USA, Südstaaten
Die letzte Rasur
Die letzte Rasur
Noch eine nach Indianern benannte Stadt: Opelousas. Dort nächtigen wir in einem Motel und sind nun im sumpfigen Louisiana angelangt. Die Häuser haben flachere Dächer, auch das Land ist flach, die Besiedlung weiter dünn. In Opelousas haben sie ein kleines Museumsdorf errichtet. Darinnen einen Bahnhof, der ein Halt für den Orphan Train gewesen ist, mit dem Waisenkinder im späten 19. Jahrhundert in andere Landesteile umgesiedelt wurden. Im eigentlichen Museumsgebäude beschreibt uns eine gesprächige Lady die in Vitrinen versammelten Gegenstände einer vergangenen Alltagswelt. Vor allem ist ein Name präsent, der landläufig bekannt ist: Jim Bowie, jene legendäre Draufgängernatur und der Schöpfer des gleichnamigen Messers. Er lebte für kurze Zeit in dieser Stadt, das reicht aus, um Kopien einiger Dokumente und ein paar Erinnerungsgegenstände aus seinem Leben präsentieren zu können. Es gibt noch ein zweites, unbedingt sehenswertes Heimatmuseum, Opelousas Museum & Interpretive Center heißt es. Die gezeigten Objekte präsentieren die Zeit von der ersten Besiedelung bis hin zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Einen alten Fall von Kindesentführung beispielsweise kann man aus Zeitungsdokumenten verfolgen oder man betrachtet sich die Einrichtung eines Friseursalons, in dem ein gewisser Clyde Barrow rasiert wurde, die eine Hälfte von Bonnie und Clyde. Zwei Tage später ist er dann erschossen worden. In einer beachtlichen Sammlung von Puppen spiegelt sich erneut ein Stück amerikanischer Geschichte. Im Rahmen einer schulischen Wohltätigkeitsveranstaltung hören wir am Nachmittag Zydeco-Musik. Die Band reißt uns nicht von den Sitzen, lediglich das eine Mitglied sei erwähnt, das mit einem großen Waschbrett vorm Bauch herumschrammelt. Eine leider wenig überzeugende Mahlzeit in einem Diner beschließt diesen Tag.
Aufbruch: | 10.08.2017 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 01.09.2017 |