Australien-Tasmanien-Neuseeland in 10 Wochen
NEUSEELAND / Nordinsel: Biken in Napier / Erdbeben
Am nächsten Morgen richteten wir uns für das nächste Abenteuer. Jane holte uns wie vereinbart um 10.00 Uhr beim Camp ab und fuhr uns zum Bike-Park. Als wir ankamen, war der ganze Parkplatz bereits voll. Jane händigte uns die Bikes aus, und so konnten wir endlich wieder einmal Mountainbike-Feehling geniessen. In diesem Park standen 90 Km Trail in verschiedenen Schwierigkeiten zur Verfügung. Wir suchten den Einstieg und fuhren auf einem Singletrail Kurve um Kurve dem höchsten Punkt entgegen. Anfangs wurden wir von vereinzelten Cracks überholt, aber die benutzten den steileren Aufstieg, sodass wir uns nie in die Quere kamen. Beim Scheitelpunkt angelangt studierten wir den aufgehängten Streckenplan. Es ging nicht lange, kamen 2 Biker, ebenfalls in fortgeschrittenem Alte, auf uns zu und erklärten uns die verschiedenen Trails. Sehr kaneradschaftlich begleiteten sie uns ein Stück und zeigten uns die Einstiege. Wir wählten, wie uns empfohlen wurde, zuerst ganz einfache Trails, die es aber trotzdem in sich hatten. Wir fuhren Pump-Trecks, dann wieder Steilwandkurven und wieder Pump-Trecks. Es war einfach super geil. Ich machte mir einige Sorgen wegen Bäri, aber er kam immer nur wenige, manchmal auch mehrere Meter hinter mir und hatte sichtlich Freude daran. Wir fuhren so einige Stunden Single-Tracks hinauf und hinunter. Meistens waren wir alleine auf den Trails. Wenn wir jemanden kreuzten oder ausweichen mussten, merkten die sofort, dass wir Europäer waren; denn wir wichen immer nach rechts anstatt links aus. Plötzlich war es Zeit, Jane die Bikes zurück zu geben. Es war wieder einmal super und gab Hunger. Wir fuhren zum Camp zurück und liessen es bei einem guten z'MITTAG-z'NACHT gut gehen. Wir spürten am Abend beide die ungewohnte Anstrengung des Tages und gingen früh schlafen.
Plötzlich erwachte ich nachts kurz nach 12.00 Uhr. Irgend jemand rüttelte an unserem Fahrzeug. Ich hob den Vorhang, schaute hinaus, sah aber niemanden. Als ich Aufstand wurde mir fast schwindlig. Es war ein ganz eigenartiges Gefühl. Ich schüttelte Bäri und sagte ihm. "Du das war ein Erbeben". Er kam aus dem Tiefschlaf und bemerkte nur: "verzell ken Seich" drehte sich um und schlief weiter. Kurz danach hörte ich im Dorf die Sirenen. Sie stellte aber nach kurzer Zeit wieder ab. Ich schaute aus unserem Fahrzeug, aber rund herum blieb alles wie es war. So beruhigte ich mich wieder und schlief kurz darauf wieder ein. Um 03.40 klopfte plötzlich jemand bei unserem Nachbarn an die Wand. Kurz darauf auch bei uns. Es war der Platzwart, der uns die ZUNAMI-WARNUNG überbrachte. Wir sollen so schnell als möglich alles einpacken und in die Berge fahren. Bäri wusste nicht, wie ihm geschah. Er war ganz schlaftrunken und kaum ansprechbar.
Während Bäri langsam aufwachte, hängte ich das Stromkabel ab, und räumte den Wagen auf. Inzwischen wurde auch Bäri wach und setzte sich an Steuer. Wir wussten schon, wohin wir fahren würden, in jene Richtung von der wir gekommen sind. Rund um uns sind nun alle wach und ebenfalls am aufräumen. Wir verabschiedeten uns und fuhren los. Es war nicht viel los auf der Strasse. Hinter uns tauchten aber immer mehr Autos auf, die dasselbe vor hatten wie wir. Wir fuhren nun den Berg hoch. Bei der ersten Ausfahrt Bucht standen schon einige Camper, so fuhren wir bis zu nächsten, die frei war. Dort stellten wir unser Fahrzeug ab und ich machte uns das Frühstück. Nach dem Essen legten wir uns nochmals hin, und ruhten. Draussen hörten wir aber immer noch, wie die Lastwagen zur Küste hinunter fuhren. Wir fragten uns ernsthaft, ob die LKW Fahrer die ZUNAMI-WARNUNG nicht erfahren haben. Als um 8.30 immer noch Autos hinunter fuhren, entschieden wir uns, mal nachzusehen, was denn nun los sei. Beim Camp gab uns der Platzwart Entwarnung, erteilte uns aber den Tipp, nicht zu nahe ans Wasser zu gehen. Obwohl ich die Küste liebe, entschieden wir uns, wieder ins Landesinnere zu fahren. Und somit ging es wieder, bei schönstem Wetter diesmal, die gleiche Strecke zurück nach Taupo. Der Schrecken des Erdbebens sass uns aber immer noch in den Knochen. Im Fernsehen sahen wir bestürzt die angerichteten Schäden in Kaikoura. Wir machten uns auch Sorgen, wegen unserer Weiterreise auf die Südinsel. Als wir am anderen Morgen bei der Ferry-Zentrale anriefen, kam nur der Automat und teilte uns mit, dass infolge Schäden an der Mole in Picton, alle Fähren vorläufig annulliert wurden.
Aufbruch: | 24.09.2016 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 09.12.2016 |
Bahamas
Neuseeland