Beate und Raymond Easy Rider - die dritte Reise

Das Ziel ist der Weg, für einmal

Die Nacht war bescheidenen das Frühstück schneller abgeräumt als wir dachten. Auch nicht schade, nach meinen Magenkrämpfen von letzter Nacht ist mir eh nicht so nach essen. Irgendwie taumle ich etwas als ich das Zimmer verlasse. Aber lieber eine kurze Strecke fahren als eine weitere Nacht hier.
Der Himmel ist total bedeckt, was angenehme Temparaturen ergibt, am Horizont sehen wir aber bereits den blauen Himmel. Rider verspricht mir bald für einen Kaffe anzuhalten. Das die nächsten 70 Meilen nichts kommt, kann er auch nicht wissen. Beim fahren denk ich an die Fernsehserie "Dallas". Kein Wunder wurde Sue Ellen Alkoholikerin, bei der eintönigen Landschaft.
Hier im Hinterland hat es gestern anscheinend ganz schön heftig geregnet. Die Äcker sind auf jedenfalls ziemlich nass. Da sehen wir ein Flugzeug das die Felder mit Insektengift (nehme ich jetzt mal an) besprüht. Es macht ein paar elegante Schwenker und dreht auf uns zu. Erschreckend tief fliegt er über Rider's Kopf, natürlich nicht ohne seine Ladung bereits zu versprühen. Wir ziehen die Köpfe ein und hoffen uns trifft nicht zu viel der Ladung. Ob wir morgen noch Haare auf dem Kopf haben werden?
Wir treffen in Brady ein, wo ein Sport Café offen ist, nichts wie rein. Was essen wir bloss nun? Crispy Chicken Sandwich tönt gut. Wir bekommen aber zuerst irgendwas mit einer roten Sauce (Buffalo Wings), die super scharf ist. Die Kellnerin entschuldigt sich gefühlte 1 Million mal und wir bekommen 50% Reduktion weil sie das falsche Essen aus der Küche bekommen hat.
Jetzt tauchen immer mehr schöne Dörfer auf, wir sind kurz vor dem Ziel Fredericksburg. Hier haben wir 2 Nächte gebucht, es ist Zeit wieder mal eine Erholungspause zu machen.
Fredericksburg wurde von deutschen Einwanderern gegründet. Ein tolles Dorf, mit vielen schönen Häusern. Hotel mit Pool und los geht's - schwimmen. Da bietet uns ein netter Amerikaner ein Bier oder wenn wir wollen ein Wasser aus seiner Kühlbox an. So komme ich zu meinem ersten Coors light,
Abends gehen wir ins Bavaria, endlich wieder mal Fleisch ohne Sauce essen - aber wir werden enttäuscht, ein richtiges Wiener Schnitzel, mit ohne nichts gibt es nicht auf der Karte. Rider macht ein paar dumme Sprüche und ich warne ihn, wenn uns jemand versteht!!!
Er glaubt das weniger - bis uns Udo vom Nebentisch anspricht, der seit 15 Jahren hier lebt, Uups!
Wir spazieren zum Hotel zurück, morgen wird relaxt.