USA - Kanada 2015 - Teil 5

Reisezeit: Mai - Juli 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 5-Streckenverlauf Idaho/Utah/Wyoming/Colorado: 01.07.2015 - Craters of the Moon NM - Ogden, Utah

01.07.2015-Arco-Carey- Richfield - Snake River - Brigham City - Odgen, Utah

01.07.2015 Arco – Craters of the Moon NM – Carey – Richfield – Shoshone – Jerome – Snake River – Tremonton – Brigham City – Willard – Great Salt Lake - Ogden, Utah
9 Std. 307 Meilen (494 km)

Um 6 Uhr sind wir wach. Wir haben beide in der Nacht gut geschlafen. Da es in dem Hotel kein Frühstück gibt, machen wir uns um 7.30 Uhr auf den Weg. Das Wetter ist bedeckt, 35 Grad. Da lässt sich das Motorradfahren aushalten.

Zunächst geht es zum Pickles Place – dort wollen wir frühstücken. Vor dem Lokal steht ein großer grüner Stuhl, den Rolf gleich ausprobieren muss. Hierher scheinen sich keine Touristen zu verirren. Lauter Einheimische sind im Restaurant zum Frühstück versammelt. Die Bedienung ist sehr nett und freundlich. Sie schenkt uns einige kleine Tütchen Salz für unterwegs.

Um 8.30 Uhr verlassen wir Arco, HW 93, HW 26 – Richtung Carey. Leider treffen wir hier auf 26 Meilen = 42 km fresh chip seal road, ekelhaft für unser Motorrad. Rolf hat Angst um seinen Zahnriemen. Wir besuchen in diesem Jahr wieder einmal Craters of the Moon National Monument. In diesem Jahr ist der Park besonders schön – die Lava Cinder Gärten sind be-deckt mit Blumen. Im Park ist viel Neues zu sehen. Neue Wege und Straßen wurden angelegt und wir nutzen die Gelegenheit, uns alles anzuschauen. Rolf ist in seinem Element und macht viele schöne Bilder von der herrlichen Gegend, ehe wir weiter-fahren.

HW 26 bis Carey, 600 Einwohner. Hier ist der Hund begraben. Der Ort ist von der Landwirtschaft geprägt und heute werden auch hier die Felder bewässert, was uns etwas Kühlung bringt.

Ab Carey befinden wir uns in der Wildnis, nur Sagebrush, soweit das Auge reicht. Kein Tier, kein Haus ist zu sehen – nur Natur pur.

Wüsten-Beifuss (Sagebrush), auch Steppen-Beifuss oder Wüstensalbei genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler. Diese winterharte Pflanzenart wächst in trockenen Gebieten der westlichen USA, besonders in ausgedehnten, wüstenartigen Flächen des Großen Beckens. Der Wüsten-Beifuss wächst sowohl auf sandigem als auch lehmigem Boden. Er ist ein silbrig-grauer runder Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von etwa 1,20 Meter erreicht. Entlang von Flüssen oder in anderen feuchten Gebieten kann er bis zu 3 Meter Wuchshöhe erreichen. Ähnlich wie der Salbei verbreitet er einen aromatischen Geruch, besonders wenn er nass ist. Er ist dem Salbei allerdings nicht verwandt. Im Gegensatz zu ihm schmeckt er bitter. Vermutlich dient der Geruch zur Abschreckung von Tieren. Rinder vertragen die Pflanze nicht, wohl aber die Prong-horn-Antilopen und einige Schafe und Hühner. Für viele nordamerikanische Indianer ist der Wüsten-Beifuss eine der heiligs-ten Pflanzen. Sie verbrennen ihn in Zeremonien im Glauben, dass dies böse Geister fernhalten und die Gedanken reinigen würde. Einige Stämme, zum Beispiel die Nördlichen Shoshone, benutzten ihn auch zum Bau von Hütten. Der Wüsten-Beifuss ist die National-Blume des US-Bundesstaates Nevada.

Ab Richfield (460 Einwohner) stinkt es gewaltig – Chemiefabriken und hier werden die Felder mächtig mit Gift besprüht. Der Geruch in der Luft ist ekelerregend, so gibt Rolf Gas, dass wir von hier fortkommen.

Um 11.20 Uhr machen wir eine kurze Pause in Shoshone. Shoshone ist County Sitz mit 1.410 Einwohnern die größte Stadt im Lincoln County, Idaho. Die Bevölkerung lebt von der Land- und Milchwirtschaft. Es ist heute wieder sehr heiß und wir haben noch 200 Meilen = 322 km vor uns.

Weiter HW 93 South bis Jerome, ca. 10.000 Einwohner. Am Flyin J Travel Plaza ist die Hölle los, also suchen wir uns ein ruhigeres Plätzchen und finden ein kleines Lokal, wo wir uns einen Thunfisch-Salat teilen, dazu Saft und Sprite, Kosten 10 Dollar.

Ab Jerome folgen wir der Interstate 84 East, bei extremer Hitze. Die Strecke selber ist öde und langweilig, selten, dass ich so etwas sage und dann dazu die hohen Temperaturen. Ich bin fix und alle.

Wir überqueren den mächtigen Snake River, der viel Wasser führt. Der Snake River ist ein 1.674 km langer Nebenfluss des Columbia Rivers im Nordwesten der USA. Der Snake River hat seine Quelle an der kontinentalen Wasserscheide im Yel-lowstone National Park, fließt dann in Wyoming nach Süden durch den Grand Teton National Park. Hinter dem Snake River Canyon biegt er nach Westen ab und erreicht die Snake River Plain, eine Ebene, die sich über rund 600 km bogenförmig durch das südliche Idaho zieht. Er fließt an den Städten Idaho Falls, Pocatello, Twin Falls und Boise vorbei und bildet mehrere Stau-seen. Auf der Höhe von Twin Falls bildet der Snake River die 70 m hohen Shoshone Falls, auch Niagara of the west genannt. Dann strömt er weiter nach Norden und bildet einen Teil der Grenze zwischen Idaho und Oregon.

Um 14.30 Uhr sind wir in Utah. Weiter Interstate 84 bis Tremonton. Bei einem McDonald’s, was wir sonst meiden, genehmi-gen wir uns einen Kaffee für Rolf und für Uschi einen kühlen Apfelsaft, Kosten 2 Dollar.

Dann weiter Interstate 84. Links der Autobahn werden wir von einer herrlichen grünen Bergkette begleitet. Wir passieren Brigham City und Willard. Von weitem ist der Great Salt Lake zu sehen. Hier herrscht nun ein Wahnsinnsverkehr. Wir müssen die Ausfahrt 341 nhmen, links, 2,1 Meilen = 3,38 km, dann sind wir endlich da, in Ogden, um 16.30 Uhr, nach 307 Meilen = 494 km. Für mich war der Tag heute eindeutig zu lang, mind. 100 Meilen = 160 km waren zu viel und das bei der extremen Hitze. Mir geht es nicht besonders gut. Rolf hingegen scheint das alles nichts auszumachen. Schnell einchecken im Days Inn. Wir haben einen Coupon, zahlen 49 Dollar statt 89 Dollar.

Eine Dame mit Kind fragt nach einem Zimmer (draußen hängt ein Schild – Zimmer ab 49 Dollar!). An der Rezeption sagen sie, sie hätten nur Zimmer für 89 Dollar, evtl. noch 79 Dollar. Doch der Mutter ist das zu teuer und so verlässt sie das Hotel. Die sehr freundliche und gut gekleidete Dame ist Halbindianerin – vielleicht gibt es in dem Hotel Vorurteile, denn das Hotel ist fast leer, es wird umgebaut, da ist es unverständlich, dass kein Zimmer für 49 Dollar vorhanden war. Wir haben ja auch eines bekommen.

Die kleine Tochter, 5 Jahre, ist begeistert von meiner Lederhose mit den Schnüren an den Seiten. Sie betastet alles und staunt. In den USA fahren die meisten Motorradfahrer mit Jeans und Leder-Chaps, wie sie von den Cowboys getragen werden. Kom-plette Lederhosen sind eher unbekannt. Ich erkläre den Fragenden immer, dass die Lederhose zwar warm ist bei der Hitze, aber eben auch viel bequemer bei den langen Touren, die wir fahren. Ich könnte ohne die Lederhose die vielen Kilometer nicht aushalten.

Abladen, Zimmer beziehen. Es gibt mal wieder keinen Kühlschrank. So wird erneut der Papierkorb mit der besonderen Tüte, die wir aufgehoben haben, ausgestattet und mit Eis gefüllt, um Bier, Wein und Lebensmittel zu kühlen.
Während ich auspacke, dusche und Haare wasche, fährt Rolf zum einkaufen. Mir ist es einfach zu heiß. Nach einer Marathon-Reise durch die Stadt kommt Rolf endlich zurück und wir essen. Es gibt geräucherten Lachs, Erdbeeren, Blaubeeren, super gutes Baguette, Bier und Wein.

Im Supermarkt gab es 12 Flaschen Miller Light zum Preis von 6 Flaschen = 7 Dollar. Da konnte Rolf als Schwabe natürlich nicht widerstehen und musste sie kaufen. Nach so vielen gemeinsamen Reisen bin ich immer wieder erstaunt, wie Rolf alles im Motorrad unterbringt.

Meine Lederhose muss genäht werden. Auch da ist mein Rolf unübertroffen. In handwerklichen Dingen bin ich eine totale Niete. Nachdem Rolf die Hose repariert hat, machen wir uns einen gemütlichen Abend, Relaxen und schauen fern.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada

© Uschi Agboka, 2016
Du bist hier : Startseite Amerika USA 01.07.2015 - Craters of the Moon NM - Ogden, Utah
Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise durch folgende Staaten (USA und Kanada): Colorado / New Mexico / Arizona / Nevada / Arizona / New Mexico / Texas / Oklahoma / Kansas / Missouri / Illinois / Wisconsin / Michigan / CANADA – Ontario / Minnesota / North Dakota / Montana / Idaho / Utah / Wyoming / Utah / Colorado Motorrad-Tour-Verlauf – 10.250 Meilen = 16.503 km
Details:
Aufbruch: 13.05.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 09.07.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors