Dachzelt-Tour Frankreich/Spanien/Portugal - ohne Gewähr
20.08.: Carcassonne - Les Pyrénées
eine sehr ansprechende Boutique, so ansprechend, dass ich mich zum shoppen genötigt fühle
Chabbada Boutique, 12 rue violet le duc, 11000 Carcassonne
Ferrières-sur-Sichon - Villeneuve-lès-Béziers
Start: 07:10 h
Ankunft: 17:00 h
Tages-Kilometer: 537
Gesamt-Kilometer: 1.913
1 Übernachtung:
https://www.gamping.com/land/16901
18,00 €
Bevor ich in bei Monsieur Jacques meinen Platz verlassen kann, muss ich noch mein persönliches Trocken-WC reinigen. Für diejenigen, die nicht wissen, wie ein Trocken-WC funktioniert - siehe Fotos. Es ist sauberer und hygienischer als so manche anderen WCs, die mir bisher begegnet sind. (siehe Fotos).
7:45 Uhr starte ich.
Gleich zu Beginn auf kleinen Straßen sehe ich wieder dieses Schild, das die Fahrt verlängern kann "route barrée". Ich weiß nicht warum, aber ich fahre trotzdem weiter und habe dieses Mal Glück: irgendeine Baustelle scheint fertig zu sein und man vergaß, das Schild wegzunehmen.
Es ist anstrengend, während der Fahrt auch noch Fotos zu machen und ich nutze sämtliche Tricks. z. B. so langsam an die Ampel fahren, dass ich bei ROT die Erste bin - was nicht gerade zum Amusement der Fahrer hinter mir führt - aber ich habe schließlich Ferien
Gegen 9 Uhr erreiche ich Carcassonne.
Carcassonne ist eine Stadt mit 45.996 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) in Südfrankreich und Präfektur des Départements Aude. Sie ist Sitz des Gemeindeverbands Carcassonne Agglo mit über 105.000 Einwohnern. Ihr Wahrzeichen ist die mittelalterliche, auf einem Hügel der Altstadt gelegene, als Cité von Carcassonne bezeichnete Festung.
Carcassonne liegt etwa 70 km nordwestlich von Perpignan an einer alten Handelsstraße zwischen Mittelmeer und Atlantik. Die Stadt liegt an den Flüssen Aude und Fresquel und wird vom Canal du Midi durchquert.
(Quelle: Wikipedia)[/k]
Es gäbe Parkplätze direkt vor der Altstadt, aber mit meiner Super-Orientierung, lande ich auf einem Parkplatz außerhalb. An dem Automaten schaffe ich nur ein Ticket für 2 Std. heraus zu lassen. Nun denn, ein strammer Gang ist angesagt. Wie ich beim Rückweg feststellen muss, hätte ich nur geradeaus gehen müssen, bin aber kreuz und quer durch die Stadt. Meine Rettungen, dass ich überhaupt zum Castle finde: ich frage jede zweite Straße einen Passanten (die wissen ja nicht, dass ich 500 m vorher bereits gefragt habe). Das übt so nebenher wieder mein Französisch .
Wirklich gerettet bin ich, als ich ein Office du Tourisme sehe und hier eine Straßenkarte bekomme. Mit einer Karte aus Papier, wo ich jederzeit drauf schauen kann, egal wie hell es ist, wo der Akku nie leer wird, da fühle ich mich sicher.
Die Gassen und Geschäfte der Altstadt begeistern mich und ich trotz Zeitdruck gerate ich in "Shopping-Modus" und nehme mir eine scharfe Gewürzmischung mit inkl. Unterhaltung mit dem netten Herrn, der seit 30 Jahren in verschiedenen Städten Gewürzmischungen verkauft. Auch ein sehr hübsches Kleid findet den Weg in meinen Besitz. Ich glaube, das letzte Mal, als ich tatsächlich in einem Geschäft etwas zum Anziehen probierte und kaufte ist ein paar Jahre her.
oh la la - meine Parkzeit läuft ab! Und die Touristenbusse rollen an, so dass es sowieso nicht mehr möglich ist, Fotos ohne Menschenmassen zu machen. Also lege ich an Tempo zu, dank Karte nehme ich nun den direkten Weg zurück zum Parkplatz und bin auf die Minute der Parkzeit am Auto - klatschnass geschwitzt, aber egal. Um so angenehmer die Weiterfahrt mit Klimaanlage auf voller Pulle
Und dann wird es hügeliger und ich sehe in der Ferne hohe Berge: die Pyrenäen.
