Tras la huellas de los conquistadores
Hable Espanol: Übers Andenhochland
ein Samstag und ein Sonntag in den Anden
Wie tot in Tena geschlafen, fahre ich kurz nach 6 h morgens schon weg nach Macas. Bevor ich nach Puyo komme, suche ich mir einen ärmlicheren Stand aus.
Desayuno mit vielen bekannten und unbekannten Früchten. Die Besitzerin taut mehr und mehr auf und ich esse nur gesunde Vitamine, wie sie mir erklärt. Alles dient der Gesundheit, salud , sage ich, sie nickt. Nach und nach kommt die ganze Familie aus dem Bretterverschlag heraus. Unglaublich, wie viele da sind. 8 Personen zähle ich.
Durch Puyo , verfahren und ab nach Macas, wieder verfahren und ein Unfall mit Polizeieinsatz gesehen und tamtam, Kruzifix geschlagen, weiter nach Macas?!... , ich muss rechts ins Andenhochland, scheisse. Es reicht, ich pack den Garmin aus, GPS startet sofort, warum nicht früher?
Was dann folgt, ist ein Traum, es geht gleich von 690 auf über 3500 m hinauf, ringsum alles grün und undurchdringlicher Dschungel. Überall wird mit Macheten Bambus geschlagen. Sogar kleine Kinder haben schon Macheten und fuchteln damit wild herum.
Ein Traum für Motorradfahrer, die Kurven fliegen, die Twin kommt in gute Schräglagen, hält einwandfrei am Asphalt. Es ist wie bisher schon: jeder ist für sich selber verantwortlich, ab und zu hört nämlich die Straße auf, eingebrochen, weggeschwemmt oder Steinschlag. Asphalt oft unterbrochen, faustgrosse Steine , Sprungschanzen, Asphaltstauchungen oder riesige Löcher, ja, alles ist da möglich, auch kurz nach Kurven. Ich fahre voll konzentriert , es passiert?: genau nichts.
Die Fahrt ist an Schönheit nicht mehr zu überbieten.
Im Hochland auf ca 3500 m sehe ich plötzlich links einen Riesenauflauf von locals mit Pferden. Ich drehe um und suche die Einfahrt, nicht so einfach, offroad spezial mit Wasserdurchfahrten und allen Schikanen. Gut , dass ich das alles voriges Jahr in Albanien gelernt habe, 0 Probleme.
Als ich näher komme, trifft mich fast der Schlag, eine Veranstaltung der Einheimischen. Ich steige vom Bock, sofort umringt von 50 Personen, ich gebe jedem die Hand. Offenbar bin ich willkommen und mische mich unters Volk.
Ein Wettbewerb, Jungstierfang mit Lassos vom Feinsten. Der Sprecher, an einem dicken Kabel mit ca 150 dezibel ausgestattet, schreit sich die Seele aus dem Leib.
Es wird alles kommentiert, es geht genau um Sekunden, bis der Jungstier zu Fall gebracht werden kann. Dabei helfen zwei gauchos zusammen und ein Bub treibt das arme Tier noch mit einem Besenstiel von hinten an, bis es niedergerungen regungslos am Boden liegt, Tradition.
Es gelingen ein paar Aufnahmen mit dem handy, Nikon leer, shit.
Ich versuche später, die wertvollen Aufnahmen vom handy herüberzuladen.
In Chunci bleibe ich über Nacht, 15 Dollar, Hotel Imperial, Bruchbude, viele Angestellte, keiner hat von was wirklich eine Ahnung, naiv und irr herzlich. Christbäume werden überall aufgeputzt, ich frage, porque ?, im November schon? ja, ab media November gehts inEcuador los, erklären mir die mujera, no se, sage ich, si sagen sie und lachen laut über den gringo.
Morgen fahre ich zu David nach Cuenca, David ist Ami und vor Jahen über Mexiko nach ECU emigriert.
22.11.2015, Sonntag in Chunchi, gleich in der Früh besuche ich den Markt, aus der Region und dem Andenhochland wird alles angeboten, was der Boden hergibt und das ist eigentlich beachtlich. Ich schaue mir fast jeden Stand an und rede mit den Leuten soweit es meine bescheidenen Kenntnisse erlauben. Alle sind freundlich, alle sind fröhlich und haben eines gemeinsam. Sie sind alle, sehr, sehr arm. Der Einfluss des nahen PERU ist hier bereits zu sehen. Die Kleidung geht bei den Bauersfrauen bereits ins Peruanische über, knallbunt, sehr kräftige blau und dunkelrot Töne.
Ich esse alles möglich , mein desayuno ist hier komplett, trau mir nicht zu schreiben, was es kostet und gebe überall mehr. Unvorstellbar, wie und von woher sie die wertvollen Obst und Gemüsesorten zum Markt karren. Kinderarbeit ist natürlich selbverständlich.
Mit zunehmender Reisedauer beschäftigt mich immer mehr die Frage, wie konnten die Konquistadoren dazumals anfangs des 16. Jahrhunderts durch diesen unentdeckten Kontinent hindurch ziehen und noch dazu, Indigene unterwerfen. Schier undurchdringlicher Dschungel, tropische Hitze, Raubtiere uns sonstiges, lästiges Getier. Nein, nein, nein, ich kann es mir beim besten Willen nicht erklären.
Habe ich schon grösste Unvorstellbarkeiten, wenn ich nur an die Strapazen der Expedition von Alexander von Humbold denke, und das war immerhin erst 1802, also fast 300 Jahre später.
Gar nicht an meine Expedition zu denken, 2015 mit einem Motorrad, was noch dazu anspringt , und, gar keine Feinde in Sicht, nur fröhliche und freundliche Einheimische, die das letzte gerne geben???
Mensch, was sind wir in Europa reich, und doch sehr arm
nach der Stadt Macas: nun sind wieder die Anden dran, da muss ich hinauf, es ist brütend heiss, an die 30 Grad schätze ich
Fast geschafft da herauf. Ein gewaltiger Rundblick mit zwei Seen tut sich auf. Ich betrete nun die Region Chimborazo
differente Uniformen, differente Klassen. Sie gehen da ganz alleine, die Autos brausen mit über 120 km/h vorbei. Wie schon gesagt, jeder muss auf sich selber schauen. Es gibt da keinen Schutz, die "Ecuadorianis" selber nehmen auf keinen Fall Rücksicht. Bremsen!! , tut eigentlich nur der Ausländer und da gibt es nicht viele. Ich habe auf jeden Fall noch keinen getroffen auf meiner Reise, keinen einzigen
Ich verteile die letzten Müsliriegel aus Österreich, keinen einzigen habe ich bis jetzt gegessen. Sie freuen sich gewaltig. Man betrachte die Gesichter genauer, sie zeugen bereits in jungen Jahren von einem entbehrungsreichen Leben.
DAS, ist Chunchi de los Andes. Es pickt förmlich an einer steilen Wand in den Anden. Es ist ein wirklich netter Ort, um zu verweilen, das Leben dort ist hart, äusserst hart, denke ich.
meine Frühstücksköchin im hostal Imperial, sie erklärt, neue Küche, ich sage : nirosta ? sie schüttelt den Kopf und sagt: nuevo! Bien sage ich, muy bien
puedo aprender, ich lerne es, sagt das Mädchen. De la mama frage ich?
Si,si sagt sie und lacht laut über den Gringo
Aufbruch: | 16.11.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 13.12.2015 |