Honeymoon: Backpacking in Kambodscha und Vietnam
Saigon Tag 2 und Tag des Abflugs
Saigon Tag 2 - Märkte und Pagoden
Heute haben wir ausgeschlafen und in Ruhe das wirklich gute Frühstück genossen. Anschliessend sind wir mit dem Taxi durch die halbe Stadt bis nach Cholon, Saigons Chinatown gefahren. Dort haben wir uns an der Phuoc-An-Hoi-Quan-Pagode absetzen lassen und sind zu Fuss durch das Viertel, das bis auf die Pagoden eigentlich nicht wirklich chinesisch anmutet.
Wir mussten, um in die richtige Ecke zu kommen, eine grosse und belebte Strasse überqueren und obwohl wir unterdessen meinen, eine Menge gewöhnt und diesbezüglich geübt zu sein, standen wir etwas aufgeschmissen an der Kreuzung, da der Verkehr einfach nicht abreissen wollte. Am Ende kam ein (es soll nicht unhöflich sein aber sie waren nun mal wirklich alt) steinaltes Pärchen (wir können gar nicht sagen, ob es Vietnamesen oder Chinesen waren) und half uns über die Strasse. Das war ein wenig eine verkehrte Welt aber wirklich hilfreich und sehr rührend von den beiden, wie sie uns durch die Motorroller und Autos gelotst haben.
Wir besichtigten dann erst mal zwei Pagoden, die Thien-Hau-Pagode und die Nghia-An-Hoi-Quan-Pagode, die beide wirklich sehenswert sind. Anschliessend wollten wir noch die nahe gelegene Cholon-Jamail-Moschee besichtigen, da jedoch die Schilder bezüglich der Zutrittsrechte für Frauen etwas unklar waren, haben wir es bei einer Besichtigung von aussen belassen. Danach sind wir quer durch das Viertel Cholon Richtung Binh-Tay-Markt gelaufen und obwohl die Sonne von Wolken verdeckt wurde, war es irre heiss. Auch Saigon scheint Themenstrassen zu haben. So haben wir in einem Strassenabschnitt diverse Papierläden passiert, in einem weiteren gab es diverse Lampions und in einer anderen Ecke waren vor den Geschäften säckeweise Kräuter und getrocknete Pilze ausgestellt. In einer weiteren Strassenecke gab es Fischereizubehör, in der nächsten wiederum Eisenwaren und Farben. Es war schön anzusehen. Nur der eigentlich weisse kleine Hund mit lila Rücken, der uns über den Weg lief, sah aus, als wäre in irgendeinem der Farbenläden in seinem Beisein ein Unfall passiert.
Je näher wir zum Binh-Tay-Markt kamen, umso geschäftiger wurde das Treiben. Die Leute bugsierten auf ihren Motorrollern eine Masse an Materialien, Kartons etc, bei denen in Deutschland jeder Kombi-Fahrer abgewunken hätte. Aber hier geht es nunmal nicht anders. Der Binh-Tay-Markt ist ein Markt etwas anderer Art, ist er doch eher ein Grossmarkt. Die Einheimischen kaufen hier grössere Mengen ein, um sie in ihren eigenen Geschäften weiter zu verkaufen. Daher auch die Rollerfahrer mit den riesigen Lademengen. Der Markt wird im Lonely Planet als architektonisches Meisterstück beschrieben, was wir als etwas übertrieben ansehen würden. Trotzdem ist er irgendwo schön und (und das haben wir in keinem Markt auf unserer Reise bisher gesehen) sogar auf 2 Etagen verteilt mit einem Innenhof im Zentrum. Die Gänge sind unglaublich eng und Andreas hatte keine Chance auszuweichen, als eine Verkäuferin gerade ihr ganzes Fisch-Wasser über den Gang kippte - wir müssen mal gucken, wie wir diesen Gestank bis morgen zum Flug wieder aus den Schuhen raus kriegen. Als wir auf dem Markt waren, brach ein Monsunregen los, der wie wild durch die Strassen peitschte. Da wurde es bei den aussen liegenden Geschäften etwas hektisch bei der Abdeckung und Sicherung der Waren. Anschliessend wurde wild weiter verkauft. Da wir keine 10 Flaschen Sojasosse, 20 Original Hilfiger Caps oder kiloweise getrocknete Garnele (das Zeug stinkt bestialisch) brauchten, haben wir den Markt einfach nur durchstöbernd genossen aber nichts gekauft. Wobei wir vermutlich, wenn wir gefragt hätten, auch kleinere Mengen bekommen hätten (als Tourist dann natürlich zum gleichen Preis wie das grosse Paket).
Anschliessend wollten wir zum zentrumsnäheren und bekannteren Benh-Thanh-Markt, der jedoch zu weit entfernt war, um ihn zu Fuss zu erreichen. Wir hätten fast die Buslinie 1 genommen, die uns netterweise einer der Cyclo-Fahrer empfohlen hatte und die am Benh-Thanh-Markt ihre Endstation zu haben scheint. Leider fuhr uns der Bus jedoch vor der Nase weg, weil wir es mal wieder nicht schnell genug über die etwas zu volle Strasse geschafft haben. Naja, mit dem Taxi ging es auch und Taxifahren ist hier so preiswert, dass es auch fast egal ist.
