USA - Kanada 2015 - Teil 5

Reisezeit: Mai - Juli 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 5-Streckenverlauf Idaho/Utah/Wyoming/Colorado: 05.07.2015 - Cimarron - Black Canyon - Salida, CO

05.07.2015 - Morrow Point Dam Road - Gunnison River - Salida, Colorado

05.07.2015 Delta – Montrose – Cerro Summit, 2.451 m – Cimarron – Morrow Point Dam Road - Cimarron River– Black Canyon – Morrow Point Dam – Gunnison River – Curecanti National Recreation Area - Blue Mesa Summit, 2.654 m – Blue Mesa Lake – Sapinero/Cebolla Basin - West Elk Loop Scenc Byway - Gunnison – Monarch Pass, 3.448 m - Salida, Colorado
5 Std. 158 Meilen (255 km)

Um 8 Uhr verlassen wir Delta, fahren HW 550 zurück bis Montrose. Von dort folgen wir HW 50 East, über den Cerro Sum-mit, 2.451 m.

Wir halten in Cimarron, am Visitor Center – Curecanti Natioanl Recreation Area. Dort kreuzte die D & RG Schmalspurbahn die Cimarron River Gorge. Einige alte Eisenbahnwaggons sind noch zu besichtigen. Der Ort gehört zu den National Register Historic Places.

Cimarron selbst ist eine kleine Gemeinde am Cimarron River, südlich des Black Canyon of the Gunnison.

Nachdem wir uns alles angeschaut haben, folgen wir der Morrow Point Dam Road, durch eine wilde Schlucht, entlang des Cimarron River, bis zum Gunnison River. Man kann von dort auf dem Mesa Creek Trail entlang des Flusses wandern.

Der Morrow Point Lake liegt ruhig in einem tiefen, felsigen Kanal des Black Canyon. Ein 11 Meilen = 18 km langer Wasserstreifen, bis zu 138 m tief. Hier wurde der Gunnison River zu einem See aufgestaut – Morrow Point Dam.

Der Gunnison River ist ein etwa 290 km langer Nebenfluss des Colorado Rivers in Colorado. Der Fluss entsteht durch den Zusammenfluss von East River und Taylor River bei Almont im Gunnison County. Er fließt westwärts durch das 20 km lange Blue Mesa Reservoir, das Morrow Point Reservoir und das Crystal Reservoir.

Diese drei Stauseen bilden die Curecanti National Recreation Area, die im oberen Teil des Canyons liegt, der dem Nationalpark seinen Namen gab. Die drei Stauseen dienen der Erzeugung von Elekrizität durch Wasserkraft. Von Cimarron folgt der Gunnison River einer nordwestlichen Richtung durch den Black Canyon of the Gunnison National Park und die Gunnison Gorge.

Der Morrow Point Dam ist eine 143 m hohe doppelt Bogen-Betonstaumauer, die den Gunnison River im Black Canyon zum Morrow Point Lake aufstaut. Die Staumauer befindet sich in einer engen Schlucht, unten ca. 61 m breit und ca. 170 m breit oben an der Spitze. Die Bauzeit dauerte von 1963 bis 1968.

Der Morrow Point Lake existiert seit 1968, aber der heute sichtbare Black Canyon entstand in den letzten 2 Mio. Jahren, als der Gunnison River sich durch eine Sandsteinschicht aus dem Jura gegraben hatte und die Oberfläche eines Blocks aus rund 2 Milliarden altem Gestein traf, der bei der Gebirgsbildung vor ca. 70 Mio. Jahren angehoben worden war.

Wir können nicht ganz bis zur Staumauer vorfahren, es ist alles gesichert und abgesperrt, aber ein Foto gelingt doch. Zurück wieder durch den herrlichen Canyon bis zum HW 50, der uns nun über den Blue Mesa Summit, 2.654 m, führt, vorbei am Blue Mesa Lake.

Blue Mesa Reservoir ist der größte Stausee in Colorado. Er wird vom 1965 errichteten Blue Mesa Staudamm aufgestaut und überflutet den Großteil der ehemals 80 km langen Gunnison Schlucht, deren verbliebener Teil im Westen als Black Canyon of the Gunnison im Jahr 1999 unter den staatlichen Schutz eines Nationalparkes gestellt wurde. Der See, 32 km lang, max. Tiefe 113 m, max. Speicherkapazität 1,16 Mrd. m³, liegt zwischen den West Elk Mountains und dem San Juan Gebirge im Gunnison County.

