Hawai'i und Moloka'i

Reisezeit: Mai 2016  |  von Ulrich Mattheus

Die Kona_küste: Ka Lae und Green Sand Beach

"Ka lae" ist Hawaiianisch und bedeutet schlicht "der Punkt". Es ist aber ein besonderer Punkt: hier befindet sich die Südspitze aller Hawaii-Inseln und die Südspitze der Vereinigten Staaten.

"Ka lae" ist Hawaiianisch und bedeutet schlicht "der Punkt". Es ist aber ein besonderer Punkt: hier befindet sich die Südspitze aller Hawaii-Inseln und die Südspitze der Vereinigten Staaten.

„Ka Lae“, hawaiianisch „der Punkt“, auch bekannt als South Point, ist der südlichste Punkt aller Hawai‘i-Inseln und der U.S.A. Die Gegend ist denkmalgeschützt und bekannt für den in der Nähe liegenden Green Sand Beach, für starke Strömungen und heftigen Wind. Ausserdem steht hier eine Reihe von Windenergieanlagen.
Einheimische fischen sehr erfolgreich Red Snapper und Ulua (eine Stachelmakrele) auf den teilweise überhängenden Klippen und Lavaabhängen. Von Schwimmen ist jedoch dringend abzuraten. Der „Halea Current“, eine starke Strömung, ist nach dem Häuptling benannt, der hier zu Tode kam.
Im Jahr 1987 begann die Kamaoa Wind Farm ihren Dienst mit 37 Mitsubishi 250 kW Turbinen und einem Spitzenausstoss von 7,5 MW. Im Jahr 2006 wurden die Anlagen ersetzt durch 14 General Electric Turbinen mit einer Nennleistung von 20,5 MW. Die Anlage wurde umbenannt in „Pakini Nui“ und ist – logischerweise – die südlichste Windenergiefarm der U.S.A.

Green Sand Beach !

Green Sand Beach !

Dieser berühmte Strand hat eigentlich 3 verschiedene Namen. Offiziell heisst er „Papakolea Beach“. „Papa“ bedeutet „flach“ und „kolea“ ist der hawaiianische Name für den Sibirischen Goldregenpfeifer. Dieser Vogel überwintert hier gerne und deswegen heisst der Strand wörtlich „Goldregenpfeiferebene“.
Ein weiterer Name ist „Mahana Beach“. Der Aschenkegel am westlichen Ende der Bucht wird „Pu‘u Mahana“ genannt, folglich der Strand einfach nach dem Aschekegel.
Der verbreitetste Name „Green Sand Beach“ erklärt sich von selbst. Warum ist der Strand aber grün und warum ausgerechnet hier und nicht auch woanders? Es gibt auf den Inseln viele weisse und gelbe Strände aus Korallensand und auch zahlreiche schwarze Strände aus fein gemahlener schwarzer Lava.

Green Sand Beach: Surf's up!

Green Sand Beach: Surf's up!

Die grünen Sandkörner des Strandes bestehen aus Olivinkristallen, die sich vor etwa 49000 Jahren während einer Eruption des Mauna Loa formten. Olivin wird auch „Hawaiianischer Diamant“ genannt, weil das Material dichter und zäher ist als Lavaasche, Glas und schwarze Pyroxene. Pyroxene sind typische Bestandteile von Basaltgesteinen. Die Mischung aus vorgenannten Materialien wurde während der Eruption hier abgelagert und erodierte im Lauf der Zeit. Die Form der Bucht begünstigt eine vermehrte Ablagerung der schwereren Olivinkristalle. Die schwarzen Bestandteile (Asche, Glas und Pyroxene) sind leichter und werden eher Opfer von Strömungen oder starkem Wind.
Andere Strände, vor allem die schwarzen Lavastrände, enthalten durchaus auch Olivinkristalle, aber eben nicht in Konzentrationen, die die Farbe schon aus der Entfernung erkennen lassen würde.

Grün, grün, grün sind alle meine - WEGE?

Grün, grün, grün sind alle meine - WEGE?

Die Wanderung zum Green Sand Beach ist einfach herrlich. Vom Parkplatz bei Ka Lae nimmt man entweder einen der nächsten Trampelpfade oder eine Sandpiste. Alle führen mehr oder weniger parallel zum Meer und nach ein bis zwei Stunden, je nach Schrittgeschwindigkeit oder Fotostopps, sieht man den schwarzen Pu'u Mahana aus dem Horizont herausragen. Der Abstieg zum Strand ist nicht zu verfehlen - es gibt nur diesen einen, ziemlich steilen Abstieg. Ich zog es vor, oben auf den Klippen zu bleiben und die Aussicht zu geniessen. Da wir frühmorgens aufbrachen, waren wir eine zeitlang alleine. Später kamen Einheimische in grossen SUVs, die (überwiegend amerikanische) Touristen in Badelatschen herankarrten. Daher also die teilweise durch Erosion stark ausgewaschenen Sandpisten! Jeder fährt hier einfach quer durch die Landschaft, um diesen herrlichen Ort zu erreichen. Ob diese Leute wohl wissen, wie lohnend es ist, sich einem Ziel durch eigene Kraft zu nähern? Haben sie den Gegenwind an ihren Körpern gespürt, die Blumen am Wegrand oder den grünen Sand auf der Piste selbst bemerkt?

© Ulrich Mattheus, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich wanderte durch Regenwälder und Wüsten, über Vulkane und Strände, besichtigte hawaiianische kulturelle Orte, entdeckte lokale Geschichte und fokussierte mich dabei im Wesentlichen auf die Inseln Hawai‘i und Moloka‘i.
Details:
Aufbruch: 02.05.2016
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 16.05.2016
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Ulrich Mattheus berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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