Mit dem Motorrad durch Vietnam
Vinh
Ich bin in Vinh oder besser gesagt in Cua Lo am Strand. Ich will übers Wochenende mal nichts machen, nur Spaziergänge, Internet und Kaffee trinken. Die Leute sind hier ganz anders als in Nordvietnam. Nahezu alle sind freundlich und interessiert. Die Menschen lachen und machen einen entspannten Eindruck. Nur der Verkehr ist nach wie vor abenteuerlich.
Ich habe ein Zimmer mit etwas Meerblick für 250.000 Dong. Alles ist sehr sauber, die Besitzer sprechen ein hervorragendes Englisch.
Am 2. Tag weht ein kräftiger Wind übers Meer. Er sorgt für weiße Kämme auf den Wellen. Die Sonne ist warm und die Luft ist frisch. Ich fühle mich an einen Sommertag an der Ostsee erinnert.
Heute ist kein Strom, er kommt erst am Abend wieder. Ich sitze den halben Tag im Cafe, die andere Hälfte schlafe ich.
Der Kaffee ist sehr lecker in Vietnam, wird allerdings in homöopathischen Dosen serviert. In den Aluminiumtopf kommen zwei gehäufte Esslöffel Kaffee hinein und etwas Wasser. So erhält man eine Menge, die gerade mal den Boden der Tasse bedeckt. Er ist sehr stark, hat eine fast ölige Konsistenz und schmeckt etwas nach Kakao. Mittlerweile bestelle ich mir manchmal noch ein Glas Wasser dazu und erreiche so die gewohnten europäischen Dosierungen.
In Vietnam gibt es viel öffentliche, meist monomentale Kunst. Ich finde das gut, wenn man auch über den Geschmack streiten kann.
Am dritten Tag regnet es. Auch der Wetterbericht für die nächste Woche verheißt nichts Gutes. Ich muss am Freitag wieder in Hanoi sein, um meine Visaverlängerung abzuholen. Ich sollte mich also nicht zu weit von der Hauptstadt entfernen. Vielleicht bleibe ich einfach hier und faulenze eine Woche, mal sehen.
Aufbruch: | 23.10.2015 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 11.12.2015 |