Der Wilde Westen - Roadtrip an der Westküste der USA
Zion Nationalpark
Zwischen den leuchtend roten Felsen des Red Canyons gingen wir noch etwas wandern, als nächstes stoppten wir am Losee Canyon und schauten uns hier ein wenig um. An einer Tankstelle besorgte Jan uns ein kleines zweites Frühstück und schon erreichten wir den Zion Nationalpark. Das Wetter wurde jedoch immer schlechter, mittlerweile regnete es immer wieder heftig und das Thermometer zeigte nur noch 2 Grad an. Wir durchquerten den grünen und mit weißen Bergen durchzogenen Zion Nationalpark auf der einzigen für Pkw freigegebenen Straße von Süden nach Osten und hielten in den Regenpausen an einigen Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten wie dem Checkerboard Mesa Berg, ein Tafelberg aus Sandstein, an. Spannend war auch die Fahrt durch den langen Mt. Carmel Tunnel. Am anderen Ende des Parks erreichten wir den kleinen Ort Springdale und checkten hier im Quality Inn & Suites Montclair ein, ein wirklich sehr hübsches Motel mit großen Zimmern und toller Aussicht. Mit dem kostenfreien Parkshuttle fuhren wir danach bis zum östlichsten Punkt des Parks und liefen den Wanderweg „Gateway to Narrows“ immer am Virgin River entlang. Unterwegs begegneten wir vielen sehr zahmen Eichhörnchen, die einem fast auf die Füße hüpften. Nach einer Stunde kamen wir an das Ende des Weges, ab hier beginnen die 2-tägigen Canyoning-Touren durch den Fluss hindurch. Kaum angekommen begann es wieder wie aus Eimern zu regnen, doch was sollten wir tun, irgendwie mussten wir ja wieder nach Hause kommen. Also Genick einziehen und eine knappe Stunde durch den strömenden Regen zurück zum Shuttlebus marschieren. Regenjacken und wasserfeste Wanderschuhe stehen nun ganz oben auf unserer Wunschliste… Patschnass und durchgefroren kamen wir wieder an unserem Motel an, drehten die Heizung ordentlich auf uns gönnten uns eine heiße Dusche. In Oscar´s Café gab es Wraps & Burger, danach nutzen wir den verregneten Abend um auf unserem Zimmer zu chillen.
Nach einem sehr leckeren Frühstück fuhren wir gleich wieder in den Zion Nationalpark hinein, es war heute zwar kühl, aber immerhin trocken. Mit dem Shuttle ging es als erstes zum Weaping Rock Trail, hier wanderten wir zu den Hanging Gardens und sahen dabei ganz viele Rehe. Anschließend erwanderten wir die Lower, Middle und Upper Emerald Pools und nahmen auf dem Rückweg einen anderen Weg zum Grotto Trail. Die doch recht lange Wanderung war sehr schön, sogar die Sonne lies sich mal wieder blicken, nur die „Wasserfälle“ waren etwas mau. Auf dem Weg mit unserem Cabrio zurück durch den langen Mt. Carmel Tunnel wurden wir wegen eines vor uns fahrenden Wohnmobils eskortiert, was jedoch nicht wirklich funktionierte - gegen Ende kamen uns doch Autos entgegen und es entstand ein kleines Verkehrschaos. Auf der anderen Seite angekommen machten wir uns an den Aufstieg zum Canyon Overlook Trail, von welchem wir zwar eine tolle Aussicht hatten, allerdings war der Weg doch recht anspruchsvoll, oftmals extrem schmal und wenig gesichert. Plötzlich zog ein heftiger Wind auf, Äste und kleinere Felsen fielen auf die Straße. Glücklicherweise hatten wir unser Wanderprogramm für heute durch, waren auch wirklich ziemlich geschafft davon. Also verließen wir den Zion Nationalpark und besichtigten einige Kilometer entfernt die Geisterstadt Grafton. Neben dem Friedhof konnte man noch einige Häuser und die Dorfkirche anschauen, teilweise sogar betreten. Das Dorf wurde deshalb zur Geisterstadt, weil die beiden Hauptfamilien durch große Unglücke (einmal eine Epidemie und einmal eine Schlacht mit Indianern) fast vollständig ausgelöscht wurden. Im Anschluss fuhren wir noch einen schönen Scenic Drive entlang von welchem aus wir tolle Ausblicke hatten, allerdings wurde der Sturm immer heftiger und es machte keinen Spaß mehr sich Draußen aufzuhalten. So machten wir uns auf den Weg in den letzten Staat unserer Reise – nach Nevada. Da es noch früh am Nachmittag war, bogen wir spontan zum Valley of Fire Statepark ab und schauten uns hier die weiß-rot gestreiften Felsen an. Im Park wanderten wir dann zur Firewave. Diese wellenartig geformten und gefärbten Felsen wurden vor einigen Jahren von deutschen Urlaubern entdeckt und sollen fast so schön wie die echte „Wave“ in Utah sein, die man ja nur mit einer Sondergenehmigung besichtigen durfte. Die Wanderung machte Spaß, wir kamen an vielen pink blühenden Kakteen vorbei und die gestreiften Steinsformationen sahen wirklich schön aus, wenn auch nicht ganz wie die echte „Wave“ (soweit wir das von Fotos her beurteilen können)…Am späten Nachmittag fuhren wir weiter Richtung Las Vegas. Hier in Nevada war die Landschaft tatsächlich nochmal deutlich sandiger und abgestorbener als in den vorherigen Staaten. In einem Fastfoodrestaurant kauften wir uns ekelhafte Sandwiches, die wir im Auto aßen während wir den Sonnenuntergang hinter den Bergen beobachteten (keiner wie aus dem Bilderbuch, aber trotzdem muss man sagen – die zufälligen Sonnenuntergänge sind bei uns immer schöner als die geplanten ).
Aufbruch: | 29.03.2013 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 14.04.2013 |