Rucksack rauf und los... unsere Reise um die Welt!
El Chaltén
Erwartet haben wir nicht viel von dem Ort, an dem die Tankstelle ständig leer sein soll. Aber El Chaltén hat uns überrascht. Es ist ein Wanderjuwel und ein Paradies für Backpacker. Genau deswegen tummeln sich hier viele Gleichgesinnte. Coole Restaurants, schnuckelige Panderias (Bäckereien), Waschsalons an jeder Ecke, viele Campingplätze, ausgelassene Stimmung, usw. Hier lässt es sich aushalten! Interessanterweise wurde dieses Dorf erst 1986 gegründet. Damals erkannte man wohl den schönen Charakter dieses Fleckchens Erde.
Tag 1
Nach unserer Ankunft fanden wir einen super Campingplatz mitten im Dorf. Die Motivation zum Wandern war groß. Dies lag wohl nicht zuletzt an all den mit Wanderrucksäcken und Trekkingkleidung ausgestatten Menschen. Und so entschieden wir an Tag eins zur Laguna de los Tres am Fuße des Fitz Roy zu wandern. Der Fitz Roy ist mit 3406 m einer der höchsten Berge in dieser Gegend. Die Wanderung war mit 24 km nicht ganz ohne. Vor allem das letzte Stück, das steil bergauf zur Laguna führte. Die Anstrengung hat sich aber gelohnt. Oben angekommen waren wir sprachlos. Glänzende Gletscherseen, die Gletscherzungen so blau wie der Himmel und schier unendlich hohe Berge. Leider war die Spitze des Fitz Roy schon in Nebel gehüllt, doch das machte ihn nicht weniger mächtig. Wir hielten uns ungefähr eine Stunde dort auf und konnten gar nicht genug bekommen. Nach dieser neunstündigen Wanderung erreichten wir, erschöpft aber glücklich, unser Zelt. Am Abend trafen wir uns noch mit Nadine und Stefan, die wir auf unserer Reise kennenlernten und die auch gerade zufällig im Dorf waren. Wir tauschten bei ein, zwei Bierchen unsere bisherigen Reiseerlebnisse aus.
Tag 2
Die Entscheidung stand schnell fest. Nach dem anstrengenden Tag gestern ist an Tag zwei chillen angesagt. Wir schliefen uns aus, spazierten zum Bäcker und holten frische Semmel, frühstückten und liesen es uns einfach gut gehen. Ein total entspannter Tag - so geht Urlaub!
Tag 3
An dem einen Tag faul sein, an dem anderen Tag wieder fleißig. Wir machten uns auf den Weg zur Laguna Torre. Die Laguna befindet sich unter dem Berg Torre - dem Cerro Torre. Stefans Rucksackmodell von Lowe Alpine heißt übrings genauso. Das fiel uns tatsächlich erst vor Ort auf - was es nicht alles gibt! Naja... Obwohl wir mit strahlendem Sonnenschein gestartet sind, empfing uns die Laguna Torre tatsächlich mit ein paar Schneeflocken. In Patagonien ist alles möglich. Auch alle vier Jahreszeiten an einem Tag. Abends belohnte Stefan sich mit einem argentinischen Steak im Restaurant - alle die mich kennen wissen natürlich, dass es für mich etwas Vegetarisches gab.
Tag 4
Heute, an unserem letzten Tag in El Chaltén machten wir uns auf zum Mirador Álguilas - dorthin war es nur ein kurzer Spaziergang. Danach checkten wir in einer Unterkunft ein. Nach zwölf Nächten im Zelt gönnen wir uns nämlich heute eine Übernachtung in der Estancia La Quinta. Die Farm hat neben 5000 Hektar Weiden und 800 Kühen auch noch ein paar Fremdenzimmer. Wir freuen uns, endlich mal wieder ein gemütliches Bett und eine anständige Internetverbindung zu haben. Bei der Ankunft begrüßten uns Pferde und Kühe vor dem Rezeptionseingang. Gerade durften wir auch noch an einer Mate-Zeremonie teilnehmen. Mate ist ein typisch argentinisches Getränk - ein Tee, den jeder überall und jederzeit in einem besonderem Gefäß zubereitet und dann trinkt. Wir haben uns schon gedacht, was all die Leute hier ständig schlürfen... Nun wissen wir Bescheid! Und probieren durften wir auch! Gar nicht mal so schlecht. Leider haben wir vergessen, ein Foto zu schießen. Aber wir sind ja noch ein Weilchen im Lande...
Morgen früh verabschieden wir uns schwerenherzens vom wunderschönen und lebhaften El Chaltén. Unser nächstes Ziel wird El Calafate sein... Wir sind gespannt!
Bis bald ihr Lieben und windige Grüße,
Steffi und Stefan
Aufbruch: | 29.12.2019 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 29.06.2020 |
Argentinien
Neuseeland