Die Pyrenäen ... sind eine rund 430 km lange Gebirgskette. Sie trennen die Iberische Halbinsel im Süden vom übrigen Europa im Norden und spannen vom Atlantischen Ozean im Westen (Golf von Biscaya) bis zum Mittelmeer im Osten (Golf de Roses). ...
Die Staatsgrenze zwischen Frankreich und Spanien folgt im Wesentlichen dem Gebirgskamm. Mitten in den Pyrenäen liegt auch der Kleinstaat Andorra.
(Quelle: Wikipedia)
Und dann fahre ich einen Pass nach dem anderen:
Col de Port (1250 m)
Col de Pèghère (1389 m)
Col de Postel (1432 m)
Die Temperatur sinkt auf frostige 22 Grad
Die Pässe sind eine Herausforderung, macht Spaß, strengt aber auch an und man muss immens aufmerksam sein, weil immer wieder Motorradfahrer und auch Radler unterwegs sind.
Jetzt verstehe ich meinen Vater (40 Jahre später ):
Er fragte bei Urlaubsreisen meine Mutter immer: "Wie wollen wir fahren? Die schnellste Strecke oder die landschaftlich Schönste?" Klar wählte Mutti die zweite Variante. Meiner Schwester und mir wurde dann regelmäßig schlecht hinten im Auto und Mutti döste bereits nach 5 km gemütlich mit dem Kopf gegen die Seitenscheibe gelehnt
Aber jetzt fahre ich ja selber, genieße die Fahrt und die Ausblicke und halte so oft es geht zum Fotografieren.
Das kostet Zeit - ich will heute noch in Urrugne ankommen, ein Blick auf das Navi sagt 21:30 ... oh je,
Ich rufe Patricia an, die mir sagt, es sei kein Problem. Irgendwann komme ich jedoch an das Ende meiner Kräfte. Psychisch und physisch und so genehmige ich mir mit ca. 15 Euro die letzte Strecke per gebührenpflichtiger Autobahn und bin um 20 Uhr total platt in Urrugne.
Bei dieser Unterkunft handelt es sich um ein normales Wohnhaus mit großem Garten, wo sich bereits einige Camper mit Zelten befinden. In der Einfahrt ein Wohnmobil, weitere Pkws (von den Zeltern) vor dem Haus. Ich passe gerade noch daneben - vor die offene Garage und jede Menge Kinder spielen um mein Auto herum. Wenn ich meinen Kofferraum aufmache (was ja bei mir Ankleidezimmer, Küche, Büro etc. bedeutet) stehe ich noch 2 m von der Haustür entfernt.
Nach den tollen Erlebnissen mit ganz viel Natur und ganz viel Platz in Walscheid, Ferrières-sur-Sichon und Villeneuve-lès-Béziers, bin ich schon enttäuscht. Patricia ist aber sehr verständnisvoll und freundlich und cancelt meine zweite Nacht - morgen werde ich mir einen Campingplatz suchen.
Hunger habe ich keinen mehr, auch keine Lust, mir hier etwas zu machen. Auf der Terrasse finde ich einen Platz wo ich mir die Zeit mit Fotos hochladen vertreibe. Abendessen besteht aus Chips und Rotwein, bis die Bettschwere erreicht ist.
Mein "Verfolger" Ingo ist heute bis 23 h gefahren und bis kurz vor Andorra gekommen.
Morgen will er sein Shirt im Hardrock-Café kaufen und südlich der Pyrenäen meine Verfolgung aufnehmen
Mal sehen, ob es klappt, dass wir uns morgen Abend treffen.
BONNE NUIT - die letzte in Frankreich
Aufbruch: | 15.08.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 14.09.2018 |
Spanien
Portugal