind ja nur noch elf Tage. Aber bekommt man ein Straußenei im Handgepäck durch die Sicherheitskontrolle? Mit den 100ml Flüssigkeit wird das jedenfalls nix!
Auf jeden Fall haben wir hier mal wieder ein gutes Beispiel dafür, dass gut gemeint das genaue Gegenteil von gut gemacht ist, und ich stehe hier und weiß mir so keine richtigen Rat. Deswegen die Bitte an euch, mir doch gern ein paar konstruktive Vorschläge zu machen, was ich mit dem Ei anfangen soll. Ich bin gespannt auf eure Beiträge im Gästebuch
Wenn ich selbst weiter zu lange drüber brüte, kommt vermutlich nichts Gutes dabei heraus, und das könnte so wie unten aussehen und hätte zur Folge, dass mein Gartenhaus umgewidmet werden muss. Und das will ja auch keiner...
Aufbruch: | 19.09.2015 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 10.11.2015 |