Wie die anderen Stauseen dient der See zur Energiegewinnung, dem Hochwasserschutz, der Bewässerung sowie als Naherholungsgebiet. Der See ist Teil des Erholungsgebietes Curecanti. Für die Bevölkerung ist der Stausee ein beliebtes Angel- und Wassersportzentrum.

Alles ist herrlich grün in diesem Jahr. Der Wasserstand der Stauseen ist hoch, es hat ja viel geregnet in den letzten Wochen. Die Fahrt durch das Sapinero und Cebolla Basin ist herrlich, so schön wie in diesem Jahr haben wir es noch nie erlebt. Auch hier hat der HW einen besonderen Namen – West Elk Loop Scenc Byway.

Gegen 11 Uhr kommen wir nach Gunnison. Im City Park entdecken wir schön geschnitze Holzarbeiten, besonders schön ist ein Wolf, der in einen Baum hinein gearbeitet wurde. Herrlich diese Kunstwerke.

Gunnison ist eine Kleinstadt, ca. 6.000 Einwohner, County Seat von Gunnison County. Sie liegt an den südlichen Ausläufern der West Elk und Elk Mountains. Im Umkreis von 80 km ist es die größte Wohnsiedlung. Wirtschaftlich profitiert die Stadt vom Wintersportzentrum Crested Butte und vom Nationalpark Black Canyon of the Gunnison, die beide in einem Umkreis von 50 km von der Stadt entfernt liegen. Für amerikanische Verhältnisse ist das nah.

Gunnison hat eine staatliche Universität, mit ca. 2.500 Studenten. Gunnison ist zudem die Kulisse des Science Fiction Films „Aliens vs. Predator 2“, obwohl der Film in Port Coquitlam und Port Moody, British Columbia, gedreht wurde.

Wir parken am Sherpa Cafe. Ein sehr freundlicher älterer Herr, aus Nepal stammend, erzählt uns Geschichten über seine Freunde in München. Nachdem wir uns gestärkt haben, geht es weiter, HW 50, über Parlin, Sargents, hoch hinauf zum Monarch Pass. Über uns, neben uns, hinter uns, vor uns – überall sind dunkle Wolken zu sehen. Ein Unwetter droht. Wir hoffen, dass wir ohne Regen über den Monarch Pass kommen, denn dort ist es immer sehr kalt.

Der Pass liegt auf 3.448 m Höhe. Wir haben mal wieder Glück, kein Regen, doch sehr viel Verkehr auf der Passstraße. Das gefällt den Motorrad-Fahrern gar nicht, sie wollen ja die Maschinen laufen lassen. Die Menschen kommen aus dem Wochenende, sie wollen zurück nach Hause. Nun, das können wir ja auch verstehen. Es gibt einige große Pferde-Ranchen (Quarterhorse) und Weiden mit prächtigen Stieren inmitten der Rinder und hin und wieder sieht man kleine Schaf- und Ziegenherden.

Oben auf dem Monarch Pass machen wir die üblichen Fotos vor dem Pass-Schild und ein Besuch im Visitor Center ist auch nötig. Hier finden sich immer nette Kleinigkeiten, die man als Andenken mit nach Hause nehmen kann.
Der Monarch Pass ist einer der schönsten Pässe in Colorado und bietet einen herrlichen Blick auf das südliche Ende der Sawatch Range. Dies ist eine Bergkette im Zentrum von Colorado, die acht der zwanzig höchsten Gipfel der Rocky Mountains (u. a. Mount Elbert, 4.401 m) umfasst.

Auch auf der Weiterfahrt, bergab Richtung Salida, begleiten uns dunkle Wolken. Nach 13 Uhr erreichen wir unser Hotel, Gateway Inn, in Salida, nach 158 Meilen = 255 km. Das Hotel ist wunderschön, aber teuer, 90 Dollar. Doch heute ist es uns das wert. Da die Zimmer noch nicht fertig sind, laden wir nur unser Gepäck ab und fahren in den historischen Teil von Salida.

Immer wieder, wenn wir nach Salida kommen, bin ich von den schönen Wohnhäusern mit ihren herrlichen Blumengärten begeistert. Salida ist definitiv einer meiner Lieblingsorte in den USA.

Rolf findet schnell einen Parkplatz, direkt vor „unserem Cafe“, welches in diesem Jahr von zwei jungen Männern geführt wird. Sonst waren es junge Frauen, die haben das Cafe aber verkauft, wie ich erfahre. Während Rolf fotografiert, mache ich mich auf, den Laden aufzusuchen, wo ich mir seit Jahren sehr bequeme Turnschuhe kaufe. Doch das Geschäft ist verschwunden, ein Verkaufsschild steht im Schaufenster. Ich bin sehr traurig darüber, denn die beiden Inhaberinnen, zwei nette alte Damen, waren immer sehr freundlich und hilfsbereit, so dass ich immer passende Schuhe für meine mehrwürdigen Füße gefunden habe. In einem kleinen Geschäft, wo ich eine Tischdecke für Zuhause erstehe, erfahre ich, dass es den beiden alten Ladys gut geht, sie sind in Pension gegangen, nachdem sie mehr als 40 Jahre den Schuhladen geführt haben. Mich freut das sehr.

Rolf und ich machen einen kleinen Spaziergang und setzen uns dann auf eine Bank, um die vorbei eilenden Menschen zu beobachten. Es ist schon manchmal sehr ungewöhnlich, was man so erblickt. Später laufen wir zurück zum Cafe, Kaffee trinken und Eis essen. Sehr lecker.

Bevor wir ins Hotel zurück fahren, geht es noch zum Safeway, zum Einkauf. Der Safeway in Salida ist sehr gut sortiert, wir kennen ihn von Besuchen aus den Vorjahren.

Nach 15 Uhr sind wir zurück im Gateway Inn. Der Raum ist fertig und Rolf schleppt alle unsere Sachen von der Rezeption ins Zimmer. Später essen wir zu Abend: Hähnchen, Brombeeren, Avocado, Tomaten, Baguette, Bananen, Bier und Wein. Alles lecker und gut. Dann Duschen, Relaxen, Nachrichten an Freunde senden und Schreiben.

Irgendwo randaliert jemand. Zwei Polizeiautos fahren vor und sorgen für Ruhe und Ordnung.

Salida, 1880 gegründet, eine Kleinstadt im zentralen Teil Colorados, 2.159 m Höhe, liegt im Tal des Arkansas-Rivers, der von den Sawatch-, der Sangre de Cristo- sowie der Mosquito Range umschlossen wird. 1880 wurde die einstmalige Eisenbahnerstadt gegründet. Sie war ein bedeutender Knotenpunkt im Netz der Denver and Rio Grande Western Railroad. Ende des Zweiten Weltkrieges zog sich die Bahn aus Salida zurück. Seit Ende des 2. Weltkrieges konzentrieren sich die Einwohner daher auf Viehzucht oder arbeiten in Leadville, im Molybdän Bergwerk.

Molybdän ist ein Übergangsmetall der 5. Periode. Das hochfeste, zähe und harte Metall besitzt einen silbrigweißen Glanz. Von allen Elementen der 5. Periode besitzt es den höchsten Schmelzpunkt. Von reduzierenden Säuren (auch Flusssäure) wird es nicht angegriffen. Deshalb wird Molybdän in großen Mengen zur Herstellung von säurebeständigen Edelstählen und Nickel-werkstoffen eingesetzt(z. B. in der Luft- und Raumfahrt).

Heute ist Salida ein bedeutender Touristenort. Die Angebote umfassen neben dem Wintersport auch viele Wassersportaktivitäten am Arkansas-River. Im historischen Kern von Salida stammen viele Häuser aus der Zeit um 1880. Wunderschöne Fassaden, sehr hübsche kleine Geschäfte, viele Kunstgalerien, sehr schöne Wohnhäuser mit Gärten voller blühender Blumen.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise durch folgende Staaten (USA und Kanada): Colorado / New Mexico / Arizona / Nevada / Arizona / New Mexico / Texas / Oklahoma / Kansas / Missouri / Illinois / Wisconsin / Michigan / CANADA – Ontario / Minnesota / North Dakota / Montana / Idaho / Utah / Wyoming / Utah / Colorado Motorrad-Tour-Verlauf – 10.250 Meilen = 16.503 km
Details:
Aufbruch: 13.05.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 09.07.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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