Toskana alpin: So kennt man sie weniger (Apuanische Alpen)
Faultag und ein Evento am Abend
Regen fällt und lädt zum Lesen im Bett ein. Schließlich ist Urlaub, aber auch hier herrscht ein gewisser Termindruck: Die Morgenstunden sind angenehm, während man die Zeit zwischen 14 und 17 Uhr tunlichst in einem kühlen Haus oder im schattigen Wald verbringen sollte.
Das mache ich am Nachmittag. Ich schraube mich hinter Fabio nach Cappelutti hoch, lese noch ein paar Marmorstückchen inklusive einer Fliese, die wohl jemand im Wald vergessen hat, auf, und kämpfe mich auf einem Waldweg Richtung Muezzin. Auf dem Rückweg sehe ich, dass an der Kirche Stühle aufgestellt werden. Auf Englisch und Italienisch bringe ich in Erfahrung, dass es dort heute Abend ein Konzert mit Filmmusik geben soll. Das interessiert uns beide, also machen wir uns fein – Urban in moda italiana, ich im Seidenkleid, das ich vor 9 Jahren in Ligurien erstanden habe, und steigen hoch.
Dort geht es zwanglos zu (Palaver! Kinder! Hunde!), und allenthalben werden Mückenmittel gezückt: gelbes Autan, irgendein ein blaues Zeug, und wir kontern mit grünem Antibrumm, sodass eine Wolke aus Zitronelladuft über dem Geschehen schwebt. Die Culiciden beeindruckt das wenig; auch das Orchester windet und kratzt sich. Musikalisch ist es nicht der reinste Genuss, aber es ist sehr nett. Wenn nicht zwischendurch so viel Unverständliches geschwätzt würde (Italienisch eben). Es ist – so wir es verstehen – eine Art Jahrestag der Bergwacht oder des Heimatvereins, denn alle Bandmitglieder tragen Uniform. Es sind junge Menschen dabei, Altgediente und sogar Absolventen des Konservatoriums, die die Soloparts spielen, das Niveau heben und natürlich wortreich belobigt werden.
Aufbruch: | 30.06.2018 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 14.07.2018 |