Mittelamerika und Kolumbien 2015
Costa Rica - Corcovado Nationalpark
Irgendjemand auf dieser Reise hatte mir das Tauchrevier im Corcovado-Nationalpark empfohlen. Nach etwas Recherche stellte sich heraus, dass es einer der wenigen Orte auf dem Planeten ist, wo man das ganze Jahr Wale antreffen soll. Weil mein Kollege gerne taucht und ich ihm noch etwas schuldig war, beschloss ich, ihn zu diesem Tauchtrip einzuladen.
Der Corcovado-Nationalpark liegt auf der südlichen der beiden pazifischen Halbinseln, die fast unbebaut ist. Per Mail hatte ich eine Unterkunft in Bahia Drake gebucht, einer der wenigen Siedlungen auf der Halbinsel. Mit einem Speedboat ging es von dem kleinen Nest Sierpe recht abenteuerlich durch Mangrovenwälder, bis wir schließlich im Paradies aufschlugen. Am Strand wartete schon "Tschepe", um uns mit seinem Jeep zur Unterkunft zu fahren. Was sich im Internet als voll funktionsfähiges Hostel im Dschungel präsentierte, war nämlich eine am Arsch der Welt gelegene halbfertige Hütte, die nur motorisiert zu erreichen war. Den guten "Tschepe", eine Koseform von "José", haben wir deshalb noch öfter gegen Zahlung von jeweils 5 US in Anspruch nehmen müssen. Der Weg ging durch den Dschungel, auch ein Fluss musste mit dem Quad durchquert werden, was ziemlich cool war. Unser Ansprechpartner vor Ort war ein junger Bursche, der ebenfalls José hieß, dessen Spitzname aber nicht "Tschepe" war. Jose war auf Draht und hat uns für den nächsten Tag einen Tauchausflug klargemacht.
Am nächsten Tag ging es also los. Kameraden wie wir sind, halfen wir den Tauchschulmenschen natürlich beim Schleppen des ganzen Tauchgeraffels und genossen die anschließende Motorbootfahrt zu einer vorgelagerten Insel. Auf dem Weg dorthin sahen wir auch einen Wal (zumindest dessen Schwanzflosse), beim Tauchen hatte mein Kollege weniger Glück. Aber Schildkröten, kleine Haie und irgendwas anderes Großes taten es für ihn auch. Während mein Kollege unter Wasser war, schnorchelte ich mit einer Gruppe in Schwimmwesten gewandeter Asiaten an der Oberfläche herum. Wirklich spektakulär war die Unterwasserwelt nicht, auch wenn sich der Guide nach Kräften bemühte uns dieses oder jenes Interessante zu zeigen. Eine neue Erfahrung war es aber zu schnorcheln und ab einem Meter Wassertiefe ständig Walgesänge zu hören.
Zurück in der Unterkunft haben wir gekocht und beschlossen, am nächsten Tag bereits abzureisen. Leider waren wir im Dschungel doch etwas abgeschieden, ein zweiter Tag zum Schnorcheln lohnte sich, wie wir nun wussten, nicht und wir beide waren zerstochen durch bedbugs. Von diesen Viechern hatte ich in Hostelbewertungen des öfteren gelesen, es aber nicht besonders ernst genommen. Nun lagen wir hier und hatten an Armen und Beinen hunderte von kleinen Stichen (oder Bissen), die noch tagelang jucken sollten. Nach einer Mail an den freundlichen Schweizer Eigentümer des Hostels hat er uns die bereits bezahlte zweite Nacht sogar zurückerstattet.
Aufbruch: | 17.07.2015 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 14.11.2015 |
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