Tras la huellas de los conquistadores

Reisezeit: November / Dezember 2015  |  von Reinhold Sellner

Lago Quilotoa: Die etwas andere Nacht

Der dunkelblaue Punkt, das ist er, der Kratersee des westlichsten Vulkans in Ecuador

Der dunkelblaue Punkt, das ist er, der Kratersee des westlichsten Vulkans in Ecuador

Kratersee

Crater Lake, steht in der Karte, da fahre ich hin, ist bestimmt interessant.
Als Wander und Aussichtspunkt beschrieben, denke ich mir, kann nichts schiefgehen. Traumhafte Fahrt hinauf, die Luft wird immer dünner, noch denke ich mir nichts dabei.
Quilotoa ist der Name des in den westlichen Cordilleren befindlichen Kratersees, zugleich der westlichste Vulkan in den ecuadorianischen Anden überhaupt.

Heute liegt der höchste Punkt auf ca 3914 m Höhe.

Der letzte Ausbruch fand möglicherweise im Jahr 1280 statt. Zu dieser Zeit ereignete sich ein gewaltiger Ausbruch (Stufe 6 auf der Skala des Vulkanexplosivitätsindex), dessen Lava sogar den Pazifik erreichte.

Seitdem liegt in der Caldera ein bis zu 250 m tiefer Kratersee mit durch Mineralien entstandener grüner Färbung, an der Ostseite des Vulkans gibt es heiße Quellen.

hinauf zum Kratersee

hinauf zum Kratersee

da verbringe ich keine gute Nacht

da verbringe ich keine gute Nacht

die Señoras der Familie

die Señoras der Familie

Es geht los

Ich steige vom moto, trifft mich fast der Schlag, Schwindel, Atemnot, Ohnmachtsgefühl. Ich lege mich flach aufs Bett und atme ruhig, nach 15 min alles wieder halbwegs normal.
Nachher brause ich mich kalt ab, Warmwasserversorgung nach Zufall und eher nicht, das Wasser ist eiskalt. Einfacher als da geht es wohl kaum, komplett ärmliche Verhältnisse, der Tourismus in Verbindung mit der kargen Landwirtschaft kann einfach nicht ausreichen, sie haben so gut wie NICHTS.

Aus Selbstüberschätzung kommt mir nicht in den Sinn, dass ich bereits erste Anzeichen der Höhenkrankheit aufweise. Ich bin , was das betrifft, zwar einigermaßen eingelesen, beziehe es aber nicht auf mich, noch nicht.

Als es mir wieder ein wenig besser geht, gehe ich zum Kraterrand hinauf, weil ich ja schon da bin. Die paar Höhenmeter machen mir zu schaffen, der gewaltige Ausblick entschädigt.

rechts im Bild die Hausfrau, 42 Jahre, 7 Kinder und ihre sombrina, Nichte 30 J, 6 Kinder.
Bereits das ganze Leben auf einer Höhe von schwach 4000 m verbracht

rechts im Bild die Hausfrau, 42 Jahre, 7 Kinder und ihre sombrina, Nichte 30 J, 6 Kinder.
Bereits das ganze Leben auf einer Höhe von schwach 4000 m verbracht

das kleine Dorf Quilotoa

das kleine Dorf Quilotoa

zum See hinunter und zurück

Wie ich das sehe, denke ich mir, das schaffe ich auch noch, ich habe ja eine gute bis sehr gute Kondition, gesagt - getan. Ich ziehe mich an, Jacke mit und ab geht es den steilen Pfad gut 400 hm hinunter. Mit jedem Schritt geht es mir natürlich besser, ich erhole mich zusehends.

Schwer schnaufende Besucher kommen von unten herauf, die meisten davon sind jüngere backpacker.
Es ist komplett staubig und erinnert mich an den Abstieg im Grand Canyon. gleich wie dort sind auch da, Mules eingesetzt, die die fertigen touris wieder hinauf zum Kraterrand bringen. Die guides bei den mules sind halbwüchsige Kinder, die die Tiere, so wie sie es gelernt haben, unentwegt schlagen, damit sie weitergehen. Mitleid ist da fehl am Platz.

unbeschreiblich schön

unbeschreiblich schön

hinunter mit Genuss

hinunter mit Genuss

japppss.....

der Weg zurück nimmt mir den Atem und erfordert meine gesamte Kraft, oben ist es dann aus.

Ich lege mich wieder flach aufs Bett und versuche ruhig zu atmen. Nun komme ich nicht mehr zum Ruhepuls zurück.

Spätestens jetzt hätte ich sofort abfahren müssen, es wäre sich noch ausgegangen um ca 17,30 h, auf ca 3000 m hinunter.....?

Im Endeffekt bin ich die Nacht oben geblieben, geschlafen habe ich nichts, Eiseskälte trotz vier Decken, um Mitternacht ziehe ich die MR Kluft an und lege mich wd flach. Es ist ein Hin und herwälzen , um Atem ringen, die ganze Nacht.

Kurz vor 6 stehe ich auf, brause wd eiskalt, krieg keine Luft mehr, es zerreisst mir fast den Kopf, ich habe wirklich Angst, ohnmächtig zu werden. Packe alles zusammen und fahre bei Eiseskälte sofort ab.
Mit jedem hm kommt das Leben mit der Luft, spürbar zurück, wie schön, obwohl ich meiner Finger in der Kälte eine gute Stunde nicht mehr fühle.

Wie halten die da oben das bloß aus und können noch Kinder machen, das frage ich mich. Ich weiß, ich weiß, die sind das alles gewöhnt, werden da geboren und leben immer da oben, aber trotzdem, es ist hart, sehr hart.

der tiefe See, das Wasser ist leicht salzig, kann nicht verwertet werden

der tiefe See, das Wasser ist leicht salzig, kann nicht verwertet werden

gleich geht es los bergauf

gleich geht es los bergauf

am Kraterrand oben vier Señoras

am Kraterrand oben vier Señoras

das gewaltige Loch in den Anden

das gewaltige Loch in den Anden

das ist hinauf bitte, und nicht hinunter. Ich habe nur mehr dieses eine Foto geschafft, da war die Luft heraussen

das ist hinauf bitte, und nicht hinunter. Ich habe nur mehr dieses eine Foto geschafft, da war die Luft heraussen

der kleine Hund der narrische, schläft vor dem Abgrund. Gleich hinter seinem Hintern,  der Abriss

der kleine Hund der narrische, schläft vor dem Abgrund. Gleich hinter seinem Hintern, der Abriss

Baños

Ich fahre mit nur einer Frühstückspause bis nach Baños durch, das sollte ein guter Entschluss sein, Baños, wieder ein Höhepunkt meiner Reise.

desayuno por favor

desayuno por favor

auf dem Weg zur Panamericana

auf dem Weg zur Panamericana

Baños de Agua Santa, ein Traum da

Baños de Agua Santa, ein Traum da

© Reinhold Sellner, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Diese Reise beginnt für mich mit einem Traum, den ich mir aus verschiedenen Gründen erst jetzt erfüllen kann. Ich werde zuerst versuchen, mich etwas weiter unten zu akklimatisieren, um dann den Hausberg Pichincha auf d Spuren Alexander von Humboldt´s zu besteigen. Historisch ist für mich auch bedeutend, dass ECUADOR erst im Jahre 1822 von Spanien unabhängig wurde. Danke an Alexandra, die mir diese Reise überhaupt erst ermöglicht hat und zuhause den Familien-Laden schmeißt
Details:
Aufbruch: 16.11.2015
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.12.2015
Reiseziele: Ecuador
Der Autor
 
Reinhold Sellner berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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