Irland im Herbst Teil II

Reisezeit: September / Oktober 2015  |  von Thomas B.

Normandie und Rouen

Fachwerkhäuser in der Altstadt von Rouen, eines davon beherbergt unser "Übernachtungs-Museum"

Fachwerkhäuser in der Altstadt von Rouen, eines davon beherbergt unser "Übernachtungs-Museum"

die Kathedarale

die Kathedarale

Dauerregen in der Normandie

Cherbourg ist ja hauptsächlich Militärhafen, die Nordküste der Normandie erinnert uns an den „letzten Tag“, als Amerikaner, Kanadier und Engländer Europa von den Ungeheuern des Nationalsozialismus zu befreien begannen.

Nach Rangiermanövern fahren wir raus aus der Fähre: Rechtsverkehr! Beim ersten Kreisverkehr sind wir noch unsicher, rechts oder links schauen? Aber dann sind die Kontinental-Gene wieder richtig gepolt. Ein irischer Wohnmobilfahrer hält gleich nach dem ersten Kreisverkehr an, hat ihn der schon geschafft?

Es regnet und je mehr wir uns unserem nächsten Ziel Rouen nähern, desto mehr schüttet es. Irisches Wetter auf dem Kontinent?

Wir tauchen in den Feierabendverkehr von Rouen ein, das Navi lotst uns und wir finden fast genau an unserer Unterkunft einen Parkplatz, auf dem wir für 2 € die ganze Nacht stehen bleiben dürfen.

Rouen’s Altstadt erinnert an Rennes, Fachwerkhäuser, oft recht schief, und eines davon ist unser Nachtquartier. Während wir im strömenden Regen noch suchend um uns blicken, spricht uns eine Dame an. „Chambre“ hören wir, aber wir haben doch eins, aber halt, es ist unser Zimmerchen, hoch oben in einem der Fachwerkhäuser.

Der Besitzer ist in Paris und Madame Madeleine, die am nächsten Morgen auch das Frühstück richten wird, soll auf uns warten. Sie ist etwas aufgeregt, sollen da doch zwei Ausländer kommen, aber alles geht klar, zwei Stiegen geht es hoch, da ist unser Zimmer.

Das Haus ist ein kleines Museum, das ganze Treppenhaus und auch unser Zimmer voller Gemälde und Plastiken, dazu aller möglicher Dekor, knapp unter der Kitschgrenze. Im Frühstückszimmer Wandbehänge, offensichlich aus Indonesien, hübsches Geschirr, ein Klavier und ein etwas in die Jahre gekommener Plattenspieler mit einer Kassette von Bach’s Orchesterwerken. Einen CD-Spieler gibt es auch mit einer guten Auwahl klassischer CD’s.

Der Regen lässt etwas nach und wir machen einen kleinen Stadtbummel. Die berühmte Kathedrale von Rouen ist leider geschlossen, wir betrachten sie von außen, die Steinmetzarbeiten, die verschiedenartigen Türme, darunter der Butterturm, der durch eine Art „Buttersteuer“ finanziert wurde. Das funktionierte so, dass den „frommen“ Spendern erlaubt wurde, auch während der Fastenzeit Butter zu essen.

Interessant ist, dass man alle gotischen Stilepochen erleben kann, von der noch recht schlichten Frühgotik, noch fast romanisch geprägt über die Hochgotik, spitze Fenster, spitze Bögen bis zum ausladenden Flamboyant-Stil. Bekannt ist sie ja auch durch die Gemäde von Claude Monet.

Dann aber meldet sich der Hunger und nicht weit weg von unserem Domizil finden wir „La Walsheim“, wo wir hervorragend essen.
Dann zurück unters Dach unseres Museums und todmüde schlafen wir ein.

Ein gutes Frühstück von Madame einschließlich Besichtigung der Schätze des Frühstückraums. Dann packen wir, sind schnell bei unserem Auto und da es immer noch regnet, beschließen wir direkt weiter nach Nancy zu fahren.

© Thomas B., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fortsetzung von Teil I Wir waren im County Donegal angekommen, also fast ganz im Norden der "grünen Insel". Ein Abstecher führt uns nach Nordirland zum "giants causeway". Zurück über Dublin nach Roslare und per Schiff nach Cherbourg. Wieder gemütlich über Rouen und Nancy zurück nach Baden
Details:
Aufbruch: 01.09.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.10.2015
Reiseziele: Irland
Frankreich
Der Autor
 
Thomas B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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