Dachzelt-Tour Frankreich/Spanien/Portugal - ohne Gewähr
19.08.: Le Canal du Midi - Plage du Bosquet
Mittelmeer erreicht. Gesehen und für "nicht mein Ding" befunden. Kein Schatten und viel zu viele Menschen. Vielleicht Ende September ganz nett. Kilometerweit alles gleich - wird an den ganzen Stränden hier so aussehen (Valras, Sérignan, Agde ...)
Tages-Kilometer: 25 (Tretroller)
Ein Sonnenaufgang vor dem Schlafzimmerfenster ist ein schöner Tagesbeginn.
Nach einem gemütlichen Frühstück packe ich meinen Rucksack und starte um 9:45 mit meinem Tretroller.
Zunächst zu Fuß an ein paar Weinfeldern vorbei. Dann durch den Ort zum Canal du Midi. Hier lande ich direkt vor dem Office du Tourisme, das sich auf einem Boot befindet. Wie passend und sehr hübsch eingerichtet. Die freundliche Dame versorgt mich mit einer Karte und versichert mir, dass der gesamte Weg am Kanal entlang asphaltiert ist.
Los geht es. Durch den regen Bootsverkehr ist es nie langweilig. Inzwischen sind die Temperaturen jedoch gen 30 Grad geklettert und die Strecken ohne Schatten werden ganz schön anstrengend.
Übrigens: 1 Foto machen heißt:
anhalten / Roller abstellen / Rucksack runter / Kamera raus / Foto machen / Kamera wieder rein / Rucksack wieder auf den Rücken
11 km später finde ich tatsächlich DAS MITTELMEER am Plage du Bosquet (Portiragnes-Plage). Es ist inzwischen 11:30 Uhr.
An einer Beachbar bestelle ich mir einen Sirop de Menthe - genial wie der innerlich kühlt. Zu mehr als einem Foto kann ich mich nicht hinreißen lassen. Ich stelle fest: das ist nicht "mein Ding". Nullkommanull Schatten und viel zu viele Menschen für mein Wohlbefinden. An der Bar tummeln sich junge Herren mit Sixpack-Oberkörper, coolen Tattoos und bunten verspiegelten Sonnenbrillen. Es ist Mittagszeit und nun rollt auch die Damenwelt an. Ebenfalls mit riesigen Brillen, glitzernden Tüchern über den Bikinis, viel Make-Up und knallroten Lippen und Fingernägeln sowie gut "beschmuckt" und bestellen die ersten Karaffen Rosé.
Bei Rosé bin ich immer gerne dabei, aber nicht in dieser Gesellschaft, wenn ich selber nass geschwitzt in Cargo-Bermudas mit Tretroller und Rucksack unterwegs bin und es Mittags über 30 Grad warm ist.
Nichts wie weg - meine Orientierung ist zwar miserabel, aber mein fotografisches Gedächtnis funktioniert und so fällt mir an jeder Ecke ein, was auf dem Hinweg da passierte (vom Gespräch mit 2 Engländerinnen, bis zum Foto machen) und ich finde auch wieder zurück - ohne mich zu verfahren... ähm: zu "verrollern"
Für den Rückweg meint es jemand gut mit mir und fordert meine sportlichen Leistungen noch weiter heraus: Gegenwind ist angesagt.
La Gambille, ein cooles Restaurant/Bar neben dem Kanal: hier mache ich Pause. Interessante Leute, die sich da treffen und weil ich gerade so voll auf dem französischen "savoir vivre"-Trip bin, bestelle ich mir einen Pastice. Allerdings mache ich auch die dazu gereichte Wasserflasche leer - keine Ahnung, ob "sich das gehört", aber ich habe DURST.
14 h bin ich zurück, lasse alles von mir fallen und stelle mich unter die Dusche!!!!
Der Nachmittag läuft mit weiteren Reiseplanungen, Schreiben vom Bericht und NICHTSTUN im Schatten ab.
Anruf von Ingo:
er ist nachmittags wohl behalten in Walscheid angekommen.
Nach diversen google-Maps-Befragungen einigen wir uns darauf, dass wir uns Übermorgen Abend in Urrugne treffen wollen.
In Anbetracht der Temperaturen, leere ich nicht nur das Pastice-Glas, sondern auch die Wasserflasche
Aufbruch: | 15.08.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 14.09.2018 |
Spanien
Portugal