Guatemala
Tag 12: Finca Paraiso
Mittwoch, 6. Oktober 2004
Livingston (GUA) - Finca Paraiso (GUA)
Die Nacht war irgendwie doch etwas frisch ... hätte mir doch den Schlafsack rausholen sollen! Zum Frühstück gibt's omlett de queso y frutas. Um kurz nach 9h machen wir uns dann auf den Weg zum "Hafen". Dort erstehen wir ein Ticket nach Rio Dulce (75 Q p.P.) für das Boot um 9:30h.
Die Fahrt ist wirklich superschön, mit viel Urwald rechts und links. Wir biegen in den Rio Tatin ein und sammeln in der Finca Tatin 2 Engländer ein. Kurz darauf gibt's eine 15-minütige Pause im Dschungel. Dann geht's zurück zum Rio Dulce und über El Golfete, vorbei an der Isla de Pajaros bis nach Rio Dulce.
Dort kommen wir dann gegen 12h an. Wir laufen zum restaurante Pollolandia und warten auf den Bus nach El Estor (5 Q p.P.). Der kommt dann auch, aber da es so heiß ist, steigen wir erst gegen 13h ein ... was zur Folge hatte, dass nur noch Petra einen Sitzplatz ergattern konnte. Gegen 13:20h geht's dann los. Der Bus ist echt der Hammer: das Armaturenbrett zeichnet sich durch ein paar leere Löcher aus (in denen früher sicherlich mal Tacho etc. waren) und die Türe ist mit einem Seil an der Türangel festgebunden und wird auch mit einem Seil "geschlossen".
Nach ca. 15 km Fahrt hört dann der Asphalt auf und es geht über eine Hoppelpiste weiter. Um kurz nach 2pm sind wir dann an unseren Ausstiegspunkt angelangt. Laut Ausschilderung sind die cascadas rechts der Strasse, die Finca Paraiso links davon. Also laufen wir die Strasse links rein.
Nach ein paar Metern sammelt uns dann aber ein Traktor ein und lässt uns auf dem Hänger zusammen mit 3 Arbeitern und einem Tisch mitfahren. Sehr schön! An einer Weggabelung steigen wir dann aus und stellen fest, dass es zwei Fincas Paraiso gibt: eine geradeaus und eine rechts. Der Traktor fährt nach rechts weiter und wir entscheiden uns dann ganz spontan für die "rechte" Finca (die Männer vom Traktor halten uns jetzt bestimmt für bescheuert ... erst absteigen wollen und dann dem Traktor hinterherlaufen ...). Unsere Entscheidung war eine gute Wahl! Die Zimmer sind schön und sauber, mit Hängematte davor, direkt am Lago Itzabal (150 Q pro Nacht).
Wir packen unsere sieben Sachen zusammen und laufen zu den Cascadas (ca. 30 Minuten; Eintritt 10 Q p.P.). Da wir schon ziemlich spät dran sind und niemand mehr an den Cascadas unterwegs ist (die meisten machen hierher nur einen Daytrip von Dio Dulce aus) bekommen wir einen "Beschützer": ein kleiner, süßer, alter Mann mit Machete die halb so groß ist wie er! Die Cascadas sind traumhaft: kaltes Wasser aus dem Fluss und heißes Wasser vom Wasserfall und das mitten im Urwald. Wir gehen baden, es ist toll, nur der Wasserfall riecht leicht schwefelig.
Auf dem Rückweg genießen wir die schöne Landschaft. Das Abendlicht ist total schön. Wir gehen bei der anderen Finca Paraiso noch was trinken (und stellen dabei fest, dass wir mit unserer Finca Paraiso die bessere Wahl getroffen haben ... sie ist kleiner, billiger und familiärer) und laufen dann zurück. Petra geht noch im See baden und ich unterhalte mich mit Julio, dem Besitzer der Finca.
Da mein Spanisch nicht so toll ist, ist die Unterhaltung etwas holprig, aber ich erfahre trotzdem, dass er 54 Jahre alt ist, eine Frau und drei Kinder (ein Sohn der auf der Finca lebt und zwei Töchter in Puerto Barrios) hat. Außerdem hat er noch 10 Angestellte, 500 Rinder, 20 Pferde und 3 Hunde. Dann kommt seine Frau und fragt, was wir zu Abend essen wollen und wir bestellen einfach das, was sie sowieso kocht.
In den Hängematten am rauschenden See (man könnte meinen man ist am Meer ...) ist es supergemütlich.
Als es dunkel wird sehen wir überall Glühwürmchen und am Himmel Wetterleuchten. Dann bringt uns Julios Frau das Essen direkt an den Tisch vor unserem Zimmer. Es gibt Rindfleisch, Reis, Gemüse, Tomaten und Tortilla. Sieht sehr lecker aus und schmeckt auch so. Nach dem Essen unterhalten wir uns noch ein Weilchen mit Julio und dann gehen wir schlafen. Es hat doch recht viele Viecher in der Luft ... aber es scheint keines davon zu stechen. Nun ja, wir werden das morgen ja sehen ...
Aufbruch: | 25.09.2004 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 23.10.2004 |
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Honduras