Im Winter Richtung Malaysia
Pangandaran
Mein nächstes Ziel verfolgte ich nicht konsequent, entmutigt durch Aussagen wie „in Purworejo ist nichts los“ …. „Dolalak Tanz, nie davon gehört“. Ich war mir dabei nicht sicher ob es an meiner Aussprache lag, dass man mich nicht verstand. Beim Essen versuchte ich mal „Cola? Coca Cola?“ zu bestellen, die Bedienung blickte mich veständnislos an. Oder bedeutete das "don't have"? Den Dolalak-Tanz habe ich im Internet entdeckt, er entstand durch das „lala“-Singen und dem Tanz holländischer Soldaten in ihren Baracken vor etlichen Jahren. Do La La. Zuerst haben indonesische Männer die Holländer (parodistisch?) nachgeahmt, später waren es dann meist junge Frauen, deren teilweise freizügige „Uniform“ man in einem muslimischen Land wohl nicht erwarten würde. Es ist auch die Musik und der Gesang der mich anspricht, zum Verständnis der Leser deshalb hier einen Link auf eine Vorführung in Purworejo mit 5000 Tänzer/innen!!
Dolalak-Tanz am Indonesischen Unabhängigkeitstag
Wer also an einem 17.August in Yogyakarta weilt kann sich ja mal einen Abstecher in das 60km entfernte Purworejo überlegen (im Internet heißt es weiter dazu ....on the independence day of the Republic of Indonesia, and religious holidays such as Eid al-fitr; regular performance of Dolalak that is held every night of the second and fourth weeks every month in Sarwo Edhie Wibowo art building, Purworejo).
Die Dame an der Tourist-Information meinte es hätte zum Jahreswechsel in Yogyakarta eine Dolalak-Vorführung gegeben, von weiteren Nachforschungen riet sie mir jedoch zu dieser Jahreszeit ab, obwohl sie selber schon als Tänzerin am Sriwetari Theater auftgetreten war. Letzteres nahm ich ihr sofort ab. Sie verstand es auch zu motivieren, als Zwischenstation nach Jakarta schlug Sie mir einen Ort am Meer vor, Pangandaran. Nun denn, so sei es. Das Zugticket hätte ich eigentlich im Supermarkt bekommen sollen, da funktionierte aber was nicht. Also kaufte ich den Fahrschein etwas überteuert im Reisebüro. 5 Std. bis Banjar in der Executive Klasse. In Banjar dann mit dem Bus nochmals fast 3 Stunden bis an die Küste. Während der Busfahrt regnete es und es wurde auch schon dunkel, bin ich hier richtig? Vom Busbahnhof nochmals ein kurzes Stück per Taxi, der Fahrer half mir in einem der Homestays ein Zimmer zu finden.
10 Euro, ordentliches Zimmer, zum Frühstück Nudelsuppe. Dies war das Homestay Rinjani, ich erwähne den Namen wegen der englisch sprechenden Betreiberin. Die Nudelsuppe gab es bei mir öfters auch abends, gleich vorne neben der Küche, da bekam ich ein wenig Einblick in das Zusammenleben mit den Nachbarn. Diese Homestays sind sich alle recht ähnlich, immer mit Frühstück, die Zimmer sind um einen Innenhof angeordnet. Habe damit nie schlechte Erfahrungen gemacht, das 2.Zimmer das einem gezeigt wird ist aber meist besser.
Am 2.Abend, es war ein Samstag, drang das Spiel einer Kapelle untermalt mit Gesang an mein Ohr. Ich begab mich auf die Gasse und sah ein lebhaftes Volk im Vorhof des Nachbarhauses. Der Anlass blieb mir unbekannt, ein Handzeichen, ein kurzes Kopfnicken und ich durfte mich ins Publikum setzen. Wurde dann aber mehrfach aufgefordert mich am Tanz zu beteiligen, bis eine Dame mich nach vorne holte. Ich versuchte es mit freestyle, dann wurde ein Geldschein von mir verlangt. Ich schwenkte meinen Geldbeutel abermals im freestyle, und gab den Schein. So eine Art Eintrittskarte, die Kapelle musste ja auch bezahlt werden. Danach jedoch ebbte das Interesse an mir ab, obwohl ich später noch eine Tanzeinlage wagte. Habe von der Veranstaltung diese Filmszene abgestellt.
Am Strand von Pangandaran
Dieser lange Sandstrand begründet wohl den guten Ruf von Pangandaran als Badeort. Auf dem feinkörnigen Sand lässt es sich gut laufen. Es gibt auch größere Hotels, Mitte Januar sind eurpäische Touristen selten.
Schon am ersten Morgen lief ich die 15 min bis zum Markt. Dort suchte ich mir eine Schneiderin um nochmals eine Korrektur an meiner indonesischen Hose durchzuführen. Beim herumschlendern durch den Markt traf ich auch auf einen Tabakverkäufer der den Tabak in großen Strängen zum Verkauf anbot. Es wird hier noch mehr geraucht als bei uns, ich kann mich jetzt aber nicht erinnern eine Frau gesehen zu haben die in der Öffentlichkeit rauchte.
Ich blickte so dem Reispflug hinterher als es wohl zwischen mir und dem Universum wieder zu Schwierigkeiten bei der Übertragung kam....
.... flussaufwärts kommen wir nur langsam voran. nachdem was uns die Einheimischen berichten dürften wir morgen das Lager des Colonel erreichen
Die Übertragung wurde alsbald wieder synchron und Ich mietete einen Fahrer um die Gegend zu erkunden. Da gab es das green Vallye und den green Canyon und Batu Karas. Den Green Canyon sieht man im Vorgängerbild, man kann ein Boot mieten und durch diesen Flussarm fahren, bis zum Colonel kommt man da aber nicht, das Schiff muss hier wieder umkehren.
Das in der Nähe gelegene green Vallye findet bei der indonesischen Jugend guten Zuspruch.
putzige Fische, ich halt mal meinen Fuß rein
Dies ist ein abgetrenntes Wasserbecken, wohl extra für Besucher angelegt
Batu Karas ist ein kleiner Küstenort westlich von Pangandaran. Ein Treffpunkt für Surfer, auch einige aus Europa. Der Platz erscheint gut geeignet um das Surfen zu erlernen
Fish und Chips in Batu Karas
Wenn schon an der Küste dann auch mal einen Fisch aufs Teller. Die Küche sah nicht so vertrauenserweckend aus, dieses Essen hier war aber wirklich gut!
Aufbruch: | 29.11.2019 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 13.02.2020 |
Indonesien