Wir zeigen Euch die Welt - die erste große Reise zu fünft
Tag 14
Langsam kommt das Ende...
So langsam geht alles dem Ende zu, und alle freuen sich auch irgendwie wieder auf zu Hause. Selbstversorgung so weit weg von zu Haus entwickelt sich immer mehr zur Lotterie. Was lohnt es sich jetzt noch zu kaufen, was nicht, denn man will ja auch nichts wegschmeißen. Ein Pfund Butter im Handgepäck ist zwar nicht zu schwer, aber in jedem Fall zu fett. Naja, lieber auf Kante nähen, als die schwäbische Regel Nummer 1 unter den Selbstversorgern brechen: Nix verkomma lassa, auf sei Sach aufbassa…
Ein letztes Mal machen wir uns auf zu unserem Hausstrand, aber irgendwie wollte das große karibische Beachgefühl nicht mehr aufkommen. Keinen Parkplatz gefunden, die See ungewohnt rau, die Brise steif, Seegras gleich vorne (pfui deifel) alle irgendwie im Abreisemodus. Also zurück auf unseren Hügel, die hungrigen Mäuler stopfen und die nötige Abkühlung im Pool holen. Bei Kaffee aus Guadeloupe und Kokoskeksen ziehen wir alle, auf Antonias Wunsch hin, schon mal unser Resumée der ersten großen Reise. Das werden wir aber erst nach der nötigen Reflexion zu Hause preis geben.
Toni und Philipp zieht es vor dem Abendessen aber nochmal ins Becken. Toni möchte weiter für ihr Seepferdchen trainieren. Bereits gestern bei unseren neuen Freunden schwamm sie beinahe die olympische Norm über 15 Meter Brust. Ich bin mir sicher, dass wir noch in diesem Sommer die 25 Meter schaffen.
Beim Abendbrot entwickeln alle plötzlich einen bislang selten da gewesenen Fressrausch, die gesamte Einkaufskalkulation vom Vormittag wieder über den Haufen geworfen, na toll, ich sehe mich schon am Flughafen von Pointe-à-Pitre dem grimmigen, schwarzen Schwergewichtsboxer an der Sicherheitsschläuse gestikulierend erklären, dass das fettige Stück Etwas in meinem Rucksack kein neuwertiger C4-Sprengstoff ist, sondern einfach das Stück zu viel gekaufte Butter, die der Schwobaseggl nicht bereit ist zu entsorgen, und, dass die sich in der Hitze welkende Salami keinen Zünder in sich trägt.
Vor uns liegt nun noch ein voller Urlaubstag, wir werden langsam packen, poolen, putzen, wohl oder übel nochmal einkaufen (aber vorsichtshalber keine Butter). Wir werden versuchen noch einmal diesen marzipanösen Blick von der Veranda auf unsere Bucht voll auszukosten und unser letztes Carib gemeinsam trinken, denn wie könnte es anders sein, die schwäbisch-bayerischen Selbstversorger haben eine Sache perfekt kalkuliert. Das Feierabendbier.
Aufbruch: | 31.05.2016 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 16.06.2016 |