Beate und Raymond Easy Rider - die dritte Reise

Was ist das für ein schimmernder Glitter in meinem Gesich?

Wir kriegen für zusätzliche Kosten ein richtiges Frühstück. Unser erster Gedanke, hier eine weitere Nacht zu verbringen verwerfen wir. Wie sollen wir uns hier den ganzen Tag verweilen, nur im Zimmer? Viel ist hier nicht los und zum rumschlendern sind 2 Strassen zu wenig. Rider hat wieder denn Wettercheck gemacht, wir müssen weiter in den Süden.
In Cresson stehen wir das erste mal vor den Bahngeleisen und ein Güterzug blockiert den Verkehr. Rider hat erst noch erwähnt, das sei uns noch nie passiert - und voila! Die Kolonne vor dem Übergang wächst Blitz schnell. Check - haben wir auch erlebt.
Wir fahren auch das erste mal wieder einen unbefestigte Strasse. Viel Kies, Staub und grosse Löcher, aber nach ein paar Meilen sind wir wieder auf der normalen Strasse. Rider hatte einen blinden Passagier aufgelesen, eine grosse, schöne Heuschrecke. Wie passieren wieder viel grünes weites Land, wo wir Kühe unter Bäumen im Schatten stehen sehen, oder sie Baden im kleinen Teich auf ihrem Gelände. Kein Wunder bei der Hitze. Die Dörfer die wir durchfahren sind von winzig (927 Bewohner) bis Mittel gross (4739 Bewohner). Manchmal wünschte ich, ich wäre in Colorado oder in Utah, mir fehlt die Abwechslung, die Berge, die wechselnden Farben.
In Colemann hätten wir eigentlich ein Hotel, Rider möchte aber noch 75 Meilen bis San Angelo, was sich wettertechnisch als richtig erweist. Wir kommen trocken an und die Wetterwarnungen sind in Coleman bedenklich.
Wir schwimmen wieder eine Runde. Ich war wohl die letzten 4 Jahre nicht so oft Baden!
Unser Essen nehmen wir bei einem Italiener und bestellen Poulet Piccata. Schon mal Piccata mit Kapern gegessen? ,
Morgen werden wir weiterziehen und dann wieder eine Pause einlegen.

P.s. Der glitzernde, ockergoldene Schimmer in meinem Gesicht, war kein perfektes Make-up, es war der Staub der Naturstrasse, den Rider vor mir aufgewirbelt hat!