Auf Achse: 6 Monate Nordindien, Nepal, Südindien, Thailand
Tag 4: Manali
Warten in Manali
Aufstehen. Herrlicher Sonnenschein. Es geht gegen 30 Grad.
Wir trefen unseren Fahrer Sayjad und seinen Freund vom letzten Jahr in der Fußgängerzone, trinken Kaffee, machen Fotos. Sayjad ist gekommen, um uns mitzunehmen auf dem Highway nach Leh.
Wir erfahren (nicht direkt, sondern in vielen kleinen Sätzen): der Rothang-Paß ist gesperrt. Der Pass erreicht offiziell eine Höhe von 3978 m und liegt etwa 50 km nordöstlich der Stadt Manali. Über ihn führt eine nur in den Sommermonaten befahrbare Straßenverbindung, der National Highway, unser eigentliches Ziel. Er ist der erste und anstrengendste Paß, den es in Richtung Leh zu bewältigen gilt. Danach kommen zwar weitere höhere Pässe, aber "eher unkritisch".
Die uns schon bekannten Schneeeinbrüche in den letzten Tagen haben wohl zu einer Katastrophe um Manali und in der ganzen Region Ladakh geführt. LKWs und Pkw sind in den Bergen unter Schneemassen begraben, 1.500 meist indische Touristen stecken in "Dörfern" (eher Baracken) fest, 90 Menschen mußten per Hubschrauber von der Armee gerettet werden (Videos haben wir gesehen), 8 Tote. Solche Wetterverhältnisse hat es seit 65 Jahren zu dieser Jahreszeit hier nicht gegeben. Was tun??? Sayjad meint, in ein paar Tagen würde der Rothang-Paß wieder öffnen??? Wir entscheiden uns, nachzudenken.
Wir holen - unabhängig von Sayjad - Informationen ein. Am Busbahnhof, bei der Traffic Police, im Tourist Office, bei den Reisebüros. Rothang-Paß is closed, heißt es überall. Maybe next days. Maybe. Viele Meinungen. Viele Ansichten. Ein Argument scheint treffend: Die Farmer jenseits des Passes wollen/müssen ihre Produkte in Manali verkaufen, müssen also irgendwann rüber.
Wir entscheiden uns für WARTEN. Übrigens: Rothang-Paß ist Hindi und heißt übersetzt "Leichenberg".
Wir machen eine Wanderung nach Vashist, ein kleines uriges Dorf unweit von Manali ...
Abendessen im Beatroute Cafe
Wir essen abends in Manali im Beatroute Cafe & Restaurant am Kreis der Fußgängerzone. Außer uns sind nur noch 2 Gäste da. Da wir ein Bier im Bottle-Shop nebenan gekauft haben und dies dann im Restaurant trinken, werden wir mit den 2 anderen, die eine Flasche Whisky unter dem Tisch haben, schnell Freund. Es ist der Besitzer (der noch weitere 30 Läden in Manali hat, wie er stolz in gebrochenem Englisch erzählt) und wohl so eine Art Geschäftsführer, der recht gut Englisch redet und zwar ununterbrochen. Die Beiden sind Mitte 30 und haben natürlich eine schon große Familie. Angesagt ist hier und heute ein Herrenabend unter dem Motto: FREEDOM FOR LONELINESS. Wir reden über Old Germany und die Reisen vom GF und natürlich über die Wetterkatastrophe. Man zeigt uns Bilder und Videos und rät uns dringend von der Tour ab. QUIT, sagen beide. Als wir gehen wollen: Bezahlen dürfen wir nicht. Wir waren Gäste. Am nächsten Abend dürfen wir zwar dann bezahlen, aber nicht die Mehrwertsteuer??? Indien ist flexibel.
Aufbruch: | 18.09.2018 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 21.02.2019 |
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