Irland im Herbst Teil II
Crohy Head
die Rückseite unserer Halbinsel
Kaum zu glauben, im vis-a-vis Reiseführer finden wir noch einen Hinweis auf unsere Halbinsel: Crohy Head, eine bizarre Felsenküsten ganz in der Nähe der Maghery-Küste. Wir waren ja schon oben am Tower, dem einstigen Sicherungsturm gegen eine potentielle napoleonische Invasion (die nie kam), solche Türme stehen ja überall an den irischen und britischen Küsten. Es musste also wohl einen Weg rund um die Halbinsel geben, um den bergigen, felsigen Teil herum, im Ortsprospekt als Fahrradweg ausgewiesen. Nun, nachdem wir die ganze Strecke erlebt haben, muss man wohl hinzufügen: Nur für trainierte und sichere MTB-Fahrer mit sehr guten Bremsen und einem Blick für Mini-Felsen auf der Fahrbahn und seelenruhig die Seiten wechselnde Schafe.
Aber mit dem Auto kann man die Strecke fahren, wenn auch mit etwas Herzklopfen, links geht’s zu den Klippen runter, rechts ein 40 cm tiefer mooriger Graben und die Straße nur so breit wie ein PKW, aber es gibt ja Ausweichstellen...
Und tatsächlich, die Rückseite unserer Peninsula zeigt uns noch einmal ganz überraschende Anblicke, leider ist die Fernsicht sehr beschränkt, so dass wir sowohl die Slieve-League Küste im Süden als auch die Insel Aranmore nur schemenhaft erkennen können.
Zuerst fahren wir ein Stück falsch und kommen an einem Kai für Fischerboote raus, ein riesiger Damm führt ins Meer, rechts und links ziehen gewaltige Schieferplatten in die Fluten. Trotz Ebbe klatscht hier die Gischt gewaltig gegen das Ufer, wie mag das erst bei Flut oder Sturm sein?
Dann sind wir auf dem richtigen Weg, oft hoch über dem Meer, einige einsame Häuschen, oft halb zerfallen aber auch neuere Häuser, offensichtlich Ferienhäuser, oft sehr teuer aussehend. Dann aber die „Prachtstrecke“ (das „Gustostückerl“ würde der österreichische Reiseführer wohl sagen). Ein Weg nach unten führt nicht ganz an den Strand, oben aber an der Straße finden wir eine Stelle, wo wir parken können und sehen die bizarren Felsen mit den zwei Felsentoren, den „holes in the rock“. Noch etwas weiter finden wir einen Fußweg, der runter zum zweiten Sandstrand, den wir schon gesehen hatten, führt, der aber vom großen Maghery-Strand durch hohe Klippen abgetrennt ist. Wir müssen ein wenig über Felsen runterklettern, der Strand ist aber schon belegt, eine kleine Herde Rinder liegt faul auf dem Sandstrand, „farm holiday“ sozusagen oder „Ferien vom Bauernhof“. Im Sommer sind die beiden Strände sicher sehr begehrt, allerdings auch wegen der Brandung nicht ohne.
Dann unser üblicher Freitagsjob: Packen.
Aufbruch: | 01.09.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 04.10.2015 |
Frankreich