Im Winter Richtung Malaysia
Kuala Lumpur II
Ich bin jetzt irgendwie in Kuala Lumpur hängengeblieben. Mein Hotelzimmer für 14 Euro hat ein Fenster mit freien Ausblick, vieles kann ich zu Fuß erreichen. Oder ich nehme den kostenlosen GoKL-Bus, oder meine rapidKL Karte, die man beim Aus- und Einsteigen im Bus jeweils an den Kartenleser hält. Dieser Hindu-Tempel ist keine 5 min von meinem Hotel entfernt. Dort wird demnächst die Post abgehen, wenn es zum Thaipusam-Festival geht. Auch Festival der Schmerzen genannt, weil die sich da Haken und kleine Speere reinstechen. Inder halt.
Die Prozession startet hier am Hindu-Tempel am 8.Februar so gegen 1 Uhr morgens. Die Teilnehmer laufen die ganze Strecke bis zu den Batu-Caves, 12 Stunden! Mein indischer Berater aus JM's Cafe meint es würde auch reichen wenn ich am 8.Februar um 18:00 bei den Batu-Caves auftauche. Wegen der Hitze am Nachmittag. Das Festival geht dann noch die ganze Nacht und den nächsten Tag. Da kamen letztes Jahr etwa eine Million Menschen. Ich rechne mit Gedränge. Hoffe dass diese Virus-Geschichte einen guten Ausgang nimmt.
Wer's lieber mit den Chinesen hält – am 8.Februar enden die Feierlichkeiten zu Chinese New Year. Dazu soll es vor den Tempeln hier in Chinatown ein Strassenfest geben, mit musikalischer Aufführung gegen Abend zu. Stichwort Chinese Opera.
Es erreichten mich Anfragen zu meiner Morgengymnastik (siehe Reisevorbereitung). Stichwort negative Gravitation. Das ist ähnlich wie mit der dunklen Materie, deren Existenz man nur über das Zusammenspiel aller Kräfte vermuten kann - da fehlt noch eine Kraft. Mindestens. Ich möchte die Wirkung der von mir entdeckten Kraft anhand zweier Fotos aus dem Bird Park von Kuala Lumpur demonstrieren.
Gestern war ich in der Apotheke, habe mich nach dem Preis von Omeprazol erkundigt, was für den Magen. Kostet hier 3 mal weniger als in Deutschland. Für mich sogar 20 mal weniger, denn ich brauche das hier kaum, vielleicht mal nach einer Riesen-Eisportion. Das liegt zum Teil aber auch an dem heißen Wetter, da esse ich weniger. Der Feind in meiner Wohnung zu Hause heißt Kühlschrank. Beim Reisen kann eine hilfreiche Distanz zu eingefahrenen Gewohnheiten entstehen.
Und im Hotel all-inclusive? Ich kann das verstehen wenn man berufstätig ist und 2-3 Wochen wo hinfährt, da will man abschalten und gleichzeitig in kurzer Zeit sich viel ansehen, das soll alles organisiert sein. Für mich ist das nichts. Mein spätes Frühstück wird gleich zum Mittagessen. Fast immer bei einem der vielen Chinesen.
Zum Mittagessen meist eine Suppe, die kostet so zwei Euro fünfzig
Wenn ich Essstäbchen verwende, dann leider nicht so wie der Meister, sie sind aber hilfreich um die Nudeln zu entwirren. Diese lasse ich dann mit Hilfe der Stäbchen auf den Löffel herabsinken... so Gott will. Nachwürzen kann man mit Soya-Sauce (die auch Salz enthält) oder kleingeschnittenem Chilli. Eine chinesische Bedienung die noch älter ist als ich fragte ich mal warum sie kein Salz auf den Tisch stellen. Er meinte zuviel Salz gibt im Lauf der Zeit einen gebeugten Rücken.
Mit Sabrina, die im selben Hotel logiert, gehe ich gelegentlich Essen. Ich erfahre dabei Details zu dem komplizierten Scheidungsrecht in Malaysia, während dem Scheidungsverfahren muss sie sich in Malaysia aufhalten, danach will Sie Ihren Verlobten heiraten. Hier ein malayisches Restaurant, wenngleich meine Pommes Frites mit Käsesauce wohl nichts landestypisches sind.
clay pots - ein Essen das in der Zubereitung optisch was hergibt
Töpfe über dem Feuer - ein Reisgericht mit Hähnchen oder sowas. Das hier ist in China Town, in Little India hatte ich das zufällig auch mal, weil frisch zubereitet. Ich mag es nicht so wenn das Essen lange abgekühlt hat. Wegen Magengeschichten.
