Toskana alpin: So kennt man sie weniger (Apuanische Alpen)
Jeder hat sein Kreuz zu tragen
... und niemandes ist leicht! Bewaffnet mit Wasser, Keksen und Fotoapparaten lassen wir es nochmal krachen und laufen über Giuliana nach Muezzin, von dort über den Kalvarienberg mit seinen Kreuzwegstationen nach Bacillo. Viele steinalte verfallene Hüttchen säumen den Weg – Erfrischungsstände am Kreuzweg haben sich wohl nicht durchgesetzt. Anders als in der Pfalz mit Woiproob rund um die Uhr. Hier ist Askese angesagt. Dafür gibt es wunderbare Ausblicke von weit oben in die Ebene bis ans Meer, blühende Wiesenwege, Laternen und Kirchtürme vor strahlend blauem Himmel.
Blick auf Minazzana (rechts), Seravezza (links unten) und ganz hinten die Ebene mit Forte dei Marmi.
Zwei alte Chaisen im Wald: Die Ape (schon auf dem Friedhof) und ich (fühle mich manchmal so). Nur das heißgeliebte Kleid, das ich vor 22 Jahren in Polen gekauft habe, sieht immer noch so aus wie am ersten Tag.
Am Abend feiert Sawatzki. Wir beobachten das Volk, das sich an blau-weiß gedeckten Tischen niederlässt, Pommes und Haxen mampft und Bier trinkt. Eine Band tritt auf, und wir lieben die Sängerin mit ihrer großen Nase. Sie kann Amy Winehouse, Seal, Loredana Bertè – sie kann einfach alles. Ein Junggeselle wird verabschiedet. Er tanzt im Tierkostüm und raucht eine Zigarre. Heiß muss ihm sein unter seinem Fell! Wir hingegen genießen die Abendkühle mit leichtem Wind und schätzen einmal mehr die angenehme Wärme, die die Marmorstufen des Denkmals am Abend abgeben.
Wir verabschieden uns von Fabio mit dem Wunsch, wieder zu kommen, dann aber ohne körperliche Gebrechen und vielleicht sogar mit Rennrad. Bis dahin werden unsere Schwalben ihre Flugkünste perfektioniert und selbst Kinder haben.
Aufbruch: | 30.06.2018 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 14.07.2018 |