Rucksack rauf und los... unsere Reise um die Welt!
San Pedro de Atacama
Hallöchen!
Anfangs waren wir uns nicht sicher, ob wir die Zeit nach Patagonien in der Atacamawüste verbringen sollten oder nicht doch lieber in Zentralchile. Da die Atacamawüste aber eigentlich zu einer Chilereise dazugehört, buchten wir einen Flug. Unser Ziel war San Pedro de Atacama. Da man von hier aus ganz viele Tagesausflüge machen kann, entschieden wir uns dafür, unser Zeltnomadenleben für eine Zeit aufzugeben und mieteten uns für eine Woche in einem süßen, kleinen Hostel ein. Wir waren überrascht... Es war supersauber und zum Frühstück gab es, auf Wunsch, jeden Tag frische Pancakes oder Rühreier. Dazu kommt, dass man in dieser Gegend Sonnenscheingarantie hat - nicht umsonst gehört die Atacamawüste zu einer der trockensten Gegenden der Erde. Unser Hostel hatte einen kleinen Patio, so nennt man die klassischen Innenhöfe in Lateinamerika, der zum Flanieren einlud. Stefan und ich waren uns einig: Wir lassen es ganz gemütlich angehen! Und so haben wir die ersten beiden Tage mit Lesen und Herumschlendern in der westernstadtähnlichen Innenstadt verbracht. Schnell haben wir auch eine Lieblingseisdiele entdeckt und machten das Eisessen zum täglichen Ritual. In der Stadt reiht sich ein Touranbieter an den anderen und so beschlossen wir, uns für einen Tag ein Fahrrad und für zwei Tage ein Auto zu mieten, um die Highlights der Umgebung auf eigene Faust zu erkunden. Wir hatten nämlich gar keine Lust in einen Touristenbus gezwängt zu werden, um dann ein und die selbe Sehenswürdigkeit mit hundert anderen gemeinsam zu bestaunen, ein Foto zu schießen und wieder Heim zu fahren.
Mit dem Fahrrad erkundeten wir erst einmal das nicht weit von San Pedro de Atacama entfernte Valle de la Muerte, das Todestal. Es war so beeindruckend durch die Schluchten zu radeln - Trockenheit und Hitze. Am Ende hätte nur noch gefehlt, dass im Hintergrund "Spiel mir das Lied vom Tod" erklungen wäre. Ich glaube, das beschreibt das Gefühl, das wir hatten, ganz gut! Aber es war keineswegs ein Fehler, dort hinzufahren. Im Gegenteil... Es war so schön und unwirklich, dass wir es nicht in Worte fassen können.
Nun freuten wir uns schon sehr auf unser Auto. Um Geld zu sparen, mieten wir, wenn möglich, eigentlich immer die kleinste Kategorie des Wagens. So auch hier... Umso überraschter waren wir, als wir von der Autovermietung einen Pickup zugewiesen bekamen. Total cool, mit so einem Schlitten in der Atacamawüste herumzugurken. Total schön war auch, dass sich uns noch zwei bekannte Gesichter angeschlossen haben. Nadine und Stefan, die wir in Patagonien kennengelernt haben. Die zwei waren zufällig zur selben Zeit in San Pedro de Atacama. Wir verbrachten zwei wunderschöne und erlebnisreiche Tage zu viert in der Atacamawüste. Nun... Eigentlich stellten wir uns die Atacamawüste so wie das Valle de la Muerte vor. Umso überraschter waren wir, als wir noch weitere Ecken erkundet haben. Wir hätten nie gedacht, dass die Wüste so vielfältig sein kann. Sprudelnde Geysire, Thermalquellen, in denen man Baden kann; riesige Lagunen, in denen sich Flamingos tummeln; Salzwasserseen, in denen man sich treiben lassen kann; Schluchten mit meterhohen Kakteen, Vulkane mit schneebedeckten Gipfeln, usw.
Wir besuchten das höchstgelengeste Geysirfeld der Welt. Hier sprudelt und blubbert es in 4 300 m Höhe. Unser Highlight war die Thermalquelle direkt nebenan. Da wir außerhalb der Tourzeiten unterwegs waren, waren die Menschenmassen schon weg und wir ganz allein beim Plantschen. Ein Traum... Denn die Aussicht aus dem warmen Becken war gigantisch. Trotz kleiner Atemprobleme, aufgrund der Höhe, hielten wir es bestimmt eine Stunde im Wasser aus. Da wundert es keinen, dass ich den ersten großen Sonnenbrand ergattert habe - aber aus Fehlern lernt man. Ab jetzt wird immer fleißig eingecremt und eine Kopfbedeckung aufgesetzt. Krebsrot, aber glücklich, fuhren wir gegen Abend wieder zurück.
Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen. Erster Stopp: Laguna Cejar. Diese hatten Stefan und ich erst gar nicht auf dem Schirm. Gottseidank hat Nadine diesen Punkt notiert, denn es war eines unserer Atacama-Highlights. Diese Salzwasserlagune hat einen Salzwassergehalt von 40 Prozent. Das Coole ist, dass man darin schwimmen darf. Das heißt, schwimmen ist eigentlich übertrieben, denn man treibt auf dem Wasser, ohne auch nur eine einzige Bewegung machen zu müssen. Eigentlich unglaublich! Die nächste Etappe unseres Tagesziels stand an: Auf zu den Lagunas Antiplánicas (Miscanti & Miniques). Die Landschaft in diesem südlichen Teil der Atacamawüste war wieder ganz anders als am Tag zuvor, aber genauso spektakulär.
Zurück in San Pedro de Atacama aßen wir unsere Lieblingsempanadas bei unserem Lieblingsfoodtruck. Ganz unscheinbar, aber megalecker. Diesen Essensstand entdeckten Stefan und ich ganz zufällig während unserer Fahrradtour zum Valle de la Muerte und machten die Empanadas, genau wie das Eis, zu einem San-Pedro-Ritual.
An unserem letzten Tag war Faullenzen und Packen angesagt. Denn heute Morgen ging es für uns zurück nach Calama, wo wir uns wieder für zwei Tage ein Auto gemietet haben. Was wir damit erkunden werden, erfahrt ihr demnächst...
Aufbruch: | 29.12.2019 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 29.06.2020 |
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