Solche Stände sah ich besonders auf Bukit Bintang. Eine Gegend mit Hochhäusern und den eher besseren Hotels. Man wählt sich einige dieser Spieße aus, die werden dann eine Zeitlang in eine kochende Brühe gesteckt. Das geht relativ schnell.
Nach dem Kochen wird es kleingeschnitten und in einer Schale serviert
war interessant, als Essen für jeden Tag finde ich es weniger geeignet.
Die Bilder hier zeigen nur einen kleinen Ausschnitt des Essensangebotes. Ein Pluspunkt ist die Vielfalt und der günstige Preis. Bei einer ordentlichen Qualität. Nach 2 Monaten wäre jetzt aber ein Kartoffelsalat mit Maultaschen auch nicht übel.
Hier geht es die Treppe runter zum Food-Court im Lot 10
Gegen Ende meines Aufenthaltes nahm mich Jemand mit zum "Lot 10" auf Bukit Bintang, keine 5 Minuten vom Einkaufszentrum Pavillon entfernt. Nach meinem Eindruck ist dieser Food-Court im Untergeschoss des Lot 10 empfehlenswert!
Hier wird eine einheimische Schokolade angepriesen
Schokolade ist hier teuer, habe mir einmal eine Tafel Ritter Sport für fast 3 Euro gegönnt. Bin erstaunt wie teuer hier europäische Produkte sind. Die gibt es sowieso nur in den besseren Super-Märkten. Auch Milchprodukte sind teuer und man muss eher danach suchen.
Als sehenswert in China Town gilt die Petaling Street oder der Central Market. Beides könnte eher zur Enttäuschung führen. In der Petaling Street fand ich zwar ein T-Shirt für 2 Euro, das ist aber eine reine Verkaufsstraße. Und dass es im Central Market einen richtigen Markt gab ist schon 30 Jahre her. Jetzt geht das oft Richtung Kleidung und Souvenirs, "Rolex"-Uhren etc. Ich würde fürs shoppen oder einfach rumgucken eher kleine Läden empfehlen, die findet man in Chinatown etwas versteckt in Seitengassen, oder man muss eine Treppe hochgehen, von einer CD läuft dezente Musik und man kann sich zu einem Tee hinsetzen. Oder in chinesischen Bildbänden blättern.
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meinst Du etwa das mingle cafe?
Nein, das ist nicht so mein Ding, Sieht schön aus und hat eine gute Auswahl an Kuchen, aber 3 Euro für einen Kaffee? Für mich zuwenig Malaysia. Rechts am Bildrand ist ein Teegeschäft, bei der Besichtigung wurde mir eine Teeprobe angeboten. Der Tee wird mehrfach aüfgebrüht, bis zu 7 mal geht das, wurde mir gesagt. Bekam dann 3 mal jeweils eine kleine Tasse Tee zum Kosten. Den Tee gibt es in gepressten Scheiben, je älter desto wertvoller. Was Tee betrifft so gibt es hier in Chinatown ein paar noble Geschäfte die Tee und Tee-Geschirr verkaufen. Echt schöne Sachen die allerdings ihren Preis haben.
Da mein Hotel ganz in der Nähe ist, war ich öfters oben in JM's Cafe. Dort sind James und Raj. Ich weiß nicht ob die sich da oben noch lange halten können, denn James darf unten am Gebäudeeingang kein Schild anbringen. Ich habe mir seinen Restaurant-Flyer angesehen und ihm vorgeschlagen die Speisekarte zu verkürzen und dafür auf dem Flyer zu zeigen wie man ihn findet. Nicht dass ich soviel mehr über Flyer weiß, aber Wegbeschreibungen gehören nicht zu den Stärken der Inder.
Geöffnet von Montag-Freitag, ca. 9:00 - 17:00
Aufbruch: | 29.11.2019 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 13.02.2020 |
Indonesien