10 Wochen Freiheit
Trinidad und der 2. Strandtag
Trinidad und der 2.Strandtag
Haben gestern ein bisschen schweren Herzens Cienfuegos und unsere super Casa verlassen.
Von unserem skurrilen Pfarrer haben wir noch eine Erinnerungs-CD geschenkt bekommen (Wir hoffen, es ist kubanische Musik und nicht die gesungen 10 Gebote) und ein paar warme und liebe Worte zum Thema Nächstenliebe gab es kostenlos noch dazu. Haben ihn gestern gleich an einen anderen Reisenden weiterempfohlen. Auch dieser Kerl ist so lustig -wie skurril! Ein 51 Jahre alter Schweizer ist mit dem Fahrrad unterwegs. Seit der Zugfahrt unseres Lebens, vor einigen Tagen und einigen hundert Kilometer kreuz und quer durchs Land, laufen wir und ständig über den Weg. Zufälle gibts! Aber jetzt trennen sich unsere Wege....
Gestern sind wir mit 2 Chilenen im Taxi nach Trinidad gefahren. Wir haben einen Sonderpreis vom Taxifahrer bekommen, weil die anderen hoffnungslos zuviel bezahlt haben!!! Das nennen wir mal "Leben und Leben lassen"
Vom Taxista gab es wieder interessante Einblicke in das kubanische Leben. Ein Arzt verdient seit kurzem mehr, als den magischen Lohn von 25€. Er bekommt ganze 40€ im Monat. Wow!
Achja, zu dem Thema gibts noch eine kleine, lustige, aber nicht lustige Geschichte! In der Pfarrers-Casa hat ja eine Dame -nach Absprache -unsere Wäsche für knapp 0,70€ waschen wollen. Als sie uns gestern die Wäsche wieder gab, hab ich ihr einen 1€ geben wollen. Da sagt sie: sie hätte es sich nochmal überlegt, das wäre zu wenig! Ich soll ihr anstatt 15 Pesos ( 0,70€) 15 cuc ( 15€ ) geben!!! Ich guck sie an und dachte, sie hat eine komische Art von Humor! Aber ihr Gesichtsausdruck sagte mir, das das kein spässi ist! Hab sie auf unser Gespräch hingewiesen und auf den abgemachten Preis und gefragt, ob sie wüsste, wieviel 15 cuc/€ sind?!?! Sie: ja, das wäre teuer, aber die Wäsche wären auch ganz schön dreckig gewesen, sie hätte damit viel Arbeit gehabt. ( deswegen heißt es ja auch Wäsche WASCHEN und nicht Wäsche ANGUCKEN!)
Als sie augenscheinlich merkte, das ich kurz vorm platzen war, reduzierte sie den geforderten Preis auf 8 €!
Sagte ihr: ich geb dir 3€ und nicht mehr, feddisch! Hab ihr das Geld hin gestreckt und ihr noch gesagt, das das eine sehr dumme Art ist, die sie da versucht. Den Rest ihres Satzes, der mit " ja aber...."anfing, endetet im Monolog mit der geschlossenen Tür! Klaro, sind 0,70€ nicht viel Geld, aber das war der Preis vom Waschsalon und nicht unserer! Wir hätten mit mindestens 5€ gerechnet, die hätte ich der danach etwas eingeschüchterten Dame nach der Nummer aber niemals bezahlt! Auch hier: Leben und Leben lassen! Kuba bzw. Die Bevölkerung wird ( unserer Meinung nach) noch viel ärger mit den beiden Währungen und der riesen Kluft zwischen sehr arm und sehr reich bekommen. Aber das können wir nicht ändern, aber wir können und auch nicht alles gefallen lassen. Gestern Abend waren wir auf einen Platz, eine breite Treppe ( Casa de la Musical) wo sich abends touris und einheimische bunt vermischen und ab 22uhr zusammen feiern. Der Eintritt kostet 1€ und es gibt dafür tolle live Musik, man kann in den Bars Getränke bestellen und das Geschehen beobachten oder tanzen!
