Der Wilde Westen - Roadtrip an der Westküste der USA
Joshua Tree Nationalpark
Nach dem Frühstück checkten wir aus und machten uns auf die 3-stündige Fahrt nach TwentyninePalms. Die Landschaft um uns herum veränderte sich schnell, wurde immer faszinierender. Weitläufige Sand- und Steinwüsten wechselten sich mit hohen Bergen ab, die wenigen vereinzelten Orte wurden immer ursprünglicher, cowboymäßiger, vermittelten Arizonafeeling. Hier ein Saloon, da ein ausgebeuteter Schrottplatz. Im Radio lief Countrymusik, am Straßenrand wuchsen meterhohe Kakteen, das Thermometer kletterte immer höher – wir waren von der ersten Sekunde an begeistert! Unser Hotel Sunnyvale Garden Suites war genauso traumhaft, wie wir es uns vorgestellt hatten. Die einzelnen Suiten waren wie Ferienwohnungen ausgestattet und verteilten sich großzügig auf dem Areal, welches mit den unterschiedlichsten alten Fundstücken dekoriert war. Es gab einen Whirlpool, ein kleines Fitnessstudio und einen Aufenthaltsraum mit Billard & Co. Der Eigentümer wohnt nebenan und war nach einem kurzen Anruf vom am Haupthaus angebrachten Telefon sofort zur Stelle. Auf unserer eigenen Terrasse hatten wir einen großen Grill und einen tollen Rundumblick in die Wüste. Schade, dass wir hier nur eine Nacht verbringen konnten, wir hätten hier gern eine ganze Woche ausgespannt. Um 11:00 Uhr zeigte das Thermometer bereits 38 Grad Celcius an, wir warfen uns trotzdem in unsere Wandersachen und machten uns auf den Weg in den gegenüberliegenden Joshua Tree Nationalpark. Dieser 3.200 Km² große Park besteht aus zwei Wüstenarten, der im östlichen Teil gelegenen Colorado-Wüste mit vielen Kakteen und großen Flächen Buschland und der im Nordwesten gelegenen Mojave-Wüste, die deutlich höher liegt und somit etwas kühler und feuchter ist. In diesem Teil des Parks wächst auch der Joshua Tree, welcher dem Park seinen Namen gab. Die Pflanzen, die aussehen wie Kakteen aber zu den Liliengewächsen gehören, werden bis 18 Meter hoch und bis zu 900 Jahre alt. Wir haben Glück und sind genau zu ihrer Blütezeit im Park. Zuerst wanderten wir den kurzen Oasis of Mara Trail, auf welchem wir direkt 2 Roadrunner ("Miep-Miep", leider waren sie viel zu schnell um sie zu fotografieren) und viele Eidechsen sahen. Nächster planmäßiger Halt war der Cholla Cactus Garden im Südosten. Die Fahrt war recht lang und ein großer Teil der Strecke war aufgrund von Bauarbeiten nur einspurig, wir mussten in einem Konvoi langsam einem Bauarbeiterfahrzeug hinterher tuckern. Als wir die Strapazen bei der brütenden Hitze endlich gemeistert hatten kam die große Überraschung – der Cholla Cactus Garden war aufgrund dieser Bauarbeiten gesperrt . Na super, dass hätte man uns doch auch am Eingang mitteilen können…also alles wieder zurück. Nichts desto trotz war die Fahrt spannend, wir hielten immer wieder an, liefen ein Stück in die Wüste hinein, erkletterten bizarre Felsformationen und bestaunten die großen Joshua Trees. Vom Keys View Point aus hatten wir eine fantastische Aussicht über das Coachella Tal bis nach Palm Springs. Die Wüste gefiel uns wirklich ausgesprochen gut und fasziniert uns völlig. Unterwegs sahen wir sogar einen kleinen Sandwirbelsturm. Spannend waren auch der Arch Rock, die Jumbo Rocks und vor allem der Skull Rock, der wirklich wie ein Totenkopf aussah. Am Nachmittag erreichte die Hitze jedoch einen unerträglichen Wert, zum wandern war es leider wirklich zu heiß, weshalb wir zurück ins Ort fuhren und uns in einem Supermarkt mit Grillsachen eindeckten. Zurück in unserer Ferienanlage gönnten wir uns noch ein Stündchen im Whirlpool (völlig allein mit tollem Blick auf die Landschaft – einfach toll!), nahmen eine erfrischende Dusche und schlossen den Tag mit einem echt amerikanischen Barbecue auf unserer gemütlichen Terrasse ab.
Nach einer wunderbar ruhigen und erholsamen Nacht frühstückten wir in unserer Suite und brachen dann direkt wieder auf in den Nationalpark, um die aufgrund der Hitze gestern verpassten Wanderungen nachzuholen. Wir hatten uns den 49Palms Oasis Trail vorgenommen. Die Wanderung war spannend, die Temperaturen angenehm und wir hatten viel Spaß. Insgesamt waren wir ca. 2,5 h Stunden unterwegs, sahen viele Eichhörnchen, Eidechsen und sogar einen winzigen Kolibri. Es war wirklich faszinierend wie sich im Nichts aus Sand und Stein urplötzlich eine Oase mit 49 rießigen Palmen auftat. Lustig war auch eine Gruppe amerikanischer Touristen, die uns auf unserem Rückweg entgegen kam und völlig außer Puste fragte: „Behind this rock is the Margarita-Bar, right?“
Aufbruch: | 29.03.2013 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 14.04.2013 |