10 Wochen Freiheit
Familientag am Strand
Familientag
Mit 67578 ticos am Strand
Heute ist Sonntag, Familientag!
Großfamilientag! Wir kommen uns am Strand von Jaco ziemlich alleine vor, so zwischen all den Tico Familien, Grills, Reiskochern, Radios mit ziemlich lauter und ziemlich unterschiedlicher Musik, Kühlboxen, ausgebauten Autositzen, 2 und halb Liter Cola Flaschen, ein Liter Bierflaschen und Fußbällen!
Aber es ist besser als Kino...wir liegen im Schatten einer Palme, es sind um die 35 Grad und beobachten.
Haben eben gesehen, das man hier Clara trinkt, aber mit einem Schuss Salz und frischer Zitrone!??
Nun gut, jeder wir er mag....wir mögen uns momentan nicht viel bewegen und haben uns dem Tico-Rhythmus angepasst. Das heißt nur 1/4 so schnell bewegen, wie wir es im trödelmodus tun würden.
1/8 wäre besser, aber dann schlafen wir ein. Wir haben es getestet.
Gestern Abend war in der "Stadt" richtig was los. Der Ort ist ein bisschen wir Platja de aro, aber eben Costa ricanisch....viele Städter sind am Wochenende hier.
Es gibt unzählige Bars und Restaurants die in amerikanischer Hand sind, einpaar Sodas ( kleine, einfache Buden in denen einheimische lecker kochen) und viele Mini Geschäfte zum bummeln. Der Ort ist ziemlich gewachsen seit vor 8 Jahren.
So viele Rucksackreisende sind diese Wochenende nicht hier. In Uvita ist ein großes Musik und Joga Festival, da zieht es alle Langzeitreisende hin, jaaaaaaaa....außer uns!
Wir haben letzte Woche mit "solchen" an der Bushaltestelle gesessen und uns fremdgeschämt!
Herzlich Willkommen im Kopfkino:
Eine kleine Bushaltestelle in der Mitte von einem Ort, der in keiner Landkarte existiert.
Katja mit ihrem Schildkröten Rucksack, Thorsten mit seinem Raketen Rucksack, in mitten von 4 Langzeitreisenden. 2 etwa 20 Jahre junge Amis, surfertypen, Achselshirts, strubbelhhaare unter der Baseball cap. Ein ruhiger, fast Komatös wirkender im gleichen Alter, wahrscheinlich Amerikaner und ein weiterer Franzose, etwa 30+.
Der Franzose hatte eine hoffentlich nicht auf dem Luftweg übertragbare Schuppenkrankheit oder abbröckelnden Dreck rund um die Ellenbogen, trug schon tagelang, ach was, wahrscheinlich seit der Einschulung, keine Schuhe mehr.
Jeder gammelte mehr oder weniger auf seinem Gepäck rum oder suchte sich ein wenig Schatten, bis der Mop aktiv wurde. Die beiden Amerikaner fingen an sich zu dehen, machten abwechselnd Joga und dann wieder irgendwelche massageübungen mit Tennisbällen zwischen ihren Körperteilen und der Bushaltestelle. Der Komatöse machte eigentlich nix, weil er er das so gut konnte, der Hornhaut Freak positionierte sich als "L" auf der Bank der Bushaltestelle ( also Rücken sucht der Sitzflächen und die Beine an der Wand hoch).
2 einheimische gesellten sich zu unserer lustigen Gruppe, weil sie auch auf den Bus warteten oder weil es sich bereits im Radio rumgesprochen hat?!
Keine Ahnung!
Das schmutzige L packte nach kurzer Zeit eine Flöte aus uns spielte beruhigende Musik, damit wir alle die Wartezeit besser ertragen. Immer nur 4 Töne....er hätte das auch schon im Bus eben gemacht, weil es so warm im Bus war und die Leute sonst aggressiv geworden wären!
Der Komatöse bejate dies in angemessen langsamen Tempo und griff sich in Zeitlupe die etwa Schallplatten große und Faust dicke Trommel des "L's" die an dessen ausgebeulten Rucksack hing. Wie wir erfahren durften, war die Trommel aus Schlangenhaut selbstgemacht und unwahrscheinlich Beruhigend und schindet unübertrefflichen Eindruck bei anderen L's, Komapatienten und relaxten Surfern.
Wir haben uns nur angeguckt und gehofft, das die sich wiederum anguckenden Einheimischen jetzt nicht erwarten, das wir beide unseren Namen tanzen.
Die nächsten unendlich erscheinenden Minuten lauschten wir den 4 Flötentönen, monotonen Trommelgeräuschen per Finger und taktvolles Geklopfe gegen alles was nicht nietundnagelfest war per Drumsticks ( selbgeschnitzt und mit Jute umwickelt, natürlich ). Bekleidet von bedächtigen nicken, summen und Yogaübungen, im Hintergrund ritten 3 Cowboys mit unbesattelten Pferden die Straße entlang...
Und wir mittendrin....was eine Szenerie!
Mittlerweile sind wir nicht mehr die einzigen Familienlose am Strand, es kommen hier und da die Surfer angelaufen, die Flut kommt und auch der Hunger!
Morgen ziehen wir weiter, Richtung Landesinnere. Dort ist es bestimmt auch wieder etwas kühler.
Momentan geht es aber, es ist ein bisschen Wind aufgekommen. Unsere Kokosnuss Palme Wedel so vor sich hin, hoffentlich bleiben die Kokosnüsse oben.
Haben im Bus einen Mann kennengelernt, den hat eine Kokosnuss im Freienfall gestreift! Wow, das sah aus wie eine Schussverletzung aus einem Western.
Da mehr Menschen durch Kokosnüsse verletzt werden, als durch Hai angriffe, gehen wir jetzt ins Pippi warme Meer.....
Relaxte Grüße!
Aufbruch: | 07.01.2016 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 16.03.2016 |
Kuba