Wir haben dort einen netten Abend verbracht. Vorher waren wir in einer Mini Bar (!), welche halb so groß war, wie unser Bar Bereich. Als Tische haben sie alte Fernseher und Singer Nähmaschinen und unter anderen eine Badewanne als ( Liege) Stuhl! Die hälfte der Bar ist wie ein Badezimmer eingerichtet. Wenn alles gut geht, fügen wir ein Foto davon ein, da wir da natürlich wieder hingehen werden! Aber Trinidad hat noch mehr als tolle Bars und Restaurants zu bieten: Kultur und alte Häuser. Original uuuuuralte Kopfsteinpflaster Straßen, Pferdekutschen die irgendwas von a nach b transportieren, Cowboys, Omis mit Lockenwickler auf dem Kopf... Hier herrscht ein schönes und gemütliches Ambiente zwischen Tourismus und Alltag.
Haben abends eine Fotosafari unternommen und jede Menge Bilder eingefangen.
Bevor es morgen nach Camagüey weiter geht ( 5 h Busfahrt!!!!) haben wir heute den 2. Strandtag in 14 Tagen eingelegt! Sind mit dem total überfüllten tourishuttle an den Strand von Ancon gefahren und so auch wieder zurück gekommen. Der Minibus hatte 30 Sitzplätze, ganz nach Latinoart waren mindestens aber noch weitere 15 Leute in den Gang, hinter den Busfahrer in eine kleine Lücke und auf die Taschenablagefläche gequetscht worden.
Der Strand war auch wieder sehr schön. Muscheln, Türkises Wasser, Palmen, Sonnenschirme aus Stroh....mit einem Mojito in der Hand konnte Frau es grade so aushalten!!!
Jetzt setzen wir uns mal so langsam in Bewegung, müssen noch den Platz der weißen Gesichter und braunen Nacken finden, damit wir euch diese Nachricht senden können. Haben gestern in einem Internet Café gefragt, was sie so für Preise aufrufen. 20 Minuten 2€!!!! Hahaha.... Geldmelken!
Und wir müssen und noch den Berg angucken, der gestern Nacht gebrannt hat. Als wir auf der besagten Treppe saßen und Musik guckten und hörten, roch es gut nach Lagerfeuer und wir haben uns gefragt, wo das Restaurant wohl ist, welches leckere Rindersteaks vom Holzkohlegrill macht...!?! Als immer mehr Leute nach hinten und oben schauten und wir im Scheinwerferlicht immer mehr Asche rum wirbeln sahen, kam und immer mehr der Gedanke, das da iiiiirgendwas nicht stimmt! Da war der Himmel aber schon ganz schön rot und die Flammen ganz schön hoch. Da wir im unterem Teil vom Dorf wohnen, bestand keine Gefahr. Aber es ist sehr viel Asche runter gekommen, sogar bis in unser Zimmer!
Morgen ist Kuba Halbzeit. Da wir entschlossen haben, dass wir bis nach Guantanamo fahren wollen, es ab Camagüey aber etwas schwieriger ( noch komplizierter????) sein soll zu reisen, machen wir morgen den 5 Stunden ritt! Kuba ist bisher das inflexibelste Rucksackreiseland. Immer wieder muss man für Tickets anstehen, willkürliche Bürozeiten mit einberechnen und mindestens einen Tag vorher den Platz reservieren. Das nervt! Beim ankommen in einem Ort muss man schon gleich entscheiden, ob man bleibt oder morgen geht. Doof! Dafür muss man im Restaurant sehr flexibel sein. Mittlerweile fragen wir schon bevor wir sitzen, ob es alles gibt, was auf der Karte steht. Gestern sagte sid nette Bedienung mit ihren Kokosnuss großen Augen: jaaaaaaaaaa, außer Pommes und Kochbananem Püree. Damit könnten wir Leben und bestellten wild drauf los. Eine Trinidadische (!) Suppe, cheviche( Südamerikanisches Sushi), eine Art Rinder Gulasch und Roba Vieja ( wird hier gerne als "old clothes " bzw. " alte Kleider" in der Speisekarte übersetzt- ist aber im Wirklichkeit ein leckeres Rindfleisch Gericht). Mit den Vorspeisen hatten wir Glück, die Hauptspeisen waren natürlich nicht da! Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!
Aber wir sind ja flexibel....und davon echt genervt.
In der Eisdiele gibts kein Eis, im Restaurant fast nix zu essen, Wasserflaschen sind hart umkämpft im Supermarkt und sowas wie Kekse hab ich nach 14 Tagen noch nicht einmal gesehen. Deswegen sind Pringles die liebste Nahrung hier bei den travelern....4€!
Na prost Mahlzeit, Philip!
Aufbruch: | 07.01.2016 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 16.03.2016 |
Kuba