Der Benh-Thanh-Markt ist einer der Touristen-Hotspots in Saigon und man merkt es den Ständen an. Sie sind sehr geordnet aber von jedem Stand tönt beim Vorbeigehen "Sir, wanna buy something?" "Ma'm what looking for?" "Wanna help me buy something?" "Need Shirt?"... vielleicht sind wir ein kleines bisschen reisemüde aber heute hat uns das ungemein genervt. Am Ende haben wir tatsächlich noch 3 Kleinigkeiten gekauft und dabei hart gehandelt und nur 20.000 Dong (1$) mehr gezahlt als das Anfangsgebot, mit dem wir von unserer Seite in die Verhandlung eingestiegen sind. Heute waren wir halt einfach nicht kompromissbereit zum leidwesen der Verkäuferinnen. Noch ein Tipp zum Handeln übrigens: der Lonely Planet schreibt, man solle den Preis der Verkäuferin um 50% senken und dies als Einstiegsgebot nehmen und sich dann freundlich an den Endpreis annähern, der irgendwo dazwischen liegt. Blödsinn. Auf Märkten wie dem Benh-Thanh-Markt, wo alle Stände noch mindestens 15 ebenbürtige Konkurrenzstände haben, steigt man besser mit einem Angebot ein, das 70% geringer ist, als der aufgerufene Preis und zeigt sich dann freundlich lächelnd noch ein wenig kompromissbereit bis man bei 50% des Ausgangspreises angekommen ist. Wenn man sich dann noch nicht einig ist, bedankt man sich, legt die Ware mit einem bedauernden Blick zurück und wendet sich zum Gehen. In dem Moment spätestens haben die Verkäufer bei uns fast immer eingeschlagen. In Hoian, wo alles irgendwie etwas handgemachter und gemütlicher wirkt, haben wir die Taktik nicht so angewandt und damit für das eine oder andere Stück bestimmt nicht das Optimum im Verhandeln raus geholt. Aber auf einem grossen Markt wie dem heutigen, ist das eigentlich kein Problem.
Im Fazit hat uns der Binh-Tay-Markt im Cholon-Viertel mit seinen authentischen Ständen besser gefallen als der Benh-Thanh-Markt mit seinen vielen Touristen und aufdringlichen Verkäufern.
Anschliessend haben wir unseren Stadtrundgang von gestern fortgesetzt und haben am Opernhaus (das eigentlich Saigons Theater ist aber trotzdem als Opernhaus bezeichnet wird) und beim Sitz des Volkskommitees, vor welchem mal wieder eine Ho Chi Minh-Statue steht, vorbei geschaut. Als es dann schon wieder anfing zu regnen sahen wir das als perfekten Zeitpunkt um zurück zum Hotel zu laufen, zu duschen und den Nachmittagskaffee in der Lobby zu geniessen. Abends sind wir nochmal auf einen kleinen Streifzug durch die Stadt gegangen.
Saigon Tag 3 - Abreisetag - Abschied aus Vietnam
Saigon gefällt uns sehr gut und während Andreas weiterhin Hanoi favorisiert finde ich Saigon vielleicht ein bisschen schöner. Auf jeden Fall möchten wir nochmal wieder kommen und dann nach Möglichkeit Saigon an den Anfang einer Reise legen. Hier gibt es noch so vieles, was wir uns gerne ansehen würden aber irgendwie steht uns nach den 4 Wochen voller ständig neuer Eindrücke heute nicht mehr der Sinn nach den Sehenswürdigkeiten, die wir uns hier ansonsten definitiv angesehen hätten. Nächstes Mal fahren wir mit dem Fahrstuhl den Bitexco Financial Tower hoch für den schönsten Blick über Saigon, gehen in das Kriegsrestemuseum und besuchen den Wiedervereinigungspalast aber auf dieser Reise war es das nun für uns.
Unser Flug geht erst heute Abend um 20:00 Uhr, sodass wir heute noch einen grösseren Spaziergang durch die Stadt gemacht und die allerletzten wichtigen Dinge (Vietnams unverwechselbare Fischsosse, nochmal Chin Su-Sosse und ein paar Kühlschrankmagnete von Vietnam) gekauft haben, bei gutem Wetter nochmal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besucht haben und uns nun beim letzten Nachmittagskaffee im Hotel nochmal in Ruhe sammeln, bevor um 16:00 Uhr unser Taxi zum Flughafen kommt.
Nun stellen wir uns auf unsere 16 Stunden Reisezeit und unsere Heimkehr nach Deutschland ein. Nachdem wir auf unserer Reise durchgängig riesiges Glück mit dem Wetter hatten (ok, abgesehen von der Kanufahrt bei Gewitter aber da der Blitz nicht in unser Kanu eingeschlagen ist, könnte man auch hier von Glück sprechen ), weinte in Saigon 2 Tage lang der Himmel, sodass es nicht so schwer fällt, sich von diesem wunderbaren Land zu verabschieden, wie wir gedacht hätten (ein bisschen schwer ist es aber trotzdem, zumal heute nochmal die Sonne raus gekommen ist!). Die 4 Wochen waren grossartig aber wir freuen uns nun auch wieder auf daheim. Vietnam ist auf jeden Fall ein Land, das Lust auf Asien macht und wenn wir nicht Indien, Thailand oder Myanmar den Vorzug geben, kommen wir vielleicht nächstes Jahr schon wieder um all das zu sehen, was wir ausgelassen haben und all jenes nochmal zu sehen, was uns so unglaublich gut gefallen hat.
Es war eine einmalig schöne und für uns ganz besondere Hochzeitsreise, die wir mit Sicherheit nie vergessen werden!
Herzlichen Dank allen, die uns diese Reise ermöglicht haben und allen, die uns hierher indirekt begleitet haben! Wir haben uns über eure Nachrichten, eure Anteilnahme und eure Updates von Zuhause sehr gefreut.
Goodbye Cambodia and Goooooodbye Vietnam!
Aufbruch: | 30.04.2016 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.05.2016 |
Vietnam