USA - Kanada 2015 - Teil 5

Reisezeit: Mai - Juli 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 5-Streckenverlauf Idaho/Utah/Wyoming/Colorado: 04.07.2015 - Gateway Canyon - Montrose - Delta, CO

04.07.2015 - Gateway Canyon - San Miguel River - Ridgway - Delta, Colorado

04.07.2015 Grand Junction – Gateway Canyon – Gateway - Dolores River - Gateway – Gateway Canyons Resort – Unaweep Tabeguache Sceniy Byway - San Miguel River - Naturita – Norwood – Norwood Hill - Placerville – Dallas Divide Summit, 2.736 m - Ridgway – Montrose - Delta, Colorado
7 Std. 218 Meilen (350 km)

Heute ist es schon am frühen Morgen wieder sehr warm. Wir lassen uns Zeit. Unsere Tour wird uns durch den Gateway Canyon nach Delta führen. Gott sei Dank sind das nicht so viele Meilen.

Abfahrt um 8 Uhr. HW 50 / HW 141 South - durch den phantastischen Gateway Canyon. Eine tolle Straße, landschaftlich einmalig schön, die wir vor Jahren durch Zufall entdeckt haben, ca. 92 Meilen = 148 km lang.

Im Gateway Canyon ist es noch angenehm kühl. Wir könnten an jeder Ecke anhalten, so schön ist es hier in diesem Jahr – alles sehr grün durch den vielen Regen der vergangenen Wochen. Wir kommen nach Gateway und suchen den Eingang zur Gateway Lodge, wir wollen dort Kaffee trinken, wie wir es immer machen, wenn wir den schönen Canyon durchfahren.

Aber hier hat sich alles verändert und so machen wir uns auf die Suche und entdecken das neu errichtete Gateway Canyons Resort. Das ist eine kleine Stadt, mit Restaurants, Läden, einer Tankstelle, mit Parkanlagen, Wellnessbereichen, kleinen Teichen mit Fröschen, Bächen – die Gebäude im Adobe Stil errichtet, gebaut mit den roten Steinen der Gegend. Von einem kleinen Flughafen können die Gäste Hubschrauberflüge über das Uncomphahgre Plateau unternehmen.

Das Uncompahgre Plateau ist Teil des Colorado Plateau im westlichen Colorado. Uncompahgre ist ein indianisches Wort aus der Ute Sprache und bedeutet so viel wie „Felsen, die das Wasser rot machen“.

Die Hochebene hat eine durchschnittliche Höhe von 2.900 m. Ihre Grenzen sind der San Miguel und Dolores River im Westen, der Colorado River im Norden und der Gunnison und Uncompahgre River im Osten.

Wir können unbehelligt in die Anlage hinein fahren, nachdem wir lange gesucht haben, wo der Eingang ist. Alles sieht phantastisch aus, ist aber nichts für unseren Geldbeutel, wie ich später heraus finde. Merkwürdig finde ich, dass es keine Kontrolle gibt bei so einer Luxus-Anlage.

Gateway, ein kleiner Ort in dieser Wildnis. Seine besten Zeiten hat Gateway um 1940 erlebt, da man in der Umgebung das kriegswichtige Vanadium fand und abbaute. Später schlief der Bergbau ein und die wenigen verbliebenen Bewohner – ca. 100 – erwarben ihren Lebensunterhalt durch Ranching. Der Kern der Ansiedlung östlich der Dolores River Bridge zerfiel zusehends, die Gas Station schloss, nur das Post Office blieb erhalten Gateway wurde fast zur ghost town.

Bis 1995 John S. Hendricks, Gründer und Besitzer des Dicovery Channels, hier Land kaufte und nach und nach eine riesige Hotelanlage im Adobe Stil errichten ließ - heute bekannt durch Gateway Canyons Resort.

Das Resort liegt inmitten der wunderschönen Natur des Unaweep Canyons.

Die 38 Zimmer des Resorts sind verteilt auf 2 Lodges und Casitas. Kosten 800 Dollar/Tag oder z. B. 7 Tage Bed & Breakfast 15.000 Dollar.

Gäste von der „Straße“ sind hier wohl nicht mehr erwünscht.

Nur „erlesene“ Gäste von Hendricks, die eingeflogen werden, sind willkommen.

Zuhause habe ich inzwischen gesehen ein Angebot gefunden, vom 13. bis 27. Mai 2016, Hacienda 111 qm, für 16.958,93 Euro – oh Schreck, da können wir ja viele Urlaube von unternehmen. Also verzichten wir lieber.

In der Nähe der Hotelanlage hat Hendricks sein Gateway Colorado Automobilmuseum errichtet. Dort werden nur Fahrzeuge aus US-amerikanischer Produktion gezeigt. Das Museum ist bis 7 p.m. geöffnet. Insgesamt werden ca. 50 Fahrzeuge geordnet nach Themen und Zeiträumen präsentiert. Die Räume sind dunkel gehalten und die Stars auf 4 Rädern stehen im gleißenden Licht der Strahler! Automobile Accessoirs der jeweiligen Epoche, den Zeitgeist widerspiegelnd, schaffen das passende Ambiente. Video-Installationen ergänzen die Themenbereiche.

Diese Infos erhalte ich später von einem Facebook Freund, der das Museum besucht hat. Wir allerdings sind nicht so wild darauf und fahren weiter, nachdem wir einige Fotos von der Hotelanlage gemacht haben, die wirklich wunderbar in die Natur eingepasst wurde. Wir befinden uns auf dem Unaweep Tabeguache Scenic Byway. Die phantastischen roten Felsen, grün bewachsen, sehen wunderschön aus. Ab Gateway wird der Canyon noch schöner. Bizarre Felsen, grüne Wiesen und Weiden mit Pferden und Rehen. Endlich gelingt ein Foto. Ich bin happy.

Gegen 11.30 Uhr sind wir in Naturita, ein kleiner Ort mit 650 Einwohnern. Naturita hat eine Pension, ein Café, eine Tankstelle, Bank, Lebensmittelgeschäft und ein paar Motels. In der Nähe ist der historische Bedrock Store, wo Szenen aus Filmen wie Thelma und Louise gedreht wurden.

Wir trinken Kaffee, Limonade, dazu Pommes für Rolf, Kosten 6 Dollar. Gegenüber dem Cafe befindet sich das neu aussehende Rim Rock Motel. Ich marschiere natürlich sofort hinüber, um Näheres zu erfahren. Der Empfang im Hotel ist sehr freundlich. Eine ältere Indianerin gibt mir erste Auskünfte – Zimmer 90 Dollar - und holt dann die Besitzerin, die mir die Zimmer zeigt. Alle sehr groß, sehr sauber und mit schönen Badezimmern. Aber 90 Dollar sind auch nicht gerade wenig. Die Besitzerin erzählt mir auch, dass man in dem Gateway Canyons Resort wirklich nicht gerne Gäste von der Straße sieht. Man sollte schon zur Elite gehören. Sie nennt mir auch die astronomisch hohen Preise, wie oben genannt.

Die Tour geht weiter, HW 145 Richtung Placerville. Das Wetter ist bedeckt, doch schon 30 Grad. Die beiden Flüsse im Canyon, San Miguel und Dolores River, sind dunkelrot von der Erde, die sie mit sich führen. Es hat hier vor kurzem furchtbar geregnet.

Wir kommen durch Norwood, schönes altes Örtchen, 430 Einwohner. Am historischen Hotel steht ein Schild – no vacancy – nichts frei. Der Highway führt dann steil bergab - Norwood hill. Das ist ein extrem steiles Stück des HW 145, ca. 2 Meilen = 3,2 km, entlang der Canyon Wand. Weiter durch eine eine phantastisch schöne Schlucht. Und was sehen wir, einen Viehtrieb – die Cowboys sitzen nicht auf Pferden, sondern auf 4-Wheelern. Unglaublich.

Das Tal bis Placerville ist in diesem Jahr wunderschön anzusehen, grün und als Kontrast die roten Felsen. Ab Placerville HW 62 Richtung Ridgway.

Oben am Dallas Divide Summit, 2.736 m, ist es angenehm kühl. Der Hochgebirgspass liegt zwischen den San Juan Mountains im Süden und dem Uncompahgre Plateau im Norden. Der Pass hat seinen Namen vom Dallas Creek, der auf der Nordseite des Mount Sneffels in den Uncompahgre River mündet.

In Ridgway halten wir um 13.30 Uhr am City Park und machen dort eine kleine Pause. Wir verputzen unsere restlichen Äpfel.
Im City Park entdecken wir einige schöne Holzschnitzereien. Viele Leute haben frei und machen Picknick unter den schattigen Bäumen, wo es sich aushalten lässt.

Ridgway (ca. 900 Einwohner) ist das Tor zu den San Juan Mountains. Der Ort ist umgeben von steilen Bergwäldern und Felsen. Eine bemerkenswerte Tierwelt ist dort noch erhalten – Berglöwen, Dachse, Elche, Bären, Kojoten, Rehe, wilde Truthähne. Weißkopfadler nisten in den Pappeln entlang des Uncompahgre Rivers.

Bekannt wurde der Ort auch durch die Filme True Grit, How the West was won und Tribute to a bad man.

In Ridgway findet man auch die einzige Ampel im Ouray County – an der Kreuzung HW 62 / HW 550.

Wir fahren weiter, HW 550 über Montrose bis Delta. Es ist sehr warm, aber am Himmel drohen dunkle Wolken, ich bringe meine Camera in Sicherheit vor dem evtl. kommenden Regen. Doch wir haben mal wieder Glück und kommen trocken nach Delta, 15 Uhr, nach 218 Meilen = 350 km.

Unser Abendessen: Gallo Salami, Fisch, sehr gutes Baguette (4 Dollar), Avocados, Tomaten, Bananen, Bier und Weißwein.

Gegen 18.30 Uhr sind wir geduscht und schauen fern. Relaxen tut not.

Delta ist County Sitz und mit 9.000 Einwohnern der größte Ort des Delta County in Colorado.

Delta wurde als Trading Post für die Ute Indianer und frühen Siedler gegründet. Fort Uncompahgre wurde im Jahr 1828 errichtet. Die Stadt wurde nach dem Delta benannt, wo der Uncompahgre River in den Gunnison River mündet.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada

© Uschi Agboka, 2016
Du bist hier : Startseite Amerika USA 04.07.2015 - Gateway Canyon - Montrose - Delta, CO
Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise durch folgende Staaten (USA und Kanada): Colorado / New Mexico / Arizona / Nevada / Arizona / New Mexico / Texas / Oklahoma / Kansas / Missouri / Illinois / Wisconsin / Michigan / CANADA – Ontario / Minnesota / North Dakota / Montana / Idaho / Utah / Wyoming / Utah / Colorado Motorrad-Tour-Verlauf – 10.250 Meilen = 16.503 km
Details:
Aufbruch: 13.05.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 09.07.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors