Honeymoon: Backpacking in Kambodscha und Vietnam
Hue
Kaiserzitadelle von Hue
Heute Morgen haben wir uns mit dem Taxi auf den Weg zur Kaiserzitadelle (UNESCO Weltkulturerbe) gemacht. Die Kaiserzitadelle ist ein wirklich grosser Komplex mitten in der Stadt, der von einer 10km langen Mauer umschlossen wird und in dem stets die hiesigen Kaiser gelebt haben, ihren Hofstab untergebracht haben, sich gebildet haben, ihre Mutter und Grossmutter haben leben lassen sowie ihren Harem untergebracht haben. Für alles gab es einzelne Bereiche. Der letzte Kaiser Vietnams (Bao Dai) dankte 1945 ab. Die Zitadelle ist im Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass Teile noch zerstört und andere bereits neu gebaut oder restauriert worden sind. Die Bauarbeiten schreiten stetig voran.
So ein Kaiser hatte einen wirklich angenehmen Tagesablauf, wie wir erfahren haben: vormittags war Zeit für Gespräche mit den Ministern. Anschliessend kredenzten ihm seine Köche zwischen 30 und 50 Gerichte (und die Bilder zeigen trotzdem schlanke Menschen - wie haben die das gemacht?). Nach dem Essen war Zeit um ein wenig zu schlafen und sich von den Frauen seines Harems massieren, Luft zufächern und was vorsingen zu lassen. Danach war Zeit zum Lesen oder eine Fahrt auf Hues Parfumfluss bis hin zu seinem Grab um zu sehen, wie die Bauarbeiten voran schreiten (in Hue sind grosse Komplexe der Kaisergräber, deren Bau die Kaiser schon zu Lebzeiten in Auftrag gegeben haben). Danach wurde noch ein bisschen gearbeitet, um 18:00 Uhr ein frühes Dinner eingenommen und dann war Zeit für Privatsphäre. Also so lässt es sich als Kaiser doch leben.
Die Zitadelle ist auf jeden Fall sehenswert und nicht umsonst die top Sehenswürdigkeit in Hue. Und wir hatten wieder Glück: es war schön leer.
Wir hatten 35 Grad und somit waren wir nach der Besichtigung platt und haben es anschliessend ruhig angehen lassen und den einzigen Tag in Hue entspannt ausklingen lassen. Wir sind noch ein wenig durch die Strassen gestreift, haben uns erkundigt was es kosten würde, einen Motorroller zu kaufen (die Idee, Vietnam mit dem Roller zu befahren ist noch nicht vom Tisch), Andreas ist zum Friseur gegangen (mit einem wirklich guten Ergebnis) und als wir rausfanden, dass der Friseursalon auch Massagen anbietet, sind wir direkt noch für eine Fussmassage geblieben. Danach sind wir zu unserem Restaurant von gestern gegangen, das richtig gutes vietnamesisches Essen anbietet und sich auf frische Fischgerichte spezialisiert hat (Name: Banh Hue, Adresse: 03 Pho Duc Chin - wir können das Restaurant wirklich weiter empfehlen, auch wenn es optisch mal wieder nicht überzeugen würde. Aber das Essen ist super-frisch.).Heute wollten wir beide den "Hot Pot" probieren, denn wir hatten das gestern am Nachbartisch gesehen. Da stand ein kochender Topf auf einer Flamme und drum herum viele Kräuter, Reisnudeln, Saucen. Wir hatten jedoch nicht gesehen, was in dem Topf war. Am Ende war es richtig, richtig lecker aber die Tatsache, dass in dem Topf 6 komplette Fische mit Kopf und Zähnen und Flosse und allem einfach darin rumschwammen, wirkte im ersten Moment ein kleines bisschen abschreckend. Aber die Besitzerin des Restaurants hat uns gezeigt, wie man das Gericht zubereitet und den Fisch passend mit Stäbchen von den Gräten trennt und am Ende war es wirklich spitze. Manchmal muss man einfach mal was Neues ausprobieren.
Hue als Stadt hat uns sehr gut gefallen, denn die Stadt ist lebendig, die Lage am Parfumfluss sowie den Bergen ist sehr schön und es gibt einige Sehenswürdigkeiten. Wir haben hier allerdings das erste Mal in Vietnam die Erfahrung gemacht, dass die Einheimischen extrem unfreundlich (geradezu frech) zu uns als Touristen waren. Interessanterweise waren es genau diejenigen, die besonders viel mit Touristen zu tun haben (Rezeptionist im Hotel, Taxifahrer, Ticketverkäufer, Eisverkäufer) - vielleicht haben sie schlechte Erfahrungen gemacht. Uns hat es sehr überrascht, da wir das aus Vietnam nicht kannten. Andere Einheimische aus Hue, die nicht ganz so viel mit Touristen zu tun haben, da sie nicht so an den Hotspots tätig sind, waren hingegen so freundlich und zum Teil geradezu herzlich, wie wir es nie erwartet aber schon oft in diesem Land erlebt haben.
Morgen geht es weiter nach Hoian und wir freuen uns auf die Bahnfahrt über den Wolkenpass und auf 6 Nächte im gleichen Hotel, Strand, die angeblich wunderschöne Altstadt und das hervorragende Essen.
Aufbruch: | 30.04.2016 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.05.2016 |
